Bei dem Beschuss von Tschernihiw sei eine Rakete mitten im Stadtzentrum eingeschlagen, gab der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj auf Telegram bekannt. Ein Platz, die Polytechnische Universität und ein Theater seien getroffen worden. «Ein gewöhnlicher Samstag, den Russland in einen Tag des Schmerzes und Verlustes verwandelt hat», schrieb er weiter.
Journalisten der Nachrichtenagentur AFP vor Ort sahen Feuerwehrfahrzeuge vor dem beschädigten Gebäude der Taras-Tschewtschenko-Theater- und Musikakademie. Auch einige andere Gebäude in der Nähe wurden leicht beschädigt.
Selenskyj zu Besuch in Schweden
Selenskyj traf unterdessen mit seiner Frau Olena zu einem Besuch in Schweden ein. Er werde Gespräche mit der Regierung, politischen Parteien und der schwedischen Königsfamilie führen, schrieb Selenskyj im vormals Twitter genannten Onlinedienst X. Dabei werde es vor allem um «Partnerschaft, Verteidigungszusammenarbeit, EU-Integration und gemeinsame euro-atlantische Sicherheit» gehen. Der schwedische Ministerpräsident Ulf Kristersson empfing Selenskyj in seinem Sommerhaus in Harpsund südwestlich von Stockholm.
Tschernihiw liegt rund 150 Kilometer nördlich von Kiew in Richtung der Grenze zum mit Russland verbündeten Belarus. Russische Streitkräfte waren durch Tschernihiw marschiert, als sie im Februar 2022 ihre Invasion in die Ukraine begonnen hatten, und wurden dann von ukrainischen Kräften zurückgedrängt. Seitdem blieb der Norden der Ukraine weitgehend von heftigen Kämpfen wie im Osten und im Süden des Landes verschont.
Der Angriff ereignete sich nur kurz nachdem der Kreml ein Treffen des russischen Präsidenten Wladimir Putin in Südrussland mit für die russische Militäroffensive in der Ukraine zuständigen Generälen bekanntgegeben hatte. Putin habe ein Treffen im Hauptquartier der «militärischen Spezialoperation» in Rostow am Don abgehalten, teilte der Kreml am Samstagmorgen mit. Der Kreml-Chef habe sich Berichte des russischen Generalstabschefs Waleri Gerassimow, von Kommandeuren und anderen hochrangigen Beamten angehört.
Moskau machte keine Angaben zum Zeitpunkt des Treffens. Von staatlichen Medien verbreitete Aufnahmen deuteten darauf hin, dass es in der Nacht stattfand.
Moskau: Ukrainer an russischer Grenze „eliminiert“
Indes erklärte die russische Armee am Samstag, etwa 150 ukrainische Soldaten «eliminiert» zu haben, die den Fluss Dnipro überqueren und auf russisch besetztes Gebiet gelangen wollten. Das russische Militär habe eine «feindliche» Einheit von rund 150 Menschen «besiegt». Diese habe versucht, auf dem linken Ufer des Dnipro Fuß zu fassen, teilte das Militär mit.
Die ukrainischen Streitkräfte versuchen am Dnipro, Frontlinie im Süden des Landes, in die Verteidigungsanlagen Moskaus einzudringen. Am Freitag hatte Moskau erklärt, «Sabotage»-Gruppen seien rund um den Fluss im Einsatz gewesen.
Mehr als 1300 Kilometer Luftlinie entfernt im Nordwesten Russlands will die russische Armee derweil einen ukrainischen Drohnenangriff abgewehrt haben. Gegen 10.00 Uhr (Ortszeit, 9.00 Uhr MESZ) habe Kiew «einen terroristischen Angriff mithilfe einer helikopterähnlichen Drohne auf einen Militärflugplatz in der Region Nowgorod durchgeführt», erklärte das Verteidigungsministerium in Moskau. Demnach wurde die Drohne «mit leichten Waffen» abgeschossen.
Auf dem Flugzeugparkplatz sei ein Feuer ausgebrochen, aber schnell gelöscht worden, fuhr das Ministerium fort. Ein Flugzeug sei beschädigt worden, Opfer habe es aber keine gegeben.
Nowgorod wurde bisher nur äußerst selten zum Ziel der Attacken, die Moskau Kiew zuschreibt. Es liegt mehrere hunderte Kilometer von der russischen Hauptstadt Moskau entfernt – und noch weiter von der ukrainischen Grenze.
@liah1elin2 / Mit der Lieferung von F16 wird sich alles ändern. Aktion ohne Ende! Keine Langweile, die schleichende Gleichgültigkeit wird es nicht geben und der Bumerang kommt auch gleich mit. "Hell will break loose". Danach wird es auch keine Rolle mehr spielen wer Aggressor und wer Verteidiger war.
@Puschkin
Schon zynisch Ihr Kommentar und ich befürchte, dass er immer mehr verfällt und immer mehr Menschen im Westen das Interesse verlieren. Hoffe nur diese schleichende Gleichgültigkeit wird uns nicht zum Bumerang.
Einfach nicht vergessen, wer der Agrressor ist und wer sich zu recht verteidigt.
Uuaaah, wat ass dat langweileg. Schéckt hinne nach méi Suen a Waffen da kann d'Morden monter esou weidergoen. Den dréckegen
Putin get sech net, de Selenkij awer och net an déi arm ukrainesch Leit leiden.