Künftig unterstützt Frontex Italien bei der Kontrolle und Überwachung der Grenzen sowie bei Such- und Rettungseinsätzen im zentralen Mittelmeer im Rahmen der Operation Themis. Stärker als die Vorgänger-Mission Triton konzentriere sich Themis von diesem Donnerstag an auf die Terrorabwehr und die Verfolgung von grenzüberschreitenden Straftaten wie dem Drogenhandel. Die Seenotrettung sei aber nach wie vor wesentlicher Teil der Operation, teilte die EU-Grenzschutzagentur mit. Das Einsatzgebiet sei so definiert, dass Migrationsbewegungen aus Algerien, Tunesien, Libyen, Ägypten, der Türkei und Albanien erfasst werden könnten. Den genauen Bereich grenzte Frontex nicht ein.
Unbestätigt blieben italienische Medienberichte, wonach im Mittelmeer gerettete Migranten im Rahmen der Themis-Operation künftig nicht mehr nur nach Italien gebracht werden sollen. Angesichts der Vielzahl der Ankünfte hatte die Regierung in Rom im Sommer vergangenes Jahr darauf gepocht, dass Rettungsschiffe auch andere europäische Häfen anfahren. Frontex verwies in dieser Frage an die italienischen Behörden, die dazu zunächst keine Angaben machten.
Kritik von Hilfsorganisationen
Die Themis-Mission sei dazu da, Italien und die gemeinsamen Bemühungen der gesamten EU im zentralen Mittelmeer zu unterstützen, sagte eine Sprecherin der EU-Kommission am Donnerstag in Brüssel. Mit Triton seien Tausende von Leben in den vergangenen Jahren gerettet worden, dies solle fortgeführt werden. Die jeweiligen Koordinationszentren entschieden dabei jeweils von Fall zu Fall, in welchen Hafen die geretteten Migranten gebracht würden.
Die Hilfsorganisation Mission Lifeline, die Migranten im Mittelmeer rettet, kritisierte die neue Operation und forderte von Frontex Klarheit darüber, ob Gerettete auch in Staaten außerhalb der Europäischen Union gebracht werden können.
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