In der großen Halle rissen sich Jung und Alt um einen Platz an einem der unzähligen Tische, sei es vor den farbenfrohen Bildschirmen mit Videospielen aus unterschiedlichen Jahrzehnten oder den groß aufgelegten Gesellschaftsspielen. So gab es zum Beispiel ein riesiges 18.000-teiliges Puzzle, das die Besucher gemeinsam in Angriff nahmen, während Schachliebhaber die Möglichkeit hatten, ihr Können in einem Turnier zu beweisen. Daneben gab es Workshops für Figurenbemalung und Videogame-Programmierung, wo die Besucher ihre kreative Ader ausleben konnten. Ein besonderes Highlight für alle Sammler und Enthusiasten war neben den Verkaufsständen für Neuheiten vor allem der Second-Hand-Spielemarkt.
Sandra Apel, Mitglied der Spillfabrik-Crew, hat ihre Leidenschaft für Brettspiele bereits in jungen Jahren für sich entdeckt. „Ich habe 500 Spiele zu Hause, was in Geek-Kreisen eigentlich nicht viel ist“, gesteht sie. Aus dieser Leidenschaft heraus hat sie vor mittlerweile einem Jahr den Instagram-Account „resca.spillt“ erschaffen, um Gleichgesinnte zu vernetzen und Neuigkeiten aus der Szene zu teilen.
Eine stetig wachsende Plattform
An Gleichgesinnten sollte es an diesem Wochenende dann auch nicht fehlen. „Ich finde es echt cool, dass man die Möglichkeit hat, unterschiedliche Spiele kennenzulernen und auszuprobieren. Ich finde es vor allem gut, dass Luxemburger und junge Menschen eine Plattform bekommen, um ihre Kreationen vorzustellen und zu verkaufen“, erzählt Alisha Jegen, die nun bereits das zweite Jahr beim „Game on“ dabei ist.
Eine dieser Luxemburger Kreationen war das Brettspiel „Muckefuck“. „Es ist ein Spiel, das sich um die Luxemburger Sprache dreht und bei dem man auf unterschiedliche Arten alte luxemburgische und jenische Begriffe erraten muss“, erklärt die 28-jährige Magalie Simon, die das Spiel gemeinsam mit ihrem Kollegen Sebastian Geis erfunden hat. „Es soll zum Lachen bringen und dazu beitragen, dass unsere schöne Sprache nicht in Vergessenheit gerät.“
Seit seinen bescheidenen Anfängen – damals noch in der Schungfabrik in Tetingen – ist das Event jedes Jahr gewachsen, um seinen Besuchern immer wieder etwas Neues zu bieten. In diesem Jahr präsentierte zum Beispiel das Luxembourg Centre for Contemporary and Digital History (C²DH) im Rahmen des „Forum Z: Game Time: Exploring History Through Play“ historische Videospiele und ermöglichte den Besuchern einen Einblick in die faszinierende Welt der Spieleentwicklung und -geschichte.
Zusammen mit seinem vielfältigen Angebot wächst auch die Beliebtheit dieser Feier der Spielekultur stetig weiter. „Dieses Jahr hatten wir um die 2.000 Besucher“, freut sich Jean-Claude Pellin, Vizepräsident der Spillfabrik. Es war also zweifelsohne ein erfolgreiches Wochenende.
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