Beim EU-Gipfel Ende letzter Woche setzten die Europäer noch auf leise Töne gegenüber US-Präsident Donald Trump und seine umstrittenen Strafzölle. Doch nun fährt die EU-Kommission schweres Geschütz auf: Sollte Trump seine Drohung wahrmachen und Zölle auf Autos und Autoteile erheben, so muss er mit massiver Vergeltung rechnen.
Von unserem Korrespondenten Eric Bonse, Brüssel
Die internationalen Gegenmaßnahmen könnten US-Produkte im Wert von bis zu 294 Milliarden Dollar (252 Milliarden Euro) treffen, warnte die EU-Behörde in einem Schreiben an das US-Handelsministerium. Das wären 19 Prozent aller US-Exporte im Jahr 2017. Die unmissverständliche Botschaft aus Brüssel: Trump geht ein hohes Risiko ein, wenn er es auf einen Handelskrieg anlegt.
Allerdings sind die Zahlen der Kommission mit Vorsicht zu genießen. Denn die EU-Behörde rechnet alle möglichen Folgen und Nebenwirkungen auf US-Zölle zusammen, nicht nur die europäischen. Sie legt dabei die Reaktionen auf die jüngst verhängten amerikanischen Strafzölle auf Stahl und Aluminium zugrunde. Neben Europa haben auch China und Kanada mit eigenen Maßnahmen Vergeltung geübt.
Den unmittelbaren Schaden eines Aufschlags in Höhe von 25 Prozent auf Autos und Autoteile für die US-Wirtschaft beziffert die Brüsseler Behörde wesentlich niedriger – nämlich auf 13 bis 14 Milliarden Dollar. Allerdings würden die Zölle auch die positive Entwicklung der US-Autoindustrie beeinflussen, heißt es in dem Schreiben. Zölle auf Importautos würden „zuallererst und vor allem die US-Wirtschaft treffen“, gibt sich die Brüsseler Behörde überzeugt. Dies sei umso unverständlicher, als die amerikanischen Autohersteller derzeit „keiner wirtschaftlichen Gefahr“ ausgesetzt seien – auch nicht durch europäische Fabrikate. So würden 60 Prozent der Produktion in andere Länder exportiert, auch in die EU. Zudem hätten die Autobauer aus der EU in den USA mehr als 500.000 Arbeitsplätze geschaffen.
Das sehen viele amerikanische Firmen offenbar ganz ähnlich. „Die Regierung droht die wirtschaftlichen Fortschritte zu untergraben, für die sie so hart gearbeitet hat“, warnte der Präsident der US-Handelskammer, Tom Donohue, gestern in Washington. Ziel der USA müsste eigentlich ein freier und fairer Handel sein, so Donohue: „Aber so nicht.“
Kritik von der US-Handelskammer
Die offene Kritik an Trumps Politik lässt aufhorchen, da die Handelskammer mit drei Millionen Mitgliedern in der Regel eher republikanische Präsidenten unterstützt. Die von dem Lobby-Verband ins Feld geführte Studie basiert auf Daten aus dem US-Handelsministerium sowie auf Zahlen von Regierungsstellen in China, Mexiko, Kanada und der EU.
Unterdessen bemüht sich EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker um eine Versachlichung der Debatte. Juncker will Ende Juli auf Einladung Trumps nach Washington reisen. Nach den Worten von Bundeskanzlerin Angela Merkel werde er alles „versuchen, um einen Handelskrieg zu vermeiden“. Vor allem Deutschland fürchtet eine weitere Eskalation – denn das größte EU-Land hätte dabei am meisten zu verlieren.
Andere Länder wie Frankreich wären von US-Zöllen dagegen kaum betroffen, da sie kaum Autos in die USA exportieren. Juncker muss nun versuchen, die verschiedenen Interessen auszugleichen – und Trump zu besänftigen. Zuvor hatten dies bereits Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron und Kanzlerin Merkel versucht – beide sind gescheitert.
Den Här Junker wärtem Scheiklappen vun den Aen rappen ;) Ausserdem braucht den Trump eng Respektpersoun dem een Rechnung op den Desch leed , as dat as den Här Junker !An anner Wierder : Den Här Junker zieht den Woon aus dem Dreck eraus ;) Wetten ?