Am Freitag fand in Ettelbrück der Auftakt zur diesjährigen «Foire agricole» statt. Bis einschließlich Sonntag standen die Deichwiesen ganz im Zeichen der großen landwirtschaftlichen Messe. Die Hauptthemen waren 30 Jahre Biolandwirtschaft in Luxemburg, der Gemüseanbau und der heimische Wald.
Von Olivier Halmes
Freitag ist traditionell der Tag der Schulklassen. Tausende Schüler aus dem ganzen Land waren dann auch mit ihren Lehrkräften nach Ettelbrück gekommen, um die Landwirtschaft aus erster Hand zu erleben. So kam es schon am Morgen zu einem regelrechten «Gewusel» auf dem 9,5 Hektar großen Messegelände. Für die Kinder war es eine andere Art des Unterrichts, außerhalb der Klassenräume. Die Schüler hatten zahlreiche Fragen an die Fachleute. Eine der Stärken der «Foire agricole» in Ettelbrück ist ein speziell auf Kinder ausgerichtetes Programm, mit rund 50 Workshops zu den einzelnen Themen der Land- und Forstwirtschaft.
Am Freitagnachmittag folgte die traditionelle Eröffnung, bei der Landwirtschaftsminister Fernand Etgen (DP) gemeinsam mit dem Ettelbrücker Bürgermeister Jean-Paul Schaaf (CSV) und in Anwesenheit zahlreicher Ehrengäste einen Baumstamm durchsägte. Das Konzept der solidarischen Landwirtschaft funktioniert nach folgendem Prinzip: Eine Gruppe privater Haushalte beteiligt sich an den Kosten, die bei der Erzeugung der Lebensmittel anfallen. Im Gegenzug erhalten sie einen Anteil des Ernteertrags. Die Mitglieder teilen sich mit den Erzeugern die Verantwortung und das unternehmerische Risiko. Der Landwirt indes kann seine Lebensmittel in der Region ohne den Druck des freien Marktes produzieren. Gleichzeitig entsteht dadurch eine Verbindung mit den Verbrauchern, was wiederum allen zugutekommt.
Daneben standen aber auch die Klassiker wie der Rinderwettbewerb, die Kleintier-Expo und die Ausstellung von landwirtschaftlichen Maschinen und Nutztieren auf dem Programm. Bekannt ist die «Foire agricole d’Ettelbruck» zudem als Verbrauchermesse. Das Rahmenprogramm mit den Tiershows, u.a. mit den imposanten Ardennerpferden, konnte Jung und Alt begeistern.
Mehr als 300 Aussteller waren bei der diesjährigen Auflage vertreten, wobei nicht alle einen direkten Bezug zur Landwirtschaft hatten. Die «Foire agricole» ist nämlich auch ein Volksfest und es gehört für viele Besucher zum «jährlichen Ritual», wenigstens einmal an den drei Tagen vorbeizukommen.
Das Wetter spielte am Wochenende mit. Der Besucherandrang hatte jedoch wiederum Verkehrsprobleme als Folge, sodass geraten wurde, das Stadtzentrum zu vermeiden und die Pendelbusse zu benutzen, welche die Deichwiesen in regelmäßigen Abständen mit den P&R-Arealen verbanden.
Bei deem Wieder normal. Mä och déi do Leit bezuele keng 5€ fir e Liter Drüsensekret dat ënnen aus engem Déier erauskënnt.