Die japanische Regierung lehnt eine Verschiebung oder Absage der Olympischen Sommerspiele in Tokio wegen der Coronavirus-Epidemie ab. Aus Sicht der Athleten, die sich als Hauptakteure auf dieses einmal alle vier Jahre stattfindende Ereignis vorbereiteten, sei dies „unvorstellbar“, sagte Japans Olympia-Ministerin Seiko Hashimoto am Mittwoch vor einem Parlamentsausschuss.
Die endgültige Entscheidung liege beim Internationalen Olympischen Komitee (IOC). „Wir denken, es ist wichtig, dass die Regierung korrekte Informationen weitergibt, so dass das IOC eine angemessene Entscheidung fällen kann“, sagte sie.
Hashimoto reagierte damit auf Äußerungen eines Mitglieds des japanischen Organisationskomitees. Haruyuki Takahashi hatte dem Wall Street Journal gesagt, dass eine Verschiebung der Sommerspiele um zwei Jahre die realistischste Option sei, wenn die Wettkämpfe nicht in diesem Sommer ausgetragen werden könnten.
Diskussionen stehen noch aus
Darüber müsse ab April „ernsthaft“ gesprochen werden, sagte er. Zugleich räumte Takahashi ein, dass das Organisationskomitee bislang noch gar nicht über das Thema gesprochen habe. In einer später veröffentlichten Erklärung stellte er letztlich klar, er habe „auf eine hypothetische Frage seine persönliche Meinung geäußert“.
Die Olympischen Sommerspiele sollen nach bisheriger Planung vom 24. Juli bis zum 9. August in Tokio ausgetragen werden. Die Zeremonie zum Start des Olympischen Fackellaufs findet am Donnerstag im griechischen Olympia wegen der Coronavirus-Epidemie allerdings ohne Zuschauer statt. Lediglich hundert geladene Gäste vom IOC und des Organisationskomitees aus Japan werden anwesend sein.
In der Geschichte der Olympischen Spiele wurden die Wettkämpfe bislang nur während der beiden Weltkriege abgesagt. In Japan haben sich bislang mehr als 560 Menschen mit dem neuartigen Coronavirus infiziert, der die Lungenkrankheit Covid-19 auslösen kann. Zwölf Todesfälle wurden registriert.
Sie brauchen anscheinend einen Minister mehr mehr Vorstellungskraft.