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FBI ermittelt gegen Facebook

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Von unserem Korrespondenten John Dyer

Die Untersuchungen gegen Facebook weiten sich aus. Auch die amerikanische Börsenaufsicht und die Bundespolizei FBI haben sich eingeschaltet. Neue Informationen legen nahe, dass Facebook-Chef Zuckerberg nicht die volle Wahrheit über die Weitergabe von Daten gesagt hat.

Der Druck auf Facebook nimmt zu. Die amerikanische Börsenaufsicht Securities and Exchange Commission, das Federal Bureau of Investigation und die Handelskommission haben sich der Untersuchung des US-Justizministeriums über den Datenaustausch zwischen dem sozialen Netzwerk und Cambridge Analytica angeschlossen. Auch die britische Regierung führt eine Untersuchung durch.

„Wir arbeiten mit Beamten in den USA, Großbritannien und darüber hinaus zusammen“, so ein Facebook-Sprecher in einer Erklärung. Die Bundesbehörden haben keine Stellungnahmen abgegeben, nachdem die Washington Post die Geschichte veröffentlicht hatte. Christopher Wylie, ein Ex-Mitarbeiter von Cambridge Analytica und sogenannter Whistleblower, soll mit Bundesermittlern gesprochen haben.

Facebook hat Daten von 71 Millionen Amerikanern dem Psychologieforscher der Universität Cambridge Aleksandr Kogan zur Verfügung gestellt, der bereits 2014 mit Cambridge Analytica gearbeitet hat. Facebook war seit 2015 über die Nutzung der Daten informiert. Doch erst im März dieses Jahres hat der Silicon-Valley-Gigant die Öffentlichkeit informiert. Das Beratungsunternehmen soll diese Daten dann im Namen von Donald Trumps Wahlkampfkampagne 2016 und anderer republikanischer Kandidaten verwendet haben. Das Ergebnis war eine explosionsartige Zunahme von Falschmeldungen, die auf potenzielle Wähler abzielten, um Trumps Gegnerin, die demokratische Kandidatin Hillary Clinton, zu diskreditieren.

Cambridge Analytica

Der Cambridge-Professor hat Facebook darüber informiert, dass er die Nutzungsbedingungen einer Umfrage von der akademischen zur kommerziellen Nutzung geändert hat – eine Änderung, die gegen die Nutzungsbedingungen von Facebook verstoßen hätte. Nach einer internen Überprüfung behaupteten Facebook-Führungskräfte, dass sie Kogan angewiesen hätten, die Daten zu löschen. Cambridge Analytica hat sich angeblich daran gehalten. Die Firma hat ihre Tätigkeit im Mai eingestellt.

Facebook-Chef Mark Zuckerberg könnte Berichten zufolge gegen Regeln zur Offenlegung von geteilten Daten verstoßen haben, als er im April vor dem Kongress über den Skandal ausgesagt hat. Die Börsenaufsicht könnte prüfen, ob die Geheimhaltung des Vorganges gegen Regeln zum Schutz der Anleger verstoßen haben könnte. Das FBI könnte untersuchen, ob sich Facebook-Führungskräfte an einer Vertuschung beteiligt haben. Die Handelskommission hat gesagt, dass ihre Ermittler feststellen, ob Facebook die Datenschutzbestimmungen für Kunden verletzt hat.

Am Freitag beispielsweise hat Facebook dem Kongress ein 747-seitiges Dokument vorgelegt, in dem aufgelistet ist, wie das Unternehmen Benutzerdaten an Dutzende von App-Entwicklern, Softwarefirmen und Geräteherstellern weitergegeben hat. Die Liste widerspricht Zuckerbergs Aussage, als er behauptete, dass Facebook die Veröffentlichung dieser Informationen eingeschränkt hat, nachdem die Aktivitäten von Cambridge Analytica im Jahr 2015 offengelegt wurden.

Dass das Justizministerium, die Börsenaufsicht, das FBI und die Handelskommission gemeinsam ermitteln, „wirft ernste Bedenken auf“, meint Verbraucherschützer David Vladeck. In den letzten Monaten hat Facebook zahlreiche Änderungen an seinen Datenschutzrichtlinien und finanzierten Programmen angekündigt, um gefälschte Nachrichten zu verhindern. Das soziale Netzwerk hat auch den Datenaustausch mit großen App-Entwicklern wie Apple, Amazon, Samsung und Huawei eingestellt. Das Unternehmen hat zudem mehr als 200 Apps aus Datenschutzgründen aus seinem Angebot entfernt.