Seit Anfang der Woche wurde auch die letzte Etappe der Exit-Strategie des Bildungsministeriums umgesetzt. Die Wiedereröffnung der Grundschule hatte im Vorfeld am meisten polarisiert. Es vergingen kein Tag und keine Stunde, an denen nicht irgendein offener Brief oder Forderungen zum Thema an Bildungsminister Claude Meisch (DP) und an die Presse herausgingen.
Natürlich ist es nicht einfach, mitten in einer Pandemie, in der sich der Verlauf und das Wissen um ein neuartiges Virus ständig ändern, die richtigen Entschlüsse zu fassen. Da ist einerseits das Zusammenspiel mit dem Gesundheitsministerium. Dort sitzen Experten, die das Virus und dessen Einfluss auf den Schulalltag einschätzen müssen. Diese Entschlüsse müssen dann vom Bildungsministerium auf praktische Machbarkeit geprüft und umgesetzt werden.
Andererseits besteht das Bildungswesen aus vielen unterschiedlichen Akteuren mit mindestens genauso vielen unterschiedlichen Meinungen und Interessen. Das alles unter einen Hut zu bringen und alle zufriedenzustellen, ist der „Spagat“, wie es ein Lehrer am Tag der „Rentrée“ nannte. Es ist klar, dass das, was am Ende dabei herauskommt, im besten Fall ein Kompromiss ist, der – und das liegt in der Natur des Kompromisses – sicherlich nicht alle Betroffenen zufriedenstellt und im schlechtesten Fall ein No-Go für manche bedeutet.
Immer wieder werden Stimmen laut, die sagen, dass manche Akteure wie die Elternvertreter oder die Lehrergewerkschaften nicht in die Pläne mit einbezogen wurden, obwohl sie es eigentlich sind, die „um Terrain“ arbeiten. Ihre Befürchtungen, Anregungen oder Ideen wären von großer Wichtigkeit, weil sie es sind, die wissen, wie es vor Ort aussieht. Ein Lehrer, der früher selber Gewerkschafter war, spricht von der „Meisch-Art“, die daraus bestehe, die Gewerkschaften vor vollendete Tatsachen zu stellen. Dieses Vorgehen sei immer wieder beobachtet worden. Draußen würde es der Minister dann als „Diskussion“ zwischen den Akteuren verkaufen. Eine solche Vorgehensweise wäre natürlich äußerst bedenklich, selbst in Zeiten einer Pandemie.
Die „Rentrée“ in der Grundschule verlief vielleicht besser als von manchen befürchtet. Die Grundtendenz scheint jene zu sein, dass sowohl Schüler als auch Lehrer sich freuen. Erstere wollen allerdings kein Splitting, weil sie alle ihre Klassenkameraden wiedersehen wollen. Letztere wollen die Aufteilung auch nicht. Aus unterschiedlichen Gründen. Das Halbieren der Klassen würde auch nur Sinn ergeben, wenn wirklich keine Vermischung der Gruppen stattfinden würde. Doch genau hier liegt die Krux. Aufgrund von Personalmangel und fehlenden Räumlichkeiten ist es nun doch erlaubt, die oberen Zyklen der Grundschule bei der außerschulischen Betreuung zu vermischen, sofern es sich bei den ursprünglichen Gruppen um sehr kleine handelt.
Kontakte zwischen Schülern, die nicht in derselben Gruppe sind, werden in der Freizeit der Kinder unvermeidlich sein. Sie treffen sich auf der Straße oder im Garten eines Schulkameraden. Man kann den Kindern nicht verbieten, ihre Freunde zu sehen. Ein solches Verbot würde bei ihnen einen größeren Schaden anrichten als eine Infektion mit Covid-19. Die Gretchenfrage lautet: Wieso der ganze Aufwand mit dem Splitting, wenn sich am Ende eh alles wieder vermischt?
Noch absurder wird das Ganze, wenn man den aktuellen Aussagen luxemburgischer Kinderärzte Glauben schenkt, die übrigens nebenbei auch die Regierung beraten. Sie sagen, dass sich Kinder untereinander nur sehr selten anstecken können. Sie sagen auch, dass der Krankheitsverlauf bei einem mit Covid-19 infizierten Kind in fast allen Fällen sehr harmlos verläuft.
@ Nomi: a ween hällt Aer "Schoul"? Dir wuel kaum, mat tonnen krass Feeler...
Sollten mer an der jetzeger Kriesenzeit net eng facultativ "Summerschool" an der gro'usser Vakanz anfei'eren fir dat verpassten Wessen nozehuelen ?
Mo'es 4 Stonnen Scho'ul an Nomettes Sportaktivitei'ten !
Die Crux heisst seit über 6 Jahren C.M. Die Person ist inkompetent, nicht dialogbereit und beratungsresistent.