Wieder haben starke Regenfälle und Gewitter am Samstagabend und in der Nacht auf Sonntag (10.6.) für katastrophale Überschwemmungen in Luxemburg gesorgt – etwa in Bissen. Dort sei «das starke Unwetter von 19.30 bis 20.30 Uhr über die Ortschaft gezogen», teilt der «Chef de corps» von Bissen, Daniel Horsmans, mit. Zwar habe es zunächst «noch ausgesehen, als würden die starken Schauer an Bissen vorbeiziehen» – doch diese schwache Hoffnung wurde nicht erfüllt.
Die Bäche «Viichtbaach», «Heulbaach» und «Keudelacher Baach» schwollen binnen wenigen Minuten sehr stark an – und 33 Häuser wurden schlimm getroffen. «Teilweise standen Wasser und Schlamm einen bis anderthalb Meter hoch in Kellern oder Wohnräumen», schreibt Horsmans. Zu viel für die Bissener: Sie forderten Verstärkung an. Die kam aus Böwingen/Attert, Tüntingen und Tandel. Und es wurde eine lange, harte Nacht: «Bis gegen 5 Uhr fuhren neun Einsatzgruppen 48 Einsätze: Sie pumpten Wasser, reinigten Keller und säuberten Straßen. Dabei sei auch eine Person leicht verletzt worden.
Auch der Raum Waldbillig, Haller und Müllerthal war wieder betroffen.
Auch hier wurde gegen 20 Uhr beim «Centre d’incendie et de secours» Larochette und Waldbillig der Großalarm ausgelöst.
Findel: Blitzeinschlag in Flugzeug auf dem Boden
Die Fluggesellschaft Luxair meldet am Sonntagmorgen, dass am Luxemburger Flughafen eine ihrer Maschine am Boden vom Blitz getroffen wurde. Am Samstag musste die Piste zudem unvorhergesehen repariert werden, weshalb der Flughafen zeitweilig außer Betrieb war. Da am Sonntag auch noch Fluglotsen in Frankreich streiken, rechnet man am Findel für heute mit «schweren Verspätungen und Flugabsagen».
Warnungen waren da – und bleiben bestehen
Zumindest kamen die Unwetter nicht völlig überraschend: So hatte der staatliche Wetterdienst MeteoLux am Samstag für den Abend die Alarmstufe Orange ausgegeben.
Und der Kölner Meteorologe Luca Mathias warnte am Samstag auf Twitter vor Überschwemmungen speziell im Raum Bissen:
Gefahr von Überschwemmungen aktuell im Raum #Bissen in #Luxembourg (auf die schraffierte Region klicken für Details): https://t.co/85gwxZ4fEz @Kachelmannwettr @RTLlu
— Luca Mathias (@meteomathias) 9. Juni 2018
Auch für den heutigen Sonntag (10.6.) gibt MeteoLux wieder Alarm – diesmal den gelber Färbung: Bis 22 Uhr können starke Regenfälle und Hagel niedergehen, warnt der Dienst.
Und es bleibt wohl auch zum Wochenanfang ungemütlich: Der Wetterdienst MeteoBoulaide warnt am Sonntagmittag vor einer schweren Unwetterfront, die am Montagnachmittag und -abend über Luxemburg und die Region ziehen könnte. «Garantiert» sei die zwar nicht, das der Prognose zugrunde liegende Modell habe sich in der jüngsten Zeit aber mehrfach bewährt.
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