Es ist die wohl ungezwungenste Zusammenkunft des Jahres zwischen Regierung und Journalisten: das traditionelle Fischessen auf dem «Mäertchen», zu dem Staatsminister Bettel Regierung und Medien lädt.
Am Freitag war es wieder so weit: Sobald das Pilger- und Touristen-bedingte Verkehrschaos und die aufreibende Parkplatzsuche überwunden waren, zeigte sich die Hauptstadt wieder von ihrer einladendsten Seite. Die vorsommerliche Atmosphäre reichte offensichtlich bis ins Restaurant Kessel, wo statt einer frontalen Ansprache zahlreiche Gespräche zwischen Ministern und Pressevertretern mehr von der Stimmung in der politischen Exekutive verrieten, als dies üblicherweise mittels wohlüberlegter und strategisch bedachter Aussagen der Fall ist.
Diese gab es zwar auch vereinzelt – das starke Bedürfnis der audiovisuellen Medien nach sogenannten O-Tönen verpflichtet –, doch nach ausführlichem Small Talk, der von Reisezielen in der arabischen Welt über die schmerzende Schulter des Justizministers bis hin zu Karl Marx’ Geburtstag reichte, konnten einige Strömungen in der Dreierkoalition ausgemacht werden. Da gibt es die wohl größte Gruppe – jene der Optimisten, die an eine Fortsetzung der aktuellen Koalition glauben oder zumindest stark darauf hoffen, dass die doch recht gute Bilanz von Blau-Rot-Grün entgegen einiger demoskopischen Erhebungen beim Wähler positiv ankommt und zu einer Wiederauflage der Dreierkoalition führen wird. Dann gibt es die Fraktion derjenigen, die bedauern, dass die drei Regierungsparteien offensichtlich nicht mehr in der Lage sind, gemeinsam das Erreichte zu kommunizieren und so elektorales Potenzial liegen lassen (was nicht bedeutet, dass sie deshalb nicht mehr an eine Mehrheit jenseits der CSV glauben).
Unter dem Strich bleibt der Eindruck, dass die einst kompakt auftretende Koalition mit näherrückendem Wahltermin sanft auseinandertreibt. Hinter vorgehaltener Hand wird dies u.a. auf strategische Manöver des grünen Partners zurückgeführt, offen und laut heißt es auch weiterhin, die Koalitionsstimmung sei eine hervorragende.
D'Oktav ass eng lächerlech Kiermes an de Maertchen ass deen eenzege Grond virwaat t'Leit an t'Staadt kommen. A propos Hoffmann : Daat selwecht huet schon de Charly aus der Charly's Bar gesoot. Just 20 Joer virdrunn.
Bei der Schlussprozession sind sie alle wieder einmal dabei: An diesem Tag denke ich dann stets an meinen verstorbenen Freund Romain Durlet, (Tageblatt-Journalist), der auch öfters gegen die Kirche und ihre politischen Seilschaften wetterte ,und dessen eindrucksvolle Gestalt und joviales Auftreten kein Jahr fehlte.
D‘Oktav ass vläicht chrëschtlech mä hei am Land ginn nach just knapp iwwer 30% vun de Kanner gedeeft, wahrscheinlech all CSV Wieler. ?
Déck 2 Drëttel hunn den Theater saat.
Ech fannen di doten Constellatioun ongesond...
D'oktav ass vlait krëschtlég, de Maertchen ass eng Kiermes wéi eng aaner. A wéi soot den Hoffmann vun der Gare ëmmer wéi et nach Puffe gi sin : Daat déckste Geschäft am Joer get während der Oktav gemaach.
De Maertchen géif och ouni Oktav weiderliewen, da hët en eben a Fréihjoerskirmes emgedeeft.
Bekanntlich ist die Oktave eine christliche Veranstaltung, das Märtchen sehr eng mit dieser verbunden , da klingt es nach Sarkasmus, wenn gerade die Politiker, die die Trennung von Kirche und Staat in die Wege geleitet haben, von Glaube sprechen.