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Neue Cueva-AusstellungHarmonie in Orange und Holz: Im Ellergronn gibt es bald „Land Art“ zu sehen

Neue Cueva-Ausstellung / Harmonie in Orange und Holz: Im Ellergronn gibt es bald „Land Art“ zu sehen
 Fotos: Editpress / Julien Garroy

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Das Künstlerkollektiv Cueva lebt. Am 1. September ist Vernissage der neuen Ausstellung. Bereits die achte. Vieles ist anders als bisher. Die Exponate bestehen fast ausschließlich aus Tannenholz, einzige Farbe ist Orange und als Schauplatz dient die freie Natur. Kleine Vorschau – knapp zwei Wochen vor Eröffnung der Cueva „Land Art“ im Ellergronn in Esch.

Théid Johanns ist die treibende Kraft hinter der Cueva
Théid Johanns ist die treibende Kraft hinter der Cueva Foto: Editpress/Julien Garroy

Cueva geht an die frische Luft. Für die neue Expo zieht das Künstlerkollektiv in den Ellergronn. Dort setzt es 32 orangefarbene Tupfer in das zurzeit von Grün dominierte Naturschutzgebiet.

„Die bisherige Form unserer Ausstellungen ist etwas überholt, sie findet in verschiedenen Formen auch zusehends anderswo statt“, gibt Théid Johanns, treibende Kraft hinter Cueva, zu verstehen. „Wir brauchten etwas Neues.“ Die Idee, etwas draußen in der Natur zu machen, hat er bereits seit längerem. Bei einer Tasse Kaffee in Esch lässt sich der für den Ellergronn zuständige Förster für das Projekt begeistern.

Vor blauem Himmel machen sich die orangefarbenen Werke aus Holz besonders gut. Insgesamt nehmen 38 Künstler mit 32 Installationen an der Cueva-Ausstellung teil.
Vor blauem Himmel machen sich die orangefarbenen Werke aus Holz besonders gut. Insgesamt nehmen 38 Künstler mit 32 Installationen an der Cueva-Ausstellung teil. Foto: Editpress/Julien Garroy

„Im Ellergronn sind es keine geschlossenen Räume, die wir nutzen. Keine alten Häuser oder alten Industrieanlagen, wie letztes Jahr beim Projekt Metzeschmelz. Die Ausstellung liegt auf einem zwei Kilometer langen Weg im Freien.“ Auf dem Areal wurde früher Eisenerz gewonnen. Heute befinden sich an der Stelle unter anderem ein Forst- und Naturschutzzentrum, das Cockerill-Grubenmuseum (siehe Kasten), das Café-Restaurant „An der Schmëdd“ sowie die Büros des „Pro Sud“.

Ein richtiges Kollektiv

Cueva die achte ist „Land Art“. Das nötige Material für ihre Exponate wird den teilnehmenden Künstlern zur Verfügung gestellt. Bezahlt wird es je zur Hälfte von der Escher Gemeinde und der „Œuvre nationale de secours Grande-Duchesse Charlotte“. Es handelt sich fast ausschließlich um Tannenholz und um die Farbe Orange, bio natürlich. „Orange passt zu jeder Jahreszeit“, so Johanns.

Dass Material und Farbe vorgeschrieben werden, ist ebenfalls ein Novum bei Cueva. „Einige Künstler haben damit etwas gehadert, sie mussten ihre Komfortzone verlassen, sich von dem verabschieden, mit dem sie meistens arbeiten“, so Théid Johanns. Er betont, dass die Künstler diesmal vielleicht auch handwerklich mehr gefordert seien. „Es muss gebohrt, geschraubt, gesägt und vieles mehr gemacht werden, damit haben einige zuerst etwas kämpfen müssen.“

Das Resultat, so wie es sich zwei Wochen vor Eröffnung zeigt, lässt sich sehen. Das sagt auch Théid Johanns: „Schön ist, dass dasselbe Material und dieselbe Farbe ganz unterschiedliche Werke hervorgebracht haben, jeder Künstler hat seinen eigenen Weg gefunden, das gefällt mir ganz besonders. So ist ein richtiges Kollektiv entstanden, mit dem wir einen orangefarbenen Faden durch das Ganze ziehen.“

Das Cockerill-Grubenmuseum
Das Cockerill-Grubenmuseum Foto: Editpress/Julien Garroy

Dass die Ausstellung in einem Naturschutzgebiet stattfindet, sei kein Problem: „Alles ist angefragt und offiziell genehmigt worden. Wir machen ja auch nichts kaputt, kein Baum wird beschädigt, die Natur bleibt heil und alle Werke können nachher problemlos entfernt werden, ohne Spuren zu hinterlassen.“

Apropos neu: Die Cueva-Ausstellung wird mehr denn je den Jahreszeiten ausgesetzt sein. Die Kulisse wird sich ändern. Bei Eröffnung ist Sommer, alles grün, im Herbst fallen die Blätter, der Winter bringt vielleicht Schnee und danach geht es wieder in Richtung Frühling. Théid Johanns gefällt das.

38 Teilnehmer sind es diesmal (siehe Kasten), einige aus dem harten Kern von Cueva, aber auch ganz viele Neuzugänge, hauptsächliche jüngere Leute, aber auch ältere.

Cello, Gesang and more

In rund 14 Tagen, am 1. September, ist Vernissage. Noch sind nicht alle Werke fertig. Ein Rahmenprogramm ist bisher nicht vorgesehen, kann aber noch kommen. Théid Johanns liebt die Improvisation. Ein Rock-Konzert ist schwer vorstellbar, auch aus Rücksicht auf die Tierwelt, aber andere, sanftere Musik schon. Vielleicht in einem der Räume des Grubenmuseums oder in einer Holzhütte, die sich auf dem Gelände befindet. Im Rahmen der Eröffnung präsentiert dort das Duo Valérie und Arthur Stammet Cello, Gesang and more. Direkt daneben liegt übrigens der futuristisch anmutende Gîte der Escher Gemeinde. Bemerkung am Rande: Leider ist die Übernachtungsmöglichkeit am Minett-Trail immer noch nicht nutzbar. Doch mehr darüber in den nächsten Tagen.

Kleiner Tipp: Beste Transportmöglichkeit, um zur Ausstellung zu gelangen, ist die TICE-Linie 12. Vom Bahnhof bis zum Ellergronn. Fahrrad geht natürlich auch. Parkplätze gibt es vor Ort einige, aber nicht sehr viele. Und noch ein Tipp: Beim Besuch der Ausstellung festes Schuhwerk anziehen. Weitere Informationen zur Ausstellung, beispielsweise spontane Events, sowie zu den Künstlern und ihren Werken gibt es auf der Facebook-Seite „Ellergronn Cueva“.

38 Teilnehmer

Pascale Behrens, Sandra Biewers, Fab Rice, Fabien Chalois, Gérard Claude, Lindsay Cotellessa, André Depienne, Bob Erpelding, Emmanuel Fey, Formida, Raphael Gindt, Nicole Huberty, Théid Johanns, Max Kottow, Nathalie Lesure, Daniel Mac Lloyd, Patricia Lippert, Jo Malano, Sarah Mandres, Richard Mingot, Menny Olinger, David Omhover, Jeremy Palluce, Karolina Pernar, Marc Pierrard, Reiny Rizzi, Dan Rizzi, Julia Ruhmann, Sergio Sardelli, Marc Soisson, Arthur Stammet, Spike, Stick, Brigitte Stoffel, Nathalie Szlauko, Norbert Walisch, Ma Zagrzejewska, Nadine Zangarini.

Cockerill-Museum: Lebendige Vergangenheit

Wer die Cueva-Ausstellung besucht, kommt unweigerlich auch am Cockerill-Grubenmuseum vorbei. Seit gut 30 Jahren schafft die „Entente Mine Cockerill“ im Ellergronn einen hierzulande einzigartigen Ort lebendiger Lokalgeschichte und Industriekultur. Freier Zugang, Führungen sind möglich.

Informationen gibt es telefonisch (26 54 42-1) oder im Web (cockerill.lu).

plop
22. August 2023 - 8.46

All Respekt! Bravo The'd.