2017 hat das Großherzogtum 377.093.414 Euro in öffentliche Entwicklungshilfe (APD) investiert – dies entspricht 1% des Bruttonationaleinkommens.
Von Lynn Wolf
Neben Dänemark, Norwegen, Schweden, der Türkei und dem Vereinigten Königreich ist Luxemburg unter den wenigen DAC-Mitgliedsländern, die die öffentliche Entwicklungshilfe auf mindestens 0,7% des BNE belassen haben.
Das Ministerium für auswärtige und europäische Angelegenheiten steuerte 83% des gesamten APD-Budgets bei. Der restliche Prozentsatz wurde unter anderem vom Finanzministerium dazugegeben. Fast ein fünftel des Luxemburger APD-Budgets wurden den ansässigen Nichtregierungsorganisationen zugesprochen – dies entspricht 58,6 Millionen Euro. 94 NGO sind in Luxemburg vom Ministerium für auswärtige und europäische Angelegenheiten anerkannt.
Insbesondere hat die luxemburgische Entwicklungszusammenarbeit in Asien, Zentralamerika und Afrika geholfen und größtenteils in den Aufbau von sozialen Diensten und Infrastrukturen investiert. Diese Kategorie setzt sich aus Nachhaltigkeitsprojekten im Bereich der Gesundheit, Bildung, Bevölkerungspolitik, Wasserversorgung und Unterstützung der Regierungsführung und der Zivilgesellschaft zusammen. Neben diesen Hauptpartnerländern leistete die APD finanzielle Unterstützung in Krisengebieten, beispielsweise in Syrien und Irak, und in Hungersnot betroffenen Ländern wie Somalia. Die luxemburgische Notfallhilfestrategie ist auf drei Tragpfeilern gebaut – Dringlichkeit, Übergang und Prävention. Ungefähr 75% der Geldmittel gelten der ersten Phase.
Tourismusboom
Auf internationaler Ebene hat die APD 2017 insgesamt 146,6 Millionen Dollar (125,7 Million Euro) in Entwicklungsprojekte investiert. Seit 40 Jahren beteiligt sich die „Luxembourg Development Cooperation Agency“ in der Entwicklungshilfe in mehr als zehn Ländern, verteilt auf vier Kontinenten. LuxDev ist die Exekutivagentur der luxemburgischen APD und engagiert sich neben den neun Hauptpartnerländern des Großherzogtums beispielsweise in Myanmar.
In den letzten beiden Jahren hat sich sowohl die politische als auch die wirtschaftliche Situation in Myanmar stark verbessert. Infolgedessen erlebt das Land einen Zuwachs im Tourismusbereich, dies wiederum eröffnet Lokalen neue Arbeitsmöglichkeiten.
Teil des LuxDev-Projekts in Birma ist es, sowohl Frauen und Männer als auch die administrativen Institutionen für den Bereich Hotellerie und Tourismus fit zu machen.
Demnach hilft das Projekt, die Organisationsfähigkeiten und die Kompetenzen der Humanressourcen des Tourismusministeriums auszubauen. Staatsbeamte können durch finanzierte Weiterbildungen ihre Speicherfähigkeit im Englischen aufbessern und sich zusätzliches Wissen über Tourismus aneignen. Des Weiteren werden die existierenden Bildungs- und Ausbildungseinrichtungen ausgedehnt und weitere Zentren erbaut. Mit diesem Projekt werden Studenten gezielt auf das Berufsleben im Tourismus ausgebildet. Bisher konnten 73 Studenten erfolgreich die Hotellerieschule abschließen und 288 Jugendliche eine Lehre im Gastronomie-, Reinigungs- und Empfangsbereich beenden. Dem Projekt stehen 5 Millionen Euro zur Verfügung und es wird voraussichtlich 2020 auslaufen.
Reis, Fonio und Sesam
Ein weiteres Projektgebiet von LuxDev befindet sich auf dem afrikanischen Kontinent – Mali. Die Agentur kümmert sich hier um die ländliche Entwicklung und um die Lebensmittelsicherheit. Dem Vierjahresprojekt stehen 17,7 Millionen Euro zur Verfügung. Ziel von LuxDev ist es, die Produktivität, die Nachhaltigkeit und die Rentabilität von Reis, Fonio (Hirseart) und Sesam zu intensivieren und auszubauen. Teil des Budgets wird genutzt, um 550 Hektar Land – was einer Fläche von 770 Fußballplätzen entspricht – zu bearbeiten, um in Zukunft Reis anzubauen.
Zudem beinhaltet der Nachhaltigkeitsplan der luxemburgischen Agentur die Erbauung von 57 Geschäften. Diese sollen für die Lagerung und Kommerzialisierung der erlangten landwirtschaftlichen Produkte genutzt werden. Das LuxDev-Projekt in Westafrika soll 2019 auslaufen.
Also auch hier Triple A.
Vive Charlotte