Der LCGB ist besorgt über die Zustände im Bussektor und darüber, dass sich diese verschlimmern könnten. Anlass dazu ist ein Vorschlag der EU-Kommission zur Revision der Lenk- und Ruhezeiten von Busfahrern im Personenverkehr.
Eine geplante Maßnahme ist die Verlängerung einer bisherigen Ausnahmeregelung, die eine verlängerte Arbeitswoche bedeuten würde – mit einer legalen und dauerhaften Umgehung der wöchentlichen Ruhezeiten. Zudem gibt es den Vorschlag, die täglichen Pausen in kleine Zeitfenster von 15 Minuten oder weniger aufzuteilen.
Schon wegen dieser beiden Ideen sei man beim LCGB alarmiert, teilt der Gewerkschaftsbund mit: Eine aktuelle Erhebung unter mehr als 1.300 Busfahrern habe ergeben, dass 80 Prozent es „schwierig oder fast unmöglich“ fänden, die Sicherheit der Fahrgäste zu gewährleisten. Ebenso viele zögen in Erwägung, den Sektor zu verlassen, wenn die Kommission ihren Vorschlag umsetzen würde. „Der Transportsektor steuert bereits auf einen Fahrermangel zu“, warnt der LCGB. Die Belegschaft altere und trotz attraktiver Löhne tendierten vor allem junge Menschen eher zu Berufen, die weniger Flexibilität erforderten.
Zudem habe bereits in einer Studie im Jahr 2021 mehr als ein Drittel der Befragten zugegeben, oft übermüdet zu fahren. „Mit der jetzt vorgeschlagenen Überarbeitung der Lenk- und Ruhezeiten für Busfahrer droht eine komplette Katastrophe in der Branche“, schreibt der LCGB. Außerdem werde die Sicherheit von Fahrern und Fahrgästen gefährdet. Daher unterstütze der LCGB die Forderung der Europäischen Transportarbeiter-Föderation (ETF), dass die Europäische Kommission ihren Vorschlag überdenkt.
Früher wurden die Lastwagenfahrer die "Könige der Landstrasse" genannt. Dementsprechend war auch ihr Ansehen in der Gesellschaft. Von 1978-96 es gab im deutschen Fernsehen sogar eine TV-Serie namens "Auf Achse" mit Manfred Krug als LKW-Fahrer einer Münchner Spedition. Der aktuelle Fahrermangel ist das Resultat einer verkorksten grünen Transportpolitik. Das Problem ist, dass die Politiker das Image des Automobils, resp. das Autofahren selbst als umweltschädlich, böse und nicht gesellschaftsfähig abgetan haben. Wie soll sich dann ein junger Mann oder Frau für einen Beruf hinter dem Lenkrad eines Busses oder Lastkraftwagen begeistern, wenn schon der simple Autofahrer als Umweltverschmutzer geschasst wird.
Das Gleiche erleben wir übrigends auch mit dem Handwerk. Die Politiker haben es fertig gebracht das Image der händischen Arbeit soweit runterzuziehen, sodass im Volksmund nur "Einer wer ist", resp. Ansehen geniesst, wenn er vor dem Computer im klimatisierten Büro arbeitet, aber nicht an der Drehbank, als Installateur oder Schlosser in der Automobilwerkstatt. Bäh, da kriegt man ja dreckige Finger...