Kürzlich meinte die für die Wasserversorgung zuständige Schöffin im hauptstädtischen Gemeinderat, Simone Beissel, man könnte sich ruhig zurücklehnen, die Wasserreserven der Hauptstadt reichten noch zur Genüge. Auch wenn die Politikerin mit der Aussage zwar faktisch recht hat, ist eine solche Aussage in Zeiten von allgemeiner Klimakrise doch recht bedenklich, weil sie ein falsches Signal aussendet. Sie zeugt nicht unbedingt von Verständnis für eine doch angespannte Situation. Die Aussage kann insofern missverstanden werden, als dass Wassersparen gar nicht so notwendig und dringend wäre.
Es gibt Orte in Europa, wo Wassersparen bisher nie ein Thema war und wo man trotzdem mit akutem Wassermangel zu kämpfen hat, wie z.B. in der Schweiz. Im Berner Oberland muss an Orten das Wasser per Helikopter auf die Alp gebracht werden, damit das dort weidende Vieh überlebt.
Nun schmort Europa zum wiederholten Mal unter einer Bruthitze. In Italien, Spanien, Griechenland und der Türkei wurden Temperaturen über 40 Grad gemessen. Die Hitzerekorde noch aufzuzählen, wird langsam müßig. Es vergeht fast kein Sommer, ohne dass das Umweltministerium zumindest einmal zum Wassersparen aufruft. Obwohl Luxemburg zwar dieses Wochenende nicht im gleichen Maße von der Affenhitze betroffen war wie Südeuropa, heißt das nicht, dass wir uns keine Sorgen zu machen brauchen. Dass die Grundwasserreserven sinken, ist längst kein Geheimnis mehr: 2023 weisen die Grundwasserspeicher ein Defizit von 30 Prozent auf. Es werden bereits Machbarkeitsstudien durchgeführt, inwieweit es möglich ist, das Moselwasser für den Trinkgebrauch aufzubereiten.
Erst im Juni rief das Umweltministerium während der Hitzetage zum Wassersparen auf. Obwohl inzwischen eigentlich jedem klar sein müsste, dass Wasser Leben bedeutet, gibt es noch immer Menschen, die das Recht beanspruchen, den Bürgersteig vor ihrer Tür so lange mit einem Wasserstrahlreiniger zu putzen, bis auch der letzte Taubenschiss auf „ihrem“ Trottoir verschwunden ist.
Im Kampf gegen die Hitze und den Klimawandel hat der Mensch wenig Verbündete. Bäume, welche die Temperatur natürlich regulieren, werden durch Abholzung immer weniger, was die Hitze weiter antreibt. Der Teufelskreis wurde zur Genüge, aber wohl nicht oft genug, beschrieben, damit jeder es versteht. Steigende Hitze bedeutet mehr Wasserverbrauch; vor allem sollte das kostbare Gut dazu genutzt werden, Menschen, Tiere und Pflanzen am Leben zu halten. Es muss allerdings noch viel zu oft für andere Aktivitäten herhalten. Sein Auto waschen und im privaten Pool planschen sind keine lebensnotwendigen Aktivitäten.
„Trotz allem glaub’ ich unbeirrt, dass unser Wetter besser wird. Nur wann, und diese Frage geht uns alle an“, lautet der letzte Satz aus dem Schlagerhit von Rudi Carrell von 1975 „Wann wird’s mal wieder richtig Sommer?“. Nun, den richtig heißen Sommer haben wir. Und da schwindende Wasserreserven ein globales Problem sind, sollten wir alle so handeln, als wäre es unser persönliches, damit es nie zum großen Durst kommt.
>>Un dee mat der Trottinette. Dir wësst sécher net dass d'Welt zu 71% mat Waasser bedeckt ass. Durch dee sougenannten Klimawandel (Hëtzt) kënnt/wärt dee Prozentsatz nach erop goen.
T'ass gär geschitt.
Es ist doch so simpe:l: einfach alles zubetoniern, das angestrebte Ziel der Millionen Einwohner ist erreicht und nach uns dir Sintflut!
Aber mit dem Klimawandel hat das dich sicher nichts z tun? Oder?
Ohne Wasser kein Leben!
Wer sind denn die größten Wasserverbraucher, die Industrie! Verbrauch von 40 bis 50 m3 Wasser pro Stunde sind keine Seltenheit.
"2023 Grundwasserspeicher ein Defizit von 30 Prozent auf."
Bitte, Zahlen der letzten 20 Jahre mal hergeben. Seit 2003 ein Minus von ?? %.
Jo genau. Ech war och erstaunt dat dei Madame esou eppes konnt soen. Vill Leit wessen dass Waasser knapp as an mir lues machen mussen. Leider net all. Erreicht wann hei Waasser gespaart muss gin an mir nach just Stonnenweis Waasser kreien dann gin villen Aen op. Ech hoffen kennt net esou weit.
Also: gemütlich zurücklehnen und auf die Million Einwohner zusteuern.