Asselborn in Brüssel„Ich hoffe, dass Trump weiß, dass man keinen Deal mit einem Virus machen kann“

Asselborn in Brüssel / „Ich hoffe, dass Trump weiß, dass man keinen Deal mit einem Virus machen kann“
„EU wird erst mal eher digital als physisch funktionieren“: Auch Luxemburgs Außenminister Jean Asselborn macht sich auf Veränderungen bereit Foto: AFP/Damir Sencar

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In Brüssel kommen heute die EU-Innen- und Integrationsminister zusammen. Sie beraten über die Lage in Griechenland nach der Ankündigung der Türkei, ihre Grenzen für Flüchtlinge zu öffnen. Das war zumindest der Plan. Doch die Coronavirus-Krise überschattet derzeit alles.

Die anderen Mitgliedstaaten hatten Athen vergangene Woche Unterstützung zugesagt und insbesondere weitere Beamte der EU-Grenzschutzbehörde Frontex bereitgestellt. Luxemburgs Außenminister Jean Asselborn betonte vor dem Treffen gegenüber dem deutschen Fernsehsender ZDF die Wichtigkeit einer weiteren Maßnahme.

Gemeinsam mit sechs, sieben weiteren EU-Staaten will Luxemburg insgesamt rund 1.000 unbegleitete Kinder und Jugendliche von den griechischen Inseln, aber auch vom Festland bei sich aufnehmen. Diese lebten unter „sehr prekären“ Bedingungen, so Asselborn am Freitagmorgen in Brüssel. Das sei auch ein Zeichen, „wie wir Griechenland helfen können, nicht nur mit Geld, sondern auch mit Taten“. Doch Luxemburgs Außenminister plagte am Freitagmorgen diesbezüglich die Sorge vor der um sich greifenden Pandemie. „Ich hoffe, dass mit dem Virus jetzt nicht alles gestoppt wird“, sagte Asselborn.

Beim Mittagessen werden sich die Minister dann mit der Lage wegen der Ausbreitung des Coronavirus befassen. Dabei sollen weitere mögliche Schritte im Bereich des EU-Katastrophenschutzes sowie Möglichkeiten zur Verbesserung des Informationsaustausches besprochen werden. Mehrere Länder haben wegen der Pandemie bereits Einreisebeschränkungen auch für Bürger aus anderen EU-Staaten erlassen. So führen Polen und Tschechien seit gestern an ihren Grenzen Hygienekontrollen durch.

Die kommenden Wochen wird die EU eher digital und virtuell statt physisch funktionieren

Jean Asselborn, Luxemburger Außenminister

Am Tag zuvor bereits hatte US-Präsident Donald Trump ein 30-tägiges Einreiseverbot für die europäischen Schengen-Staaten beschlossen. „Das ist eine Pandemie“, kritisierte Asselborn diesen Schritt Trumps, „und die kriegen wir nicht in den Griff, wenn ein Kontinent gegen den anderen geht.“ Er hoffe, so Luxemburgs Außenminister, „dass Donald Trump auch weiß, dass man keinen Deal mit einem Virus machen und die Sache auch nicht mit Tweets lösen kann“.

Was Europa angeht, wünscht sich Asselborn ein gemeinsames Vorgehen gegen die Coronavirus-Krise. Jedes Land solle sich an die Richtlinien der Weltgesundheitsorganisation (WHO) halten. „Dann wäre schon viel getan“, so Asselborn. Einzelgänge sollten demnach vermieden werden, das schade der Koordinierung. „Wir müssen europäisch an die Sache herangehen und zeigen, dass wir eine Gemeinschaft sind.“

Gegenüber dem ZDF betonte Asselborn aufgrund der dortigen Notlage sein Verständnis für Italien. Luxemburgs Chefdiplomat bezweifelte aber im Hinblick auf die Entscheidungen in Polen und Tschechien, ob „man durch das Schließen von Grenzen und nationale Entscheidungen der Sache“ näherkomme. Obwohl einige Staaten ihre Minister beim EU-Treffen von Staatssekretären haben vertreten lassen, bleibe die Europäische Union auch in dieser „außergewöhnlichen Situation“ handlungsfähig, sagte Asselborn. Allerdings werde sie die kommenden Wochen „eher digital und virtuell statt physisch funktionieren“.

Uwe
13. März 2020 - 22.37

Das ist doch herrlich. Andere machen die Grenzen dicht aber Herr Asselborn holt noch Migranten dazu. Muss er denn eigentlich immer unseren Noppern nach dem Munde reden? Wenn Gutdeutschland seine abstruse Willkommensarie weiter feiern will dann müssen wir doch nicht noch mitmachen. Wir sollten lieber den Griechen mit unserem Militär helfen die Aussengrenze der EU vor diesen gewalttätigen Grenzverletzern zu schützen. Und haben wir nicht gerade ein bei weitem größeres Problem? Man was geht bloß in deren Köpfen vor?

Nomi
13. März 2020 - 17.17

J.A. hoffe, dass Donald Trump auch weiß, dass man keinen Deal mit einem Virus machen und die Sache auch nicht mit Tweets lösen kann. Deen Sproch ass gutt !

Trara
13. März 2020 - 17.00

"Ich hoffe, dass Trump weiß..." Egal was es ist, er weiß es nicht, das wurde doch schon tausendmal bestätigt.

Steuerzahler
13. März 2020 - 15.11

Unser Herr Aussenminister soll uns mal lieber beweisen, dass ein Virus kein verlässlicherer Verhandlungspartner sein kann, als jene ulkigen Interessengruppen, die er immer wieder so lauthals unterstützt.

Graucho
13. März 2020 - 14.31

" You're fired " wird der Potus dem Virus wohl sagen und ihm mit einem Gegenschlag drohen.

Alois
13. März 2020 - 13.32

Ich hoffe doch nicht dass der Coronavirus durch das dumme Benehmen von Trump ausgelöst wurde?