Aus einem Schornstein des russischen Generalkonsulats in San Francisco ist einen Tag vor der von Washington angeordneten Schließung schwarzer Rauch aufgestiegen. Die Feuerwehr teilte am Freitag im Kurzbotschaftendienst Twitter mit, dass es sich nicht um einen Brand handele, vielmehr würden in dem Haus unbekannte Gegenstände verbrannt.
Sie sei alarmiert worden und ausgerückt, es sei aber «alles in Ordnung». Eine Feuerwehrsprecherin sagte der Nachrichtenagentur AFP, die Angestellten und Diplomaten im Konsulat seien offenbar dabei, Dinge im Kamin zu verbrennen. Feuerwehrleute vor Ort hätten bestätigt, dass Rauch aus dem Schornstein aufgestiegen sei, das Gebäude aber nicht in Gefahr sei. Ob die Feuerwehrleute das Konsulat betraten, konnte sie nicht sagen.
DEVELOPING: Black smoke seen pouring from Russian consulate in SF day after Trump administration ordered its closure https://t.co/AOMKlf1bUB pic.twitter.com/aliXm52IrY
— NBC Bay Area (@nbcbayarea) 1. September 2017
Der russische Konsul Sergej Petrow verweigerte am Freitag, Aufschluss darüber zu geben, was in dem Gebäude verbrannt wurde. Er gab auch keinen Kommentar zur geplanten Schließung der Vertretung am Samstag ab. Dagegen waren am frühen Abend Arbeiter zu sehen, die Kartons aus dem Gebäude trugen.
Auf Twitter wurde daraufhin heftig spekuliert, welche Objekte trotz der in Kalifornien aktuell herrschenden Gluthitze im Kamin verbrannt wurden: «Sie hatten so viel zu verbrennen, dass sie mit dem Rauch den Feueralarm ausgelöst haben», spottete ein Twitternutzer. Es sei einfacher, heikle Papiere «zu verbrennen als zu zerreißen», fügte ein anderer Nutzer hinzu. Ein dritter schrieb: «Sie müssen all die Liebesbriefe von Trump an Wladimir» Putin verbrennen.
In the meantime, at the russian consulate in #SanFrancisco , they are still burning pic.twitter.com/Xa0A0FwdhQ
— Chris Koseloglou (@chriskose) 1. September 2017
Die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Sacharowa beklagte, die USA planten die Überprüfung von Wohnungen russischer Diplomaten. Sie und ihre Familien müssten dafür ihr Zuhause zwischen zehn und zwölf Stunden verlassen. Das State Department kommentierte die Vorwürfe zunächst nicht. Ab Samstag sei es jedoch nur noch erlaubt, das Konsulatsgebäude mit einer Genehmigung des Ministeriums zu betreten. Es werde die Immobilien «im Rahmen unserer Verantwortung sichern».
Spionage
Die US-Regierung hatte am Donnerstag die Schließung des russischen Generalkonsulats in San Francisco sowie zweier Außenstellen in Washington und New York angeordnet. Das US-Außenministerium setzte Moskau eine Frist bis Samstag. Zuvor hatte der Kreml – nachdem der US-Kongress im Juli neue Sanktionen gegen Russland beschlossen hatte – eine Reduzierung des US-Botschaftspersonals in Russland um 755 Mitarbeiter angeordnet. Auslöser des Schlagabtauschs sind die Vorwürfe, dass Moskau sich gezielt zugunsten von US-Präsident Donald Trump in den US-Wahlkampf eingemischt habe.
In der kommenden Woche dürfte Moskau damit nur noch drei Konsulate in den Vereinigten Staaten – in Washington D.C., Seattle und Houston – haben. So viele hätten die USA auch in Russland, erklärte das US-Außenamt. Neben dem Konsulat sollen auch russische Handelsvertretungen dicht gemacht werden.
Die amerikanischen Geheimdienstbehörden haben bereits länger ein Auge auf den russischen Posten in San Francisco geworfen. Es gibt Bedenken, dass die dort arbeitenden Diplomaten in Spionagetätigkeiten verwickelt sein könnten.
AP/dpa/AFP
Früher nannte man es Krieg. Heute nennt man es "Sanktionen". Das einzig gute daran ist, dass weniger Menschen sterben. Die USA sind dabei, ihre wirtschaftliche Rücksichtslosigkeit (salopp "Business" genannt) in die Politik zu übernehmen. Gegenüber den Russen können sie die Muskeln noch spielen lassen, aber mit den Chinesen werden sie sich mal überheben.