Die Psychiater schlagen Alarm. Zu Recht? Sie weisen auf akute Versorgungsprobleme und Fachkräftemangel hin. Sollte man ihr Klagen und Fordern auf die leichte Schulter nehmen? Ohne psychische Gesundheit keine Gesundheit, sagt die Luxemburger Vereinigung der Psychiater. Zumindest damit haben sie mehr als recht. Die Eigenverantwortung der Menschen sollte man dabei nicht außer Acht lassen.
Wenn es heißt, dass aufgrund steigender psychischer Erkrankungen, bedingt auch durchs Bevölkerungswachstum, der Druck auf das Versorgungssystem wächst, sollte man sich Gedanken machen. Wer heute üble Laune hat, kann morgen schon unter Depression, unter Burnout, unter Alkohol- oder Medikamentenabhängigkeit leiden, Angstzustände oder Verhaltensstörungen haben. Das gilt für Kinder, Jugendliche und Erwachsene.
Wenn das der Fall sein sollte, brauchen die Betroffenen Hilfe. Schnell und kompetent – echte Hilfe, keine Quacksalber aus dem Internet. Multidisziplinäre Herangehensweise könnte ein Stichwort sein, wenn nach Lösungen gesucht werden sollte. Um die Qualität der Versorgung auch in Zukunft sichern zu können, muss verstärkt in innovative sektorenübergreifende Versorgungsmodelle investiert werden. Das scheint auch die Zielsetzung des neuen nationalen Plans für psychische Gesundheit zu sein. Den Psychiatern zufolge werden diese Ziele im Plan aber nicht ausreichend definiert. Es fehle an Prioritäten und an einer klaren politischen Marschrichtung. An der nächsten Regierung sei es, Leadership zu zeigen. Oder anders ausgedrückt: Den Worten müssen Taten folgen.
Wichtig ist unter anderem, dass eine klare Diagnose erstellt wird. Daraus ergibt sich dann die adäquate und kompetente Behandlung. Schubladendenken und schwammige, weil übereilte Etikettierung sind nicht förderlich. Nie, vor allem nicht bei jungen Patienten.
Bedeutsam für die nahe Zukunft ist, dass neben den Psychiatern, also Ärzten, viele Fachkräfte möglichst gleichberechtigt mitwirken dürfen. Jeder Fachbereich hat seine spezielle Kompetenz. Die muss im sensiblen Bereich der psychischen Gesundheit besonders zum Tragen kommen. Dabei gilt stets, dass Vorbeugen besser als Heilen ist.
In der Psychiatrie im Besonderen, wie aber auch allgemein in der Medizin, wird zusehends Wert auf eine ganzheitliche Herangehensweise gelegt. Auch die Forschung geht in diese Richtung. In dem Sinne wird der körperlichen Gesundheit und ihrer Bedeutung für die psychische Gesundheit zunehmend mehr Aufmerksamkeit geschenkt.
Wenn einem etwas auf den Magen schlägt, dann ist die Stimmung im Keller. Zwischen Verdauungsapparat und Gehirn besteht eine sehr enge Verbindung. Der Mensch ist, was er isst. Nein, das gilt nicht bei allen Krankheitsbildern. Aber es ist ein Mittel, das in der Vorbeugung verschiedener psychischer Krankheiten zunehmend als förderlich angesehen wird.
In dem Sinne sollte sensibilisiert werden. Ein wenig Eigenverantwortung für Geist und Körper tut gut. Wobei man sich auch dabei nicht schämen sollte, Hilfe zu fordern. Vielleicht sind mit vollumfänglicher Vorbeugung Probleme zu lösen, die gänzlich unbehandelt zu schweren Verhaltensstörungen und mitunter zu einem Kollaps unseres Gesundheitssystems führen können. Zu langen Wartezeiten oder Kosten, die irgendwann nicht mehr zu stemmen sind.
Es darf von uns allen schon verlangt werden, sich seine Gewohnheiten von Zeit zu Zeit zu überdenken und zur Vermeidung von zukünftigen medizinischen Problemen, präventiv tätig werden.
In den Ärzten sehe ich die Pflicht, dies ihrer Kunschaft umfassend zu vermitteln und man darf ruhig hartnäckig nachfragen.
Wann d'Dokteren sech net geifen d'Patienten vun dem Engen zum Aaneren schecken kennt eisen Gesondheetssystem och Mio. spuren !