Neu war bei der 22. Zeltik-Auflage am Samstag, dass das Festival seine Türen in der Annexe Alliance des „Centre sportif Lycée Nic Biever“ schon um 16.30 Uhr öffnete. So konnten die ersten Besucher bereits am Nachmittag durch das Food Truck Village – übrigens eine weitere Neuheit – schlendern oder sich gemütlich auf die anstehenden Auftritte vorbereiten.
Von unserem Korrespondenten Frank Barone
Den Anfang machte der charismatische Singer-Songwriter Shane Ó Fearghail, der mit seiner poppigen Folkmusik zu überzeugen wusste. Obwohl die Halle zu diesem Zeitpunkt erst zu einem Viertel gefüllt war, war die Stimmung schon recht gut.
Weiter ging es mit den Bretonen An Erminig, die mit keltischer Harfe, Dudelsack, Violine, Gitarre, Flöten und Akkordeon hauptsächlich im Bereich der ruhigen Klänge blieben, aber auch das Publikum dazu aufriefen, das Tanzbein zu traditionellen keltischen Tänzen zu schwingen.
Mit dem Einmarsch der „Luxemburg Pipe Band“, die vom Zeltik nicht mehr wegzudenken ist, fing die Halle an, sich mehr zu füllen. Die luxemburgischen Dudelsackspieler ließen ihre Instrumente mit typischen schottischen Klängen inmitten der Zuschauer ertönen.
Damit wurde der Ton für die nächsten Performer angegeben: Die schottische Gruppe Hò-Rò brachte die Anwesenden mit ihren rhythmischen Songs in Fahrt. Tosenden Applaus gab es unter anderem für „Zelda’s Dragons“ und die Ballade „Caledonia“.
Poppig wurde es wieder mit den Schweizern von Pigeons on the Gate. Während bei ihrem ersten Auftritt besonders Geige und Tin Whistle, eine Schnabelflöte mit sechs Fingerlöchern, im Vordergrund standen, wurde es bei ihrem zweiten Auftritt am späteren Abend rockiger. Mit ihrer Coverversion des Klassikers „Whiskey in the Jar“ sorgten Pigeons on the Gate für eine der großen Überraschungen des Abends.
„Whiskey in the Jar“ und „Thunderstruck“
Auch die Musiker der französischen Band Celkilt trauten sich an ein Evergreen der Rockgeschichte heran: „Thunderstruck“ von AC/DC erklang nach Songs wie „Gavotte Party“ und „Everyday’s St Patrick’s Day“ im keltischen Gewand – und das Publikum feierte mit.
Der Frontmann des irischen Quintetts „Cúig“, das sowohl mit tanzbaren Nummern als auch ruhigen Balladen angereist war, zeigte sich derweil sehr kommunikativ und versuchte sich an einigen französischen Sätzen. So forderte er immer wieder die Zuschauer zum Tanzen auf und veranstaltete sogar einen Tanzwettbewerb, bei dem der Sieger eine CD der Band bekam.
Einer der meist erwarteten Auftritte des Abend war der des spanischen Weltstars Carlos Núñez. Der Virtuose riss das Publikum mit seinem galicischen Dudelsack in den Bann und trug mit Songs wie „Muiñeira de chantada“ und „Andro“ ein Best-of seiner bisherigen Veröffentlichungen vor. Anschließend rief er die Luxembourg Pipe Band, andere Künstler und rund 20 Personen aus dem Publikum auf die Bühne, um gemeinsam zu performen.
Genauso international wie das Line-up waren die rund 1.250 Besucher. Aus ganz Europa waren Fans der keltischen Klänge gekommen und auch alle Altersgruppen waren vertreten – zur Freude der Veranstalter unter anderem viele Jugendliche.
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