Luxemburgs Handelsbeziehungen mit Russland sind „wertmäßig nicht sehr bedeutend“, heißt es in einer neuen Studie von Luxemburgs Statistikinstitut Statec. Lediglich 1,7% von Luxemburgs Handel mit Waren und Dienstleistungen würden auf Russland entfallen.
Statistik: internationaler Warenhandel
Nur Waren, die Luxemburgs Grenze physisch überqueren, werden in die Statistik des internationalen Warenhandels einfließen – Gas und elektrische Energie mit eingeschlossen. Davon ausgeschlossen ist allerdings die Registrierung von Schiffen, Flugzeugen und Raumfahrzeugen wie Satelliten, wo der Grundsatz der Eigentumsänderung angewendet wird. (Quelle: Statec)
LINK Hier geht’s zur Statec-Studie.
Der Export von Gütern nach Russland habe sich 2020 auf insgesamt 0,9 Prozent der Gesamtmenge belaufen. Bei den Importen waren es 0,1 Prozent. „In der Zahlungsbilanz betrug der relative Anteil der Gutschriften und Belastungen für Waren und Dienstleistungen im selben Jahr 1,7 Prozent bzw. 1,1 Prozent“, geht aus der Studie hervor.
Allerdings müsse man beachten, dass in dieser Rechnung russische Waren, die über Drittanbieter importiert werden, auch als Handel mit diesem Drittanbieter – und nicht mit Russland – gezählt werden. Das gelte insbesondere für Erdgas, wo es „unmöglich ist, [im Zusammenhang mit diesen Statistiken] zuverlässige Informationen über das Herkunftsland zu erhalten“.
Statec stellt fest, dass Luxemburgs Exporte nach Russland im Jahr 2020 (dem letzten Jahr mit vollständigen Daten) mit 112 Millionen Euro den Wert der Importe mit 24 Millionen Euro weit übersteigen. Luxemburgs Handelsbilanz mit Russland sei mit einem Plus von 88 Millionen Euro also „deutlich positiv“.
Positive Zahlungsbilanz für Luxemburg
Statec beleuchtet auch die Zahlungsbilanz und stellt fast, dass Luxemburgs Saldo auch unter diesem Licht „deutlich positiv“ ausfällt. So würden sich Luxemburgs Exporte nach Russland auf insgesamt 599 Millionen Euro belaufen. Die Importe hingegen beliefen sich auf 320 Mio. Euro. In dieser Rechnung würden Güter auf der Grundlage des Eigentumswechsels erfasst werden – mit eingeschlossen sind also auch Waren, die zwar nicht in Russland produziert, aber von russischen Firmen verkauft werden sowie Dienstleistungen.
Da es laut Statec allerdings keine verlässlichen Zahlen zu den Herkunftsländern der Waren gibt, erweise sich eine Analyse als schwierig. So stamme das von Luxemburg importierte Erdgas aus mehreren Ländern. Statec geht allerdings davon aus, dass, unter Berücksichtigung solcher kaum zurückverfolgbarer Waren, Luxemburgs Handelsbilanz mit Russland „weniger günstig“ ausfällt.
Definition: Zahlungsbilanz
„Die Zahlungsbilanz erfasst alle wirtschaftlichen Transaktionen zwischen Inländern und Ausländern innerhalb eines bestimmten Zeitraums und zeigt so die vielschichtigen außenwirtschaftlichen Verflechtungen einer Volkswirtschaft mit dem Rest der Welt.“ (Quelle: Deutsche Bundesbank)
Wenn der Gashahn abgedreht wird, sieht die Bilanz in der Realität wohl ganz anders aus.Der nächste Winter wird es zeigen.Die vom Erdgas abhängige Industrie wird mit Biogas nicht funktionieren.Die Inflation wird dem globalisierten Turbokapitalismus stark zusetzen.....