Montag29. Dezember 2025

Demaart Zu Demaart

Headlines

Reckingen/MessGemeinde plant Investitionen in „Maison relais“, Regenauffangbecken und Wasserinfrastruktur

Reckingen/Mess / Gemeinde plant Investitionen in „Maison relais“, Regenauffangbecken und Wasserinfrastruktur
Am Freitag drehte sich in Reckingen alles um das liebe Geld Foto: Paul Huybrechts

Jetzt weiterlesen !

Für 0,99 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Oder schließen Sie ein Abo ab.

ZU DEN ABOS

Sie sind bereits Kunde?

Bei der letzten Gemeinderatssitzung des Jahres, wo der Schöffen- und Gemeinderat vollzählig erschienen war, stand der Haushaltsplan 2023 im Fokus.

Ehe es zu den Zahlen für 2023 ging, wurde ein Zusatzkredit für den neuen Abwasserkanal zwischen Reckingen und Steinbrücken gestimmt. Hier fallen Mehrkosten von 1.530.000 Euro an, das Projekt wird somit um ein Drittel teurer als geplant. 50 Prozent davon werden vom Staat getragen, von den verbleibenden 50 Prozent trägt die Gemeinde Dippach 70 Prozent, sodass auf Reckingen Mehrosten von rund 250.000 Euro zukommen. Der Grund sind höhere Material- und Lohnkosten, hinzu kamen einige böse Überraschungen bei der Verlegung des Kanals unter der Autobahn. Auch verlangte der Untergrund an einigen Stellen nach aufwendigeren baulichen Maßnahmen.

Die Einwohner dürfte des Weiteren interessieren, dass während der Infrastrukturarbeiten in der rue de la Montée der Verkehr über die rue Kamerich und die rue du Château d’Eau umgeleitet wird. Die Arbeiten beginnen am 9. Januar und dauern voraussichtlich bis Ende Juli. Diese erfolgen in Abschnitten, sodass die Umleitungen jeweils angepasst werden. Die Infrastrukturarbeiten sind ein Glied in der Kette der Maßnahmen, um künftige Überschwemmungen in der Gemeinde zu verhindern.

Nach zwei Jahren Pandemie befindet sich Luxemburg weiterhin in einer von vielen Unsicherheiten geprägten Zeit, mit einer hohen Inflation und damit steigenden Preisen. Obwohl die voraussichtlichen Einnahmen der Gemeinde steigen, ist eine vorsichtige Finanzpolitik angesagt. Ein weiterer Akzent wird auf das Einsparen von Energie gelegt. Die ordentlichen Einnahmen 2023 machen wieder einen Sprung nach oben, bedingt durch 500.000 Mehreinnahmen gegenüber dem Vorjahr über den „Fonds de dotation globale des communes“. Die ordentlichen Ausgaben 2023 steigen bedingt durch Lohnkosten, Energiepreise, Zinsen auf Darlehen, kostenlose Kinderbetreuung, CGDIS-Beitrag, kostenlose Musikkurse und den Trinkwasserpreis. Am Jahresende bleiben, nach dem Transfer des „extraordinaire“ in das „ordinaire“, dank des 2022 aufgenommenen Kredites von 6 Millionen Euro, ein Überschuss von 281.000 Euro.

Modernisierung der Infrastruktur

Mit 1.700.000 Euro machen die neuen Projekte im „extraordinaire“ einen eher kleinen Teil aus. Vor allem Investitionen in das Wasser- und Abwassernetz bilden den Hauptteil dieser Ausgaben und sind eine Reaktion auf die letztjährigen Überschwemmungen. Hauptsächlich bestehen die außerordentlichen Ausgaben jedoch aus der Fortführung bereits begonnener Projekte, allen voran die neue „Maison relais“ mit 5,5 Millionen Euro. Für den Abwasserkanal sind noch 200.000 Euro veranschlagt, das neue Regenauffangbecken schlägt mit 3 Millionen Euro zu Buche. Die Erneuerung der Infrastruktur in der rue de la Montée kosten 1.850.000 Euro. Weitere größere Posten sind Sozialwohnungen „Op de Quäärten (250.000 Euro), die Erneuerung der Trinkwasserleitung in Reckingen (750.000 Euro) sowie Grundstückskäufe (350.000 Euro).

Insgesamt summiert sich das Weiterführen der Projekte auf 15,7 Millionen Euro. Mit den neuen Projekten stehen somit 17,5 Millionen im außerordentlichen Budget. Die Modernisierung der Wasserinfrastruktur liegt der Gemeinde besonders am Herzen. Durch die Erweiterung des Wasserbassins Hoën und die neuen Verbindungsleitungen können die Behälter in Limpach und Reckingen außer Betrieb genommen werden, das Betreiben des Wassernetzes wird somit günstiger. Die erste Phase, die Wasserleitung von Hoën nach Reckingen, und Phase 2, die Wasserinfrastruktur in der rue de la Montée, finden im Jahr 2023 statt. Der Schutz gegen Überschwemmungen bei Starkregen verlangt ein Zusammenspiel vieler Akteure und bedarf demnach einer sorgfältigen Planung. Ein Teil, ein Pilotprojekt mit der Unterstützung der „Administration de la gestion de l’eau“ für ein Überwachungssystem mit Regensensoren, dürfte 2023 realisiert werden.

Der Haushaltsentwurf 2023 wurde einstimmig angenommen. Keine Überraschung, da das Budget von sämtlichen Mitgliedern des Schöffen- und Gemeinderates ausgearbeitet wurde. Es sei kein typisches Budget am Ende einer Legislaturperiode, so Bürgermeister Carlo Muller. Es herrsche kein Stillstand, sondern es werde weiter investiert. Für Lucien Franck und Esther Schortgen war es indessen die letzte Budget-Abstimmung: Beide werden bei den nächsten Gemeindewahlen nicht mehr antreten.