Schauspiel-GigantHollywood-Legende Kirk Douglas mit 103 Jahren gestorben

Schauspiel-Gigant / Hollywood-Legende Kirk Douglas mit 103 Jahren gestorben
Kirk Douglas hat in mehr als 80 Filmen mitgewirkt, zehn Novellen geschrieben und die „Medal of Freedom“ erhalten Foto: dpa/epa/Paul Buck

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Er war einer der letzten Stars aus Hollywoods Goldenem Zeitalter – jetzt ist die Filmlegende Kirk Douglas im Alter von 103 Jahren gestorben. Sein Sohn Michael Douglas gab den Tod des aus Filmen wie «Spartacus» und „20.000 Meilen unter dem Meer“ bekannten Schauspielers am Mittwoch bekannt. Branchengrößen wie Regisseur Steven Spielberg würdigten den Verstorbenen für seine Charakterdarstellungen wie auch für seine Zivilcourage.

„Mit unendlicher Trauer teilen mein Bruder und ich mit, dass Kirk Douglas heute im Alter von 103 Jahren von uns gegangen ist“, schrieb Kirk Douglas’ Sohn Michael Douglas, selbst großer Hollywoodstar. „Er war der Welt eine Legende, ein Schauspieler aus dem Goldenen Zeitalter des Films, der bis weit in seine Goldenen Jahre gelebt hat.“ Sein Vater habe ein „schönes Leben“ und sich dabei als Philanthrop auch für das Gemeinwohl und den Frieden in der Welt eingesetzt, schrieb Michael Douglas.

Wie der Vater so der Sohn: 2018 erhielt Michael Douglas (2.v.l.) einen Stern am Hollywood Walk of Fame
Wie der Vater so der Sohn: 2018 erhielt Michael Douglas (2.v.l.) einen Stern am Hollywood Walk of Fame Foto: AFP/Valérie Macon

Aus der Filmbranche kamen zahlreiche Würdigungen. „Goodbye an eine Hollywood-Legende“, schrieb die für die Oscars zuständige US-Filmakademie. Spielberg erklärte, er werde Douglas’ „väterlichen Rat und seine Weisheit und seinen Mut“ vermissen. „Es war toll, mit dir Zeit zu verbringen, Mann“, schrieb der Schauspieler Danny DeVito.

Der letzte große Riese, selbst für Stallone

„Star Wars“-Darsteller Mark Hamill nannte Douglas in einem Tweet „einen der größten Stars aller Zeiten“. „Rambo“-Star Sylvester Stallone schrieb auf Instagram: „Der letzte große Riese meiner Kinohelden ist von uns gegangen in den unendlichen Ruhm.“

Seinen Legendenstatus hatte der einstige Frauenschwarm Douglas durch eine Vielzahl von Rollen erworben. Seine wohl bekannteste ist die des Titelhelden in „Spartacus“ (1960), Stanley Kubricks Monumentalfilm über den Anführer des Sklavenaufstands im antiken Rom.

Legendär: Douglas in der Rolle des Spartacus
Legendär: Douglas in der Rolle des Spartacus Foto: AFP/HO

Als Produzent des Filmes stellte Douglas sich klar gegen die Kommunisten-Jagd in den USA: Er überzeugte den Drehbuch-Autor Dalton Trumbo, der in der McCarthy-Ära als angeblicher Kommunist ins Visier der US-Behörden geraten war und deshalb jahrelang unter Pseudonym geschrieben hatte, sich im Abspann mit seinem echten Namen nennen zu lassen.

Weitere Filmrollen, mit denen Douglas’ Name für immer verknüpft sein wird, sind die des Seemanns Ned Land in der Jules-Verne-Verfilmung „20.000 Meilen unter dem Meer“ (1954) oder des Malers Vincent van Gogh.

Mehr als 80 Filme

Der Sohn jüdisch-russischer Einwanderer in New York konnte nur dank eines Stipendiums an der berühmten Schauspielschule American Academy of Dramatic Arts studieren. Nach ersten Engagements am Broadway diente er im Zweiten Weltkrieg als Marinesoldat, bevor er zur Schauspielerei zurückkehrte.

Seinen ersten Riesenerfolg landete der Newcomer mit der kräftigen Statur, dem stählernen Blick und der markanten Kinngrube dann schon nach wenigen Jahren mit „Zwischen Frauen und Seilen“ von 1949. Für die Rolle eines Boxers und Frauenhelden erntete er seine erste von drei Oscar-Nominierungen.

Douglas trat in mehr als 80 Filmen auf. Doch obwohl er über lange Zeit einer der populärsten Hollywoodstars war, bekam er – im Gegensatz zu seinem Sohn Michael – für keine seiner Rollen einen Oscar. Erst 1996 verlieh ihm die Filmakademie einen Ehren-Oscar für sein Lebenswerk. Außer als Schauspieler arbeitete Douglas auch als Regisseur und schrieb mehrere Bücher.

Höhen und Tiefen

Seine glanzvolle Karriere wurde in späteren Jahren von Schicksalsschlägen begleitet. 1991 überlebte Douglas ein Hubschrauberunglück, fünf Jahre später folgte ein Schlaganfall. Douglas verlor zeitweise sein Sprechvermögen, zeitweise dachte er deswegen an Suizid. Durch monatelanges Training konnte er die Sprache jedoch teilweise zurückerlangen. 2004 starb der jüngste seiner vier Söhne aus zwei Ehen, Eric, an einem Alkohol- und Medikamentencocktail.

Kirk Douglas schrieb seiner zweiten Ehefrau, der in Hannover geborenen Anne Buydens, einen maßgeblichen Anteil an seiner Langlebigkeit zu. Mit der heute 100-jährigen Schauspielerin und Filmproduzentin war er mehr als sechs Jahrzehnte zusammen.

 Foto: AFP/Robyn Beck