Seit dem 1. März 2020 ist der öffentliche Personennahverkehr in Luxemburg gratis. Feiern darf man diese Initiative durchaus. Doch eine Punktlandung ist sie nicht. Es ist nicht alles Gold, was glänzt. Kritik muss sein, um das Angebot zu einem nachhaltigen Erfolg zu machen.
Das weiß auch Verkehrsminister François Bausch. Er ist ein gewiefter Kommunikator. Das hat er übrigens am letzten Samstag auf einem Landeskongress von „déi gréng“ demonstriert. Minister Bausch weiß, besonders auch in Transportfragen, seinen Kritikern Wind aus den Segeln zu nehmen. So wie er ihre Beanstandungen entgegennimmt und umformuliert wiedergibt, hört es sich an, als sei er einer von ihnen.
Demnächst will er einen ganzen Tag mit einer Frau aus Wiltz verbringen, um deren Mobilitätssorgen kennenzulernen. So haben wir den Vizepremier in der Sendung „Dir hutt d’Wuert“ auf RTL Radio Lëtzebuerg verstanden. Verständnis hatte er auch für jeden, der beim kleinen Versuch, das Auto stehen zu lassen, auf große Probleme zu stoßen scheint.
Wenn der Minister im Tageblatt-Interview sagt, „Die Kostenlosigkeit für die Benutzer ist nur die Kirsche auf dem Kuchen … einen Quantensprung in den Passagierzahlen bekomme ich nur über die Qualität“, ja, dann hat er recht. Bausch ist kein Lügner, wenn er im RTL-Gespräch zu verstehen gibt, dass die Qualität, nämlich das verfügbare Angebot, durchaus noch zu wünschen übrig lässt. Wir nehmen ihn beim Wort!
Allerdings sollte man sich nicht von solcher, quasi selbstgeißelnder Erkenntnis blenden lassen. Eines ist nicht wirklich klar. Nämlich, ob Bausch mitunter erkennt, dass die Probleme von heute, die er lösen will, gar muss, nicht Konsequenz, unter anderem, der grünen Oppositionspolitik seit fast 40 Jahren in Luxemburg sind.
Nein, das soll jetzt kein Grünen-Bashing sein, eher ein Appell an unser aller grüne Gewissen. Nämlich die Probleme, die unsere Lebensqualität betreffen, beherzt anzugehen. Dazu gehört auch, auf Unzulänglichkeiten hinzuweisen und zu fordern, dass der öffentliche Transport überall im Land funktioniert, und zwar so, dass die Schweizer mit allen ihren Tälern nur staunen können.
Besucher aus dem nahen und ferneren Ausland bewundern das Gratis-Angebot in Luxemburg. Doch wenn sie an einem Sonntag (vor zwei Wochen) aus Brüssel kommend nach Esch/Alzette weiterfahren wollten, aber nicht konnten, weil die Strecke zwischen Hauptstadt und Bettemburg wieder einmal unterbrochen war, dann machte sich Ernüchterung breit. Vor allem, weil der Weg nach Esch, mit Ersatzbus und Zug, offenbar kompliziert ist und rund zwei Stunden dauert. So wurden sie dann, ganz „oldschool“, am Bahnhof in der Stadt abgeholt und schnell und ohne Stau nach Esch gebracht – in 20 Minuten.
„Was nichts kostet, ist auch nichts.“ Das ist in diesem Fall nicht richtig. Es ist ja so, dass der öffentliche Personennahverkehr durchaus etwas kostet und immer mehr kosten wird. Und das zahlen nach wie vor alle Steuerzahler in diesem Land aus ihrer Tasche.
Die dürfen deshalb dann auch ruhig mit dafür sorgen, dass das Angebot besser wird. Und dass sie als Bürger nicht nur Geld sparen, sondern auch Zeit. Nicht nur in den Ballungsräumen, sondern vor allem in entlegenen Tälern.
@ Phil/ Genau so sehe ich es auch.
Und nochmals 5) Danke für nichts Gambia 2 !! (und 1)
@Bus
1) Unterscheiden sich eh nicht mehr.. blau ist grün, und grün ist blau!
2) Wenn die Gestehungskosten höher sind als die Einnahmen ist der Verkaufspreis zu billig, resp. der Betreiber kann nicht rechnen.
3) Das heisst im Umkehrschluß, nur 30% waren Vollzahler, kann also die Kosten nicht einspielen... siehe 2)
4) Im Stigmatisieren sind sie ja prächtig gut drauf... Porschefahrer und so. Von wegen soziale Massnahme... der Fiat Topolino Fahrer resp. jeder physische Steuerzahler welcher nie einen Bus oder Zug betritt muss diesen Gratiswahn mitfinanzieren.
5) Danke für nichts, Gambia 2!
1)
Gratis Transport ist eine DP- und keine Bausch-Grünen Erfindung !
2)
Gratis wird den Steuerzahler billiger da die Einnahmegestehungskosten höher waren als die Einnahmen.
3)
70% der Bevölkerung waren eh frei zum ÖT.
4)
gratice ÖT ist eine soziale Massnahme da hier auch der Porschefahrer welcher nie einen Bus oder Zug betreten würde am ÖT Teilgabe trägt.
5)
Danke Gambia 2 !
@ goelff / um Ahnung vom Zugbetrieb zu haben muss man ja auch unheimlich intelligent sein. Wenn ich jetzt nur ein Beispiel nennen würde, würde mein Kommentar nicht veröffentlicht.
@jean-pierre.goelff
Zitat: "Vor vielen Jahren,da war mal in Köln-Hbf"...soll wohl heissen... da war "ich" mal in Köln-Hbf. Aber bestimmt nicht gratis! Als weitgereister Mann erklären sie uns doch mal warum alle anderen Länder in Europa das "luxemburger" Gratis Modell nicht übernommen haben. Zeit genug hatten die ja...
@Alen Eisebunner
Es liest sich so, als würde hier Bausch in persona kommentieren.
Resulat seiner Gratis Transportpolitik hatten wir neulich.... ein abgehalfteter Mann stand Abends vor der Haustür und bettelte in starkem Ostblockdialekt um Zigaretten (!) Wie kommt dieser Typ(en) in ein kleines entlegenes Dorf und "heescht" dort um Tabak? Die Bushaltestelle ist nicht weit, das nächste Polizeibüro schon. Die Bettelei ist doch nur Vorwand, der Kerl spioniert Häuser und Einwohner aus um seinen nächsten Coup, sprich Einbruch zu planen. Wir fühlen uns nicht mehr sicher!
Vielen Dank an Herr Bausch und seine Konsorten!
Alen Eisebunner.....sie sprechen mir aus der Seele!Die meisten von diesen Kommetatoren haben von einem Zugbetrieb nicht die leiseste Ahnung!Vor vielen Jahren,da war mal in Köln-Hbf.,da war so fast jede Minute ein Zug am Ankommen oder Abfahren,jeder Tag-jede Stunde,ist alles Vergangenheit weil nicht in die Zukunft gekuckt wurde,alles zu teuer!So ähnlich ist es doch auch in Luxusburg gewesen!Nein,Mr.Bausch hat nicht alles richtig gemacht,unmöglich,trotzdem ,,chapeau,,!
Merci Här Bausch, fir alles.
A schéi Pensioun fir Iech, wa Gambia 3 viru mecht.
Hier wird von Klientel gesprochen die nicht dem Gusto eines Jeden entspricht.Mit Verlaub.Das hat mit Gratistransport nichts zu tun.Die meisten von diesen "sozial Schwachen" hatten sowieso Freifahrtscheine oder Reduktionstickets zu alten Zeiten. Benehmen hat mit dem Fahrschein nichts zu tun. Wenn man Ticketschalter,Kontrollen,Unterhalt,usw. rechnet bleibt vom Ticketpreis nicht mehr viel übrig. Was die Qualität betrifft,so sind dem Netz Grenzen gesetzt.Die Zugfolge ist jetzt schon am Limit. Wehe wenn wir die Million Einwohner erreicht haben.
Ei,bei all den Kommentaren,do sin alt nees deï typisch lëtzeburgesch Knaddersäck ennerwee!Ech hun alt emol gemengt,meng franseïsch Landsleit weïssten emmer alles besser,neen,d'Lëtzeburger sin do grad esou dichteg!
Dieses gratis Transportgetue
muss nicht unbedingt sein,
Verschwendung von Steuergeld ,
sehr illustre Klientel lässt sich
dort herum kutschieren, so dass
einem die Lust vergeht da
einzusteigen, ruppiger geht's
wohl manchmal nicht. Schade.
Man sollte ihn (Bausch) beim Ohr nehmen und nicht nur beim Wort.
Dieser gratis öffentliche Transport wird den Staat noch teuer zu stehen kommen und es wird schwer sein, diese Bausche Initiative rückgängig zu machen. Und jetzt noch ein fahrerloser Zug. Keine Bahnhöfe mehr über Land, die Fahrgäste sind oft den Unbilden der Witterung schutzlos ausgesetzt und von öffentlichen Toiletten an den Haltestellen nicht die Spur. Leere Autobusse die die Strassen verstopfen und für noch mehr Staus sorgen. Zu kleine oder gar keine Parkings an vielen sogenannten " Bahnhöfen " . Da hat der übereilige grüne Transportminister die Rechnung ohne den Wirt gemacht .