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Lux-AirportKampf dem nächtlichen Fluglärm

Lux-Airport / Kampf dem nächtlichen Fluglärm
Die Cargolux hat sich 2018 dazu verpflichtet, weniger Nachtflüge durchzuführen  Foto: Tageblatt-Archiv

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In Holland wird gerade darüber diskutiert, ob am Amsterdamer Flughafen Schiphol in naher Zukunft ein vollständiges Verbot für Nachtflüge eingeführt werden soll. In Luxemburg wird nicht über ein solches Verbot nachgedacht: Ganz zum Leid der Anwohner, die immer wieder aus dem Schlaf gerissen werden.

Schätzungen zufolge sind jede Nacht mindestens 80.000 Menschen in unterschiedlichem Ausmaß vom Fluglärm des Findel betroffen. Statistiken der „Administration de la navigation aérienne“ (ANA) halten die Zahl der Nachtflüge fest. Der Blick in die neuesten Aufzeichnungen zeigt gewisse Auffälligkeiten: Während im Juli 2022 nur 94 Nachtflüge registriert worden waren, ist bis Juli 2023 diese Zahl auf satte 261 gestiegen. Einen „Peak“ von 266 gab es sogar im Vormonat Juni. Besonderheit dabei: Während der Anteil der nächtlichen Bewegungen an Frachtflügen (i.e.L. Cargolux) nicht nennenswert zugenommen hat, ist die Zahl der landenden Passagierflüge, die vor allem in die Zeit von 23 bis 24 Uhr abends fallen, stark angestiegen.

Und mit der Zahl der Nachtflüge steigt natürlich die Zahl der Beschwerden. Bei der Flugsicherungsbehörde ANA gingen 2019 lediglich 20 Beschwerden ein, 2020 1.000 und in 2021 und 2022 jeweils schon mehr als 3.000.

Zunahme nächtlicher Passagierflug-Ankünfte

Doch die Flugsicherungsbehörde geht auch aktiv gegen den Lärm vor: „Unser Engagement zur Bekämpfung der Lärmbelästigung hat uns dazu veranlasst, eine Reihe von proaktiven Maßnahmen zu ergreifen. Unter anderem wurden die Abflugverfahren sorgfältig geändert, um die Lärmbelastung zu minimieren. Darüber hinaus haben wir in Zusammenarbeit mit unserem zuständigen Ministerium eine spezielle Arbeitsgruppe eingerichtet, die sich mit lärmbezogenen Fragen befasst. Durch die Förderung eines offenen Dialogs und die Zusammenarbeit mit verschiedenen Interessengruppen versuchen wir, die wirksamsten und nachhaltigsten Strategien zur Lärmminderung zu ermitteln und umzusetzen“, so die Pressestelle der ANA auf Nachfrage des Tageblatt.

Auch die Cargolux möchte aktiv dem Lärm von Nachtflügen entgegenwirken. 2018 hat Luxemburgs Frachtcarrier eine Charta mit der ANA unterschrieben, um die Zahl der Nachtflüge zu verringern. Auch die Mindestflughöhe, bei der Piloten noch abdrehen dürfen, wurde auf 2.200 Fuß erhöht.

Der LuxAirport ist zwar zwischen 23 Uhr und sechs Uhr morgens für den Flugverkehr geöffnet. Allerdings muss für Nachtflüge (per Definition in dieser Zeitspanne) eine individuelle Genehmigung beantragt werden. Davon ausgeschlossen sind Flugzeuge, die verspätet gestartet sind. „Für jeden ordnungsgemäß begründeten Start eines Nichtlinienflugs nach 24 Uhr ist eine vorherige Sondergenehmigung des Ministers erforderlich. Am Ende jedes Quartals legen die Empfänger von Ausnahmeregelungen dem Verkehrsministerium eine zusammenfassende Übersicht über die Ausnahmeregelungen sowie deren Begründung vor“, schreibt die ANA.

Klagen im Internet häufen sich

In der öffentlichen Facebook-Gruppe „Findel+“ hält man allerdings wenig von solchen Maßnahmen. „Sie hunn näischt geännert um Fliger Trafic oder Co2 Ausstouss, ausser d’Statistik säit 2019 anescht regroupéiert. Et kann dofir sinn, dat se déi von 23 bis 00hrs och nach aus der Statistik vun vols de nuit eraushuelen“ – so die Meinung eines Nutzers. „Ce matin à Hamm, on a mesuré 80 décibels quasiment en continu entre 6 et 7 heures“, beschwerte sich ein weiterer User am 16. August in der Facebook-Gruppe „Findel+“. Wobei dies eben gerade ein Effekt der um 6 Uhr morgens endenden Nachtflugbeschränkung ist: Zu dieser frühen Stunde stehen die Maschinen gerade in den Sommermonaten förmlich Schlange, um zu starten.

Besonders die Ansetzung vermehrter Landungen in kürzester Zeit kurz vor Beginn des Nachtflugverbots oder immer wieder auftretende Verspätungen stoßen den Mitgliedern der Gruppe besonders auf. „Warum eine Fluggesellschaft Verspätungen hat, kann am besten von der Airline selbst beantwortet werden. Verspätungen können z.B. aus verzögerter Abfertigung und Flugfreigabe, technischen Mängeln oder Beeinträchtigungen im Luftraum, z.B. durch Streiks, entstehen. Einmal aufgebaute Verspätungen lassen sich aufgrund der dichten Taktung oftmals nicht mehr am gleichen Tag kompensieren“, erklärt die ANA.

Doch auch die Regierung greift aktiv in den Kampf rund um den Fluglärm ein. Kurz vor der Sommerpause wurde ein neues Gesetz zur finanziellen Unterstützung für Schallisolierung gestimmt. Statt 400 sind nunmehr 2.635 Haushalte, die in der Nähe des Flughafens Findel leben, berechtigt, finanzielle Beihilfen zu beantragen.

Nachtflug-Statistik des Findel

Die Nachtflug-Statistik ist nachzulesen im Web unter  https://download.data.public.lu/resources/statistiques-vols-de-nuit/20230814-100556/2023-nightflights.pdf

Pierre Kerosino
24. August 2023 - 13.36

Die Aufteilung der Flüge laut Statistik, wurden 2019 neu aufgefächert und jetzt noch einmal 2023 anders "präsentiert". Das alles, damit die Zahlen sich besser amtlich vorzeigen lassen, obwohl die Flüge und der damit verbundene Lärm insgesamt, nicht weniger geworden sind. Alle offizielle Angaben bezüglich des Flughafens, sind genau genommen; nur "Werbetext ähnliche Präsentationen" geben ein gutes verschleiertes Wahrheits-Bild ab.
Viele Zahlen werden ausserdem dem Bürger vorenthalten.
Besonders unter Verschluss ist z.B. die LuxFuel SA Kerosin Jahres Bilanz aus der man/frau den gesamt Co2 Ausstoss einschätzen könnte.

jean-pierre.goelff
23. August 2023 - 14.54

....es grünt an allen Ecken und Enden......ach ja,ist ja Wahljahr,hätte ich beinahe vergessen!

Abar, Aber, Aber
23. August 2023 - 11.42

Hier ist doch ein Grüner zuständig! Aber der plädiert jetzt für mehr Naturzerstörung für Fahrradwege und 20er Zonen für Autos, während die E-Bikes mit 50 Vorbei rauschen. Am liebsten würden die Grünen die Autos für die Unterschicht verbieten, während sie selber……