Wenn die einen nach rechts und die anderen gleichzeitig nach links rudern, dann mag sich dabei jede Seite subjektiv im Recht fühlen. Unvoreingenommen und objektiv muss man trotzdem feststellen, dass diese Haltung dem eigentlichen Zweck, nämlich das Boot vorwärtszubringen, nicht unbedingt förderlich ist.
Das Bild illustriert treffend, was sich offensichtlich in der „Fondation Kräizbierg“ zurzeit abspielt. Der eigentliche Zweck der 1977 als Ligue IMC gegründeten sozialen Einrichtung besteht vorrangig darin, den Bedürfnissen von Menschen mit körperlicher Beeinträchtigung durch stete Weiterentwicklung Rechnung zu tragen. Durch Unterstützung, Begleitung und Förderung. Vor allem aber durch Empathie.
Garant für diesen Kurs sind die 15 Mitglieder des Verwaltungsrates. Sie tragen eine hohe Verantwortung. Sie müssen nicht nur die Verwendung unserer aller Steuergelder im Auge behalten, sondern auch alle Entscheidungen der Geschäftsführung gutheißen und kontrollieren. Dabei darf die soziale Ausrichtung in keinster Weise auf dem Altar einer profitorientierten Logik geopfert werden. Die Institution „Kräizbierg“ ist schließlich kein privatwirtschaftlicher Betrieb, sondern eine staatlich geförderte und geschützte Einrichtung. Menschlichkeit oblige!
Was auch immer los ist und was auch immer der Grund dafür ist, wirklich zufrieden scheint derzeit niemand auf „Kräizbierg“. Weder Betreuer noch zu Betreuende und auch nicht die Direktion. Das ist traurig. Um die Lage ansatzweise zu verstehen, schadet es nicht, die Geschütze in Augenschein zu nehmen, die aufgefahren werden. Hier die Personalvertretung, die aufgrund der Kritik an der Leitung des Hauses nach Monaten via OGBL an die Öffentlichkeit geht. Da die Direktion, die unter anderem eine Zufriedenheitsumfrage unter den Mitarbeitern als wertlos bezeichnet und mit zivilrechtlichen Prozessen droht.
Am Montag saß der Verwaltungsrat beisammen. Erkannt haben scheinbar alle, dass etwas nicht so läuft, wie es müsste. Wir haben verstanden, sagen Politiker oft gerne nach einer verlorenen Wahl. Wenn sie wirklich einsehen, etwas nicht richtig gemacht zu haben, dann müssen sie diesen Worten Taten folgen lassen. Auch auf „Kräizbierg“.
Die wesentliche Frage ist nicht, ob nach rechts oder links gerudert werden soll. Die eigentliche Frage lautet, wohin das Schiff fahren soll. Aufs offene Meer oder in einen geschützten Hafen? Wer ist Teil der Lösung und wer Teil des Problems?
Dabei muss sich der Verwaltungsrat seiner Rolle bewusst sein. Wissend, dass es dabei vorrangig um jene geht, die in der Institution arbeiten und wohnen. Sie sind das Boot, um das es geht.
Ohne sie bedürfte es der Institution „Kräizbierg“ nicht. Ohne sie wären Personal und Direktion überflüssig. Ohne sie würde es am übernächsten Freitag folglich auch kein Galadinner in Mondorf geben. Bis heute sieht es so aus, als ob bei dieser Feierstunde alle Menschen mit körperlicher Beeinträchtigung außen vor blieben. Merkwürdig.
Noch ist Zeit, die Gästeliste dementsprechend anzupassen und ein Zeichen zu setzen. So sähe Einsicht nämlich wirklich aus. Affaire à suivre …
Dat Bild vun daer Fraassveranstaltung ass dégueulasse, géif een do soën. Firwaat muss esou eppes sinn?
ech hu fir d'lecht en euro un fondatioun gespend dee ganze club soll sech schummen