„Sowohl für unsere Kunden als auch für unsere Mitarbeitenden ist der IKEA-Katalog mit unzähligen tollen Erinnerungen und Emotionen verbunden», erklärte IKEA-Manager Konrad Grüss. Die Entscheidung, den Katalog nicht weiterzuführen, fiel nach Unternehmensangaben im Zuge der „derzeit laufenden Transformation, durch die IKEA digitaler und besser erreichbar werden soll“.
Das Kundenverhalten und der Medienkonsum hätten sich zuletzt gewandelt: Der Katalog sei immer weniger genutzt worden. Stattdessen sei im vergangenen Jahr der Onlinehandel weltweit um 45 Prozent gewachsen, die Webseite habe mehr als vier Milliarden Besucher verzeichnet. Zudem entwickelte das Unternehmen eigene Apps.
Der Katalog kann auf eine stolze Geschichte zurückblicken. Erstmals ging das Druckwerk laut Unternehmen im Jahr 1951 an den Start. 285.000 Exemplare mit je 68 Seiten auf Schwedisch wurden damals in Südschweden verteilt. 1998 brach für das Werbebuch das digitale Zeitalter an: Damals wurde der Katalog erstmals ins Internet gestellt – aber nur als Sonderausgabe für Geschäfts- und Büroeinrichtungen. Eigentlich sollte schon damals der ganze Katalog online veröffentlicht werden, aber dieses Vorhaben scheiterte vor 22 Jahren an der Komplexität der IT-Systeme.
Zwei Jahre später wurden dann erstmals der gedruckte und der digitale Katalog zeitgleich veröffentlicht. Dem Print-Produkt konnte dies zunächst nichts anhaben: Im auflagenstärksten Jahr 2016 waren 200 Millionen Exemplare des Katalogs in 32 Sprachen in über 50 Ländern verteilt worden. Doch schon vier Jahre später verkündet IKEA nun das Aus für das beliebte gedruckte Werbebuch.
Da werden wohl etliche Druckereibesitzer sich auf dem Boden wälzen vor Begeisterung. Nach Neckermann und Quelle, Baur, Schwab und Otto wird das wohl der Todesstoß sein.