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ESC„Im Moment fühlt sich alles surreal an“ – Schwedin Loreen über den European Song Contest

ESC / „Im Moment fühlt sich alles surreal an“ – Schwedin Loreen über den European Song Contest
Sängerin Loreen, nachdem sie als Siegerin feststand Foto: AFP

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Überwältigt vom (erneuten) Sieg: Die schwedische Sängerin Loreen hat zum zweiten Mal den Eurovision Song Contest, den früheren Grand Prix Eurovision de la Chanson, gewonnen. 

Die schwedische Eurovision-Song-Contest-Gewinnerin Loreen hat sich nach ihrem zweiten Sieg bei dem internationalen Musikwettbewerb überwältigt gezeigt. „Im Moment fühlt sich alles surreal an“, sagte die Sängerin bei einer Pressekonferenz nach dem großen Finale am Samstag in Liverpool und fügte hinzu: „Ich bin wirklich überwältigt“. Die 39-Jährige holte den siebten Titel für Schweden mit ihrem Song „Tattoo“. Das Land zog damit mit Rekordhalter Irland gleich. Schon im Jahr 2012 war Loreen beim ESC erfolgreich gewesen – damals mit dem Lied „Euphoria“.

Loreen ist die erste Frau, die den Wettbewerb zweimal gewonnen hat. Das war zuvor nur Johnny Logan für Irland gelungen – 1980 und 1987. Gefragt, ob sie sich mit Logan ein Duett vorstellen könne, sagte Loreen: „Das wäre nett, vielleicht eine Ballade?“ Sie betonte aber, das hänge davon ab, ob Logan das wolle. „Was, wenn er nein sagt?“

Über die Ukraine, die das ESC-Finale eigentlich hätte ausrichten sollen, sagte Loreen: „Es tut mir weh, zu sehen, was dort geschieht.“ Den letztjährigen ESC hatte die ukrainische Band Kalush Orchestra mit dem Song „Stefania“ gewonnen. Wegen des anhaltenden Krieges wurde er aber im englischen Liverpool ausgetragen.

Loreen verdankt ihren Sieg vor allem den Jury-Votes, bei denen sie 340 Punkte bekam. Von den Zuschauern kamen 243 hinzu (zusammen 583). Die schwedische Sängerin, bei ihrem Auftritt mit langen Krallenfingernägeln, ist 39 Jahre alt und stammt aus Stockholm. Mit „Euphoria“ hatte sie vor elf Jahren nicht nur den ESC-Titel eingeheimst, sondern war damals auch in Deutschland und weiteren Ländern an die Spitze der Charts gestürmt. Seitdem war es international wieder ruhiger um die Schwedin geworden.

Schrille Finnen treffen Massengeschmack

Bei den TV-Zuschauern lag mit 376 Punkten eindeutig Finnlands Rap-Metal-Elektro-Lied vorne (plus 150 Jury-Punkte; gesamt 526). Auch bei den deutschen Fernsehzuschauern war Finnland die Nummer eins, gefolgt von Italien, Albanien, der Ukraine, Kroatien, Norwegen, Polen, der Schweiz, Belgien – und dann erst Schweden. Mit nacktem Oberkörper und einer Art neongrünem Bolero um die Schultern begeisterte der 29 Jahre alte Sänger Käärijä (eigentlich Jere Pöyhönen) mit seiner wilden Nummer „Cha Cha Cha“. Das schrille Lied mit eingängigem Pop-Refrain und einem pinken Ballettquartett – mit absichtlich debil grinsenden Tänzerinnen und Tänzern – war nahezu maßgeschneidert für den ESC. Auf der Brust trägt Käärijä übrigens ein Tattoo, das an das Logo seiner Lieblingsband Rammstein erinnert – ein Vorbild, das man auch aus „Cha Cha Cha“ heraushören kann. Schon 2006 machte ein finnischer Beitrag mit einem sehr ungewöhnlichen Auftritt von sich reden. Damals holten die als Monster verkleideten Musiker der Heavy-Metal-Band Lordi mit „Hard Rock Hallelujah“ den Sieg für das nordische Land.

26 Lieder konkurrierten im Finale. Insgesamt nahmen am ESC diesmal 37 Länder teil. Elf Beiträge wurden in den Semifinals am 9. und 11. Mai aussortiert. Neben Deutschland sind als große Geldgeber automatisch Frankreich, Großbritannien, Italien und Spanien jeweils fürs Finale gesetzt, ebenso der Vorjahressieger, also diesmal die Ukraine. (dpa)