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BalkanUnd jährlich grüßt der Superstau am letzten Juli-Wochenende

Balkan / Und jährlich grüßt der Superstau am letzten Juli-Wochenende
In der Nähe von Zagreb kam es bereits MItte Juli zu kilometerlangen Staus in Richtung Küste Foto: AFP/Dennis Lovrovic

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Nach den verheerenden Superzellenstürmen erwartet Südosteuropa der Superstau: Alljährlich am letzten Juli-Wochenende drohen auf dem Weg nach Süden und zurück an Grenzübergängen und Mautstationen die längsten Wartezeiten – in alle Richtungen.

Die einen kommen, die anderen gehen: Auf dem Höhepunkt der sommerlichen Hochsaison wappnen sich nicht nur die Adria- und Schwarzmeer-Anrainer, sondern auch die Transitstaaten auf die längsten Autoblechkolonnen des Jahres. Wer in den nächsten Tagen zu seinem Ferienziel aufbreche, solle sich „mit ausreichend Wasser, Proviant und Geduld“ auf den Weg machen, empfiehlt die serbische Tageszeitung Blic ihren Lesern. Denn ob bei der Reise nach Bulgarien, Kroatien, Montenegro, Nordmazedonien oder Ungarn – kilometerlange Kolonnen seien an allen Grenzübergängen des Transitstaates zu erwarten: „Wer kann, sollte das Reisen an diesem Wochenende lieber vermeiden.“

Ob Touristen oder heimkehrende Gastarbeiter: Ende Juli steigt nicht nur in den Feriendomizilen an den Küsten, sondern auch auf den überhitzten Asphaltpisten der Transitstaaten der große Schichtwechsel. Durch Ungarn, Serbien, Nordmazedonien und Bulgarien quälen sich vor allem die Reisenden gen Griechenland und die Türkei. Wie die Besucher der kroatischen oder montenegrinischen Adria-Küsten rollen auch die ex-jugoslawischen Gastarbeiter aus Westeuropa meist über die vertrauten Autobahnpisten in Kroatien und Slowenien in ihre Heimatdörfer und Städte in Serbien, Kosovo oder Bosnien und Herzegowina.

Mit Kroatiens Schengen-Zutritt zu Jahresbeginn sind die Grenzkontrollen bei der Einreise aus Slowenien zwar entfallen. Kilometerlange Staus sind am Wochenende erfahrungsgemäß dennoch bei den Mautstationen am Flaschenhals des Zagreber Autobahnrings und auf den Autobahnen A1 und A6 in Richtung Dalmatien und Istrien zu erwarten.

Kaum ein Entrinnen

Als berüchtigte Staufallen auf der Fahrt nach oder aus Serbien gelten nicht nur der ungarische Grenzübergang Horgos, sondern auch die Grenzübergänge im kroatischen Bajkovo, im bulgarischen Gradina oder im mazedonischen Tabanovce. Wegen der vermehrten Zahl von türkischen Reisenden auf der Autobahn nach Bulgarien empfiehlt Serbiens Polizei den Reisenden nach Griechenland die Fahrt über die leider auch überfüllten mazedonischen Pisten.

Denn auch in Nordmazedonien ist am Wochenende wegen eines Feiertags am kommenden Mittwoch ein stark erhöhtes Verkehrsaufkommen angesagt: Viele Mazedonier dürften das verlängerte Wochenende für einen Kurzurlaub an den griechischen Küsten nutzen.

Auch das entnervte Ausscheren aus den Wartekolonnen kann sich oft als zeitraubender Umweg entpuppen. Fahrer, die mithilfe von Navigatoren auf kleinere Grenzübergänge auszuweichen versuchen, sind oft nicht allein – und hängen auch auf überfüllten Schleichwegen oft stundenlang fest. Egal, an welcher Balkan-Grenze, vor dem endlosen Hitze-Schmoren im eigenen Vehikel gibt es am Superstau-Wochenende kaum ein Entrinnen.