Laut am Dienstag veröffentlichten Daten des europäischen Erdbeobachtungsprogramms Copernicus lag die durchschnittliche globale Lufttemperatur im vergangenen Monat um 0,33 Grad Celsius höher als im bisherigen Rekordmonat Juli 2019, in dem die globale Durchschnittstemperatur 16,63 Grad betragen hatte.
Der Temperaturrekord war erwartet worden: Bereits im Juli hatten Copernicus und die Welt-Meteorologieorganisation (WMO) erklärt, die Welt sei auf dem Weg zu einem neuen globalen Höchstwert. Nach den nun veröffentlichten Aufzeichnungen lag der Juli-Wert in diesem Jahr 0,72 Grad über dem globalen Durchschnitt zwischen 1991 und 2020.
Mit Blick auf das gesamte Jahr liegt die globale Durchschnittstemperatur der Copernicus-Auswertung zufolge derzeit um 0,43 Grad über dem Durchschnitt und erreichte somit bisher die dritthöchsten je gemessenen Werte. Allerdings werde damit gerechnet, dass sich die Werte in den kommenden Monaten an das bisherige Rekordjahr 2016 annähern, erklärte Copernicus. Damals sei die zweite Jahreshälfte „relativ kühl“ gewesen, während die kommenden Monate bis Jahresende aufgrund des Wetterphänomens El Niño „relativ warm“ sein dürften.
In Luxemburg hingegen war der Juli temperaturmäßig eher durchwachsen, wie aus den Zahlen von Meteolux hervorgeht. Demnach betrug die Monatshöchsttemperatur 33,4 Grad. Die höchste seit dem Jahr 1947 in einem Juli auf Findel gemessene Temperatur lag bei 39 Grad und wurde 2019 registriert. Die niedrigste Temperatur betrug in diesem Juli 9,5 Grad – deutlich weniger als der Durchschnittswert von 13,8 Grad für die Jahre 1991 bis 2020. Was die Durchschnittstemperatur betrifft, war der Juli 2023 insgesamt 0,2 Grad wärmer als die 18,7 Grad, die von 1991 bis 2020 verzeichnet wurden.
Extreme Wetterereignisse „häufiger und intensiver“
Dagegen erreichten auch die globalen Meerestemperaturen zuletzt einen neuen Höchstwert: Am 30. Juli wurde Copernicus zufolge ein Durchschnittswert von 20,96 Grad gemessen, der bisherige Höchstwert von 20,95 Grad war demnach im März 2016 festgestellt worden. Die Erhebungen von Copernicus beziehen sich auf alle Meeresregionen außerhalb der Polargebiete.
Die Rekordwerte hätten „dramatische Folgen für die Menschen und den Planeten“, erklärte die Copernicus-Vizedirektorin Samantha Burgess. Extreme Wetterereignisse würden „häufiger und intensiver“. Die globale Durchschnittstemperatur sei im Juli bereits um 1,5 Grad höher als in vorindustrieller Zeit gewesen – dies weise auf die Dringlichkeit hin, die weltweiten Treibhausgasemissionen deutlich zu senken.
Das 2015 abgeschlossene Pariser Klimaabkommen sieht vor, die Erwärmung auf deutlich unter zwei Grad, möglichst aber auf 1,5 Grad zu begrenzen. Das Klima hat sich seit Mitte des 19. Jahrhunderts bereits um fast 1,2 Grad Celsius erwärmt. Die Folge sind extreme Wetterphänomene wie schwere Dürren, heftigere Stürme und intensivere Hitzewellen. (AFP, Red.)
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