CoronavirusGesundheitsministerin Paulette Lenert: „Es muss dort getestet werden, wo es Sinn macht“

Coronavirus / Gesundheitsministerin Paulette Lenert: „Es muss dort getestet werden, wo es Sinn macht“
Gesundheitsministerin Paulette Lenert (zweite von rechts) und ihr Team haben erst vor knapp zwei Wochen den ersten Coronavirus-Fall in Luxemburg ankündigen müssen Foto: Editpress/Alain Rischard

Jetzt weiterlesen! !

Für 0,59 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

Die Welt stehe vor einer Coronavirus-Pandemie, sagt Gesundheitsministerin Paulette Lenert am Mittwochmorgen im Interview mit dem Radiosender 100,7. Das sei kaum mehr vermeidbar. Trotzdem solle man nicht in Panik verfallen. In Luxemburg seien die Behörden gut vorbereitet.  

„Panik ass kee gudde Wegbegleiter“, antwortet Gesundheitsministerin Paulette Lenert (LSAP) mit ruhiger Stimme auf die Frage, ob sie immer noch hinter ihrer Aussage stehe, dass es keinen Grund zur Panik gebe. Man gehe zwar aktuell „riicht op eng Pandemie lass“, aber in Luxemburg versuche man, sich so gut wie möglich darauf vorzubereiten, sagt Lenert im am Mittwochmorgen ausgestrahlten 100,7-Interview. Das Gespräch wurde am Dienstagabend im Gesundheitsministerium aufgenommen. 

In Luxemburg gebe es bisher verhältnismäßig wenige Fälle (Stand am Mittwochmorgen 8 Uhr: sieben). Das würde es erlauben, weiterhin das sogenannte „Contact Tracing“ durchzuführen. Bisher sei dies auch ohne größere Hürden möglich gewesen, auch weil bisher nur Erwachsene betroffen gewesen seien. Diese Methode wolle das Gesundheitsministerium so lange weiterführen, wie es möglich ist. „In unseren Nachbarländern ist es teilweise immer weniger realistisch, dies durchzuführen. Es ist einfach logistisch nicht mehr machbar“, sagt Lenert.

Verhältnismäßig wenige Coronafälle hierzulande

Die aktuelle Strategie bei den Coronavirus-Tests würde das Gesundheitsministerium ebenfalls weiter verfolgen. „Es muss dort getestet werden, wo es Sinn macht“, sagt Gesundheitsministerin Lenert. Dazu müssten zwei Bedingungen erfüllt werden: Erstens müsste die Person Symptome zeigen und zweitens aus einer Krisenregion kommen. Die Inspektion entscheide, wer getestet wird. 

Die Tests nicht auf alle Personen, die beispielsweise aus Krisenregionen einreisen, auszuweiten, begründet Gesundheitsministerin Lenert mit der Effizienz. Sie verstehe die Sorgen der Bevölkerung. Es sei keine Kostenfrage, sondern eine Empfehlung der Experten. Damit man nicht überlaufen werde oder Rückkehrern falsche Sicherheit gebe, bleibe es bei der aktuellen Strategie. 

Bisher werden die Tests auf das Virus vom „Laboratoire national de santé“ (LNS) in Düdelingen durchgeführt. Dort habe man die Möglichkeit, zwischen 200 und 300 Tests pro Tag durchzuführen. In Luxemburg stellen sich aktuell auch Privatlabore darauf ein, in Zukunft solche Tests durchführen zu können. Das begrüßt die Gesundheitsministerin: „Damit sind wir gut aufgestellt, falls es sein muss.“

Krankenhäuser sind bereit

Das Gesundheitsministerium habe auch Rücksprache mit den Krankenhäusern gehalten. Es sei den Behörden versichert worden, dass genug Notfallbetten zur Verfügung stehen würden und die Krankenhäuser bereit seien, falls sich die Situation verschlimmern sollte. Bisher stehe man noch am Anfang, aber die Vorbereitung auf eine neue Phase der Virusausbreitung laufe schon im Hintergrund. Dass die Zahlen in China nun rückläufig seien, sei zwar beruhigend, aber „das ändert nichts an der Tatsache, dass wir erst am Anfang stehen“.

Luxemburg habe sich den Entscheidungen der Nachbarländer angeschlossen, Veranstaltungen mit mehr als 1.000 Leuten zu verschieben oder abzusagen. „Für diese Zahl gibt es keine wissenschaftliche Basis. Es geht hier nur um Risikominimierung“, so Paulette Lenert. Im Gespräch mit 100,7 betont die Gesundheitsministerin, dass es wichtig sei, die Hygiene-Empfehlungen der Regierung auch in die Tat umzusetzen. 

Frugal
12. März 2020 - 14.50

@Blaat Gaston "Wenn zu Coluche’s Lebenszeit..." Kommt Dir elo erëm mat Geschichte vu viru 40 Joer? Zielt eis och nach e puer Schnoke vum Florence Nightingale.

Tun
12. März 2020 - 12.10

Ee Gléck, dass mer wéinstens am Bus kee verseuchtent Wiesselgeld méi an de Grapp gedréckt kréien an e Billjee den den Buschauffer ugepaakt huet. Merci Här Bausch, dat war nach just mat Zäiten.

Blaat Gaston
12. März 2020 - 8.04

Bonjour Wenn zu Coluche’s Lebenszeit eine Journalistin mit der Ausbildung in einem mit der Presse überhaupt nichts am Hut habenden Berufs über eine unvorhergesehene nie dagewesener Katastrophe gesagt hätte......«  Es gibt keine wissenschafliche Basis.... » und « ....es handele sich um Empfehlungen von Experten » (auf einem unbekannten Gebiet !) ...u.d.m.........dann hätte bestimmt der leider bei einer gemütlichen Spazierfahrt tödlich «  verunfallte «  Spassvogel und Motoradweltmeister gesagt . «  Quand une journaliste n’en sait pas plus que ça, elle devrait être autorisée à fermer sa g...... »

Ferdinand
11. März 2020 - 14.40

@Gross "200-300 Tests am Tag? Großartig, dann brauchen wir bloß 15 Jahre statt 20 um jeden zu testen, natürlich nur wenn alle Grenzgänger zuhause getestet werden." A propos, alle französischen Grenzgänger wohnen im Risikogebiet Grand-Est, (siehe Artikel auf der Hauptseite) müssen wir dann nicht auch alle getestet werden, die mit einem Einwohner aus diesem Risikogebiet in Kontakt kamen?

Josy
11. März 2020 - 11.24

Zahlen Sie im Supermarkt mit Apple Pay anstatt mit Karte (oder gar bar) dann brauchen sie das verseuchte Terminal auch nicht anzufassen.

stark
11. März 2020 - 11.18

Kinder werden nicht krank davon, sie stecken nur alle Erwachsenen an und wir testen keine Kinder weil sie nicht krank sind. So wird hier gewurstelt.

winston
11. März 2020 - 10.33

Lächerlech!!! D'Symptomer sin ereischt bei verschiddenen Leit no 2 Wochen ze gesin.Bis dohin sin vill weider Leit ugestach gin.Mache mer eis neischt vir:d'Politik ass komplett iwerfuedert a wees net weider.

J.Scholer
11. März 2020 - 8.49

„ Risikominimierung „ in Bezug zu Massenveranstaltungen tut mit lapidarer Wortformulierung Frau Minister dies ab. Wer die alltäglichen Pressebriefings des Robert Koch Institutes verfolgt wird eines Besseren belehrt. Nach RK Institut kann man nur ein schnelles , unkontrolliertes Verbreiten des Viruses verhindern, wenn Massenveranstaltungen abgesagt werden.Je weniger Infizierte, desto besser die Versorgung der Schwerstinfizierten,....Ebenso absurd, dass Rettungskräfte bei Verdacht , ohne Rücksprache , nicht direkt die Schutzanzüge anziehen. Da regt bei mir sich der Verdacht , der Sparmaßnahme. Entweder wird dies zu teuer oder unsere Regierung hat ihre Hausaufgaben nicht gemacht und genügend Material für den Notfall eingelagert. „ Mir verpolveren all Dag vill Steiergelder fir en Faass ouni Bueden an der Welt“, und der Bürger, seine Helfer unterliegen Sparmaßnahmen oder stehen hinten an «  well d’Aussenpolitik méi wiichteg ass »

Gross
11. März 2020 - 8.34

200-300 Tests am Tag? Großartig, dann brauchen wir bloß 15 Jahre statt 20 um jeden zu testen, natürlich nur wenn alle Grenzgänger zuhause getestet werden.