Die finanzielle Lage des Flughafens Hahn scheint dramatischer zu sein als bisher bekannt. Ein Gläubiger hat beim Amtsgericht Bad Kreuznach einen Insolvenzantrag gegen die Betreiber des Flughafens gestellt. Das bestätigte eine Sprecherin des Gerichts dem Trierischen Volksfreund. Um wen es sich bei dem Gläubiger handelt, teilte sie nicht mit. Zunächst hatte der Wochenspiegel darüber berichtet.
Nach Informationen des Volksfreunds verlangt der Gläubiger eine sechsstellige Summe von der Flughafengesellschaft. Hinter dem Hahn-Betreiber steckt die chinesische HNA Group. Diese hatte 2017 die Anteile des Landes Rheinland-Pfalz (82,5 Prozent) für 15 Millionen Euro gekauft. Laut übereinstimmenden Medienberichten ist HNA pleite. Demnach fordern 67.400 Gläubiger rund 188 Milliarden Dollar (rund 157 Milliarden Euro) von dem Konzern, der seit vergangenem Jahr unter staatlicher Aufsicht steht. Der von der chinesischen Regierung beauftragte Insolvenzverwalter bezeichnete die HNA Group, zu der über 300 Unternehmen gehören, als „ernsthaft insolvent“. Er bezweifelte, dass kurzfristig Investoren für den Konzern gefunden werden könnten.
Der Branchen-Dienst Aero Telegraph berichtete kürzlich, dass HNA Käufer für seine 19 Fluggesellschaften und Flughäfen sucht. Allerdings hat der Insolvenzverwalter vorgeschrieben, dass die Fluggesellschaften bestehen bleiben müssen und nicht verkauft werden dürfen. Hingegen halten Branchenkenner es für wahrscheinlich, dass die Flughäfen verkauft werden – also auch die Anteile am Hahn.
Eine Anfrage an die Flughafengesellschaft blieb am Freitag unbeantwortet. Eine Sprecherin des rheinland-pfälzischen Innenministeriums teilte mit, dass man eine Anfrage an den chinesischen Generalkonsul in Frankfurt gestellt habe, um weitere Informationen zur Zahlungsunfähigkeit von HNA zu erhalten. Die Sprecherin verwies auf das trotz der Corona-Pandemie weiter wachsende Frachtgeschäft auf dem Hahn. Im ersten Quartal des Jahres habe der Frachtumschlag um 52,5 Prozent zugelegt. Damit belege der Hunsrück-Flughafen bei der Fracht Rang vier unter den deutschen Verkehrsflughäfen, so die Ministeriumssprecherin.
Noch keine Entscheidung ist darüber gefallen, ob der Hahn die rund zehn Millionen Euro Betriebsbeihilfen zurückzahlen muss, die das Land der Flughafengesellschaft vereinbarungsgemäß für 2017 und 2018 gezahlt hat. Das EU-Gericht hatte geurteilt, dass die Beihilfen unrechtmäßig seien. Die CDU-Fraktion im Land sprach im Zusammenhang mit dem gestellten Insolvenzantrag und der möglichen Rückzahlung der Betriebsbeihilfen von „katastrophalen Neuigkeiten“. Die Fraktion der Freien Wähler nennt den Verkauf der Landes-Anteile an HNA einen „Riesenfehler“.
Natierlech, wann een d'Flich besteiert wéi Däitschland, da fléien se eben vun hei oder Stroossbuerg fort.
Ween gett dann enger Firma 150Millarden € Kredit iirt den Stecker gezunn gett ?