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Für die Handballer der Red Boys ist der Nationalfeiertag Pflicht

Für die Handballer der Red Boys ist der Nationalfeiertag Pflicht

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Von unserem Korrespondenten Marc Gatti

Wenn in Differdingen die Feierlichkeiten zu Nationalfeiertag anstehen, sind die Handballer der Red Boys stets mit von der Partie. Wir unterhielten uns mit John Scheuren, dem Präsidenten des Traditionsvereins.

Wir schreiben das Jahr 1939. Der Zweite Weltkrieg steht vor der Tür, was aber ein paar Handballverrückte in der «Cité du Fer» nicht davon abhält, den Handballverein Red Boys Differdingen aus der Taufe zu heben. Im Verlauf seiner 79-jährigen Geschichte ergattern die «Rotjacken» später acht Meistertitel. Der letzte Titel wird in der Saison 2015/2016 eingefahren. Der Landespokal ging dagegen erst zweimal nach Differdingen.

In der kommenden Saison, die gerade in Planung ist, treten die Differdinger mit insgesamt 13 Mannschaften in den einzelnen Meisterschaftsklassen an. Neben dem rein sportlichen Geschehen machen die Red Boys ebenfalls seit mehr als zwei Jahrzehnten durch die Organisation von außersportlichen Veranstaltungen auf sich aufmerksam. Dies vor allem mit dem alljährlichen Kunsthandwerkermarkt «Winterdreams» oder den zahlreichen Flohmärkten, die abwechselnd im Stadtzentrum und in der Sporthalle stattfinden.

„Wir zählen so viele verschiedene Nationalitäten in unseren Reihen wie kaum ein anderer Verein in Differdingen“, sagt John Scheuren

Es ist demnach kein Wunder, dass sich die «Rotjacken» auch an den lokalen Feierlichkeiten zu Nationalfeiertag beteiligen. «Für unseren Verein ist es eine Ehre, beim Umzug und während der Feier vertreten zu sein. Dies umso mehr, da wir so viele verschiedene Nationalitäten in unseren Reihen zählen wie kaum ein anderer Verein in Differdingen», so Präsident John Scheuren, der dem Verein seit zwei Jahren vorsteht.

«Bei uns wird das Multikulturelle eben gelebt»

Es sei eine Freude, sagt der 54-Jährige weiter, den vielen Gesprächen zuzuhören, die der Nachwuchs unter sich auf Luxemburgisch führt, um dann mit den Eltern wieder in die jeweilige Muttersprache zu switchen. «Bei uns wird das Multikulturelle eben gelebt», erzählt Scheuren voller Stolz und weist darauf hin, dass der Klub eine wichtige Rolle bei der Integration spiele.

Die Teilnahme am offiziellen Umzug durch die Stadt ist für den Verein außerdem eine der wenigen Möglichkeiten, sich bei der Gemeindeverwaltung für die wertvolle Unterstützung das ganze Jahr über zu bedanken. Und für die Nachwuchs-Handballer ist es schon eine echte Tradition geworden, am 22. Juni im Vereinstrikot zu erscheinen und mit den Eltern am Umzug teilzunehmen.

Zudem sind die Red Boys in dieser Hinsicht öfters schon durch überraschende Ideen aufgefallen. So zum Beispiel beim letzten Besuch des großherzoglichen Paares am 22. Juni 2012, als ein Handballtor im Umzug mitgeführt wurde und Großherzog Henri und auch der damalige Bürgermeister Claude Meisch ein paar Würfe auf das Tor ausführen durften.

Neben der Teilnahme am Umzug sorgen die Handballer ebenfalls auf dem Marktplatz fürs leibliche Wohl. Spezialitäten vom Schwenkgrill, eine Portion Pommes oder ein süffiger Humpen können dann kredenzt werden. «Die Einnahmen vom Grillen und Getränkestand tragen dazu bei, unsere Vereinskasse aufzubessern. Das sollte an dieser Stelle ebenfalls erwähnt werden», so John Scheuren, der darauf hinweist, dass die Köstlichkeiten vom Schwenkgrill immer gut ankommen.