Traditionell gilt: Wer freitags noch nicht genug von den Konzerten und vom Feiern hat, kann samstags in Düdelingen noch mal nachlegen. Neben den ausländischen Headlinern (Stephan Eicher und K’s Choice: Wer Letztere noch kennt, darf sich gerne als steinalt bezeichnen) sind es aber vor allem die lokalen Acts, die man hier nicht verpassen sollte: Neben den betörenden tribalen Klängen von Ptolemea (17.40-18.10 Uhr auf der Why Not Stage), deren neue Platte strukturell und musikalisch einen Ayahuasca-Trip nachzeichnet und auf der Sängerin Priscila Da Costa ihre persönlichen Dämonen evoziert und gleichzeitig exorzisiert, oder Patrick Mirandas nach wie vor spannendem Projekt Pleasing (21.30-22.10 Uhr, Why Not Stage), auf dem Shoegaze und Postrock auf brachialen Hardcore treffen (speziell live geht die Band ordentlich ab), darf man vor allem auf den Luxemburger Headliner TUYS (00.15-1.00 Uhr, Main Stage) gespannt sein, da die Band wohl ihre überzeugende neue Platte „Reality Management LTD“ vorstellen wird, auf der ihr melodiöser Indiepop gleichzeitig geschliffen und kantig daherkommt.
Auch in Mamer wird die „Fête de la musique“ ausgiebig gefeiert; im Gegensatz zu Düdelingen sind die Highlights hier aber über ein paar Tage verstreut, sodass sich die Mamer Einwohner das ganze Wochenende immer mal wieder vor die Tür wagen sollten, damit sie beispielsweise den gemeinsamen Auftritt vom Jazz-Saxophonisten Maxime Bender und Antoine Honorez, dem Mann hinter Napoleon Gold (am Freitag von 19.30-20.30 Uhr), sowie den vielfältigen Hiphop von Multitalent MAZ (am Samstag von 16.30-17.15 Uhr) und den Indierock von Francis of Delirium (am Samstag von 19.15 bis 20.15 Uhr), der von der talentierten Jana Bahrich getragen wird, nicht verpassen.
Wem das alles zu seicht klingt, muss noch etwas Geduld haben: Am kommenden Mittwoch findet in Kayl/Tetingen eine etwas brachiale „Fête de la musique“-Auflage statt, da der Schwerpunkt mit Bands wie Petrograd (19.00-20.00 Uhr), Versus You (20.15-21.00 Uhr) und Black Flag (22.15-23.30 Uhr) hier definitiv auf Punk und Hardcore liegt.
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