13 Köpfe: Seit über zehn Ausgaben arbeitet der harte Kern des Organisationskomitees der Vereinigung des „Escher Kulturlaf“ inzwischen zusammen. Die Gruppe wurde über die Jahre größer, doch das Wissen ging nie verloren: Selbst ein paar Gründungsmitglieder sind noch immer dabei. Die einzelnen Aufgabenfelder sind auf 13 Personen verteilt: Einschreibungen, Turnbeutel-Abgabe, Catering oder beispielsweise die Strecke und die Sicherheit der Läufer. „Alle Dossiers laufen auf Hochtouren“, versicherte Präsident Pol Zimmermann. Am Mittwoch wurden rund um Belval die ersten Vorbereitungen getroffen, die auf einen Volkslauf hindeuten: „Unser Dorf wird diesmal vor der Universität, der ‚Maison des arts et des étudiants’, aufgebaut werden.“ 

Die Strecke: Es wäre nicht Esch und sein Kulturlaf, wenn sich die Teilnehmer nicht wieder auf ein paar Neuheiten freuen dürften. Nicht nur Start- und Zielort vor der Universität gehören zum Novum der 17. Ausgabe – sondern auch der 1,2 km lange Velodukt, den die Läufer bei der Rückkehr nach Belval erstmals überqueren werden. „Vergangenes Jahr hatten wir den Start zusammen mit der ‚Nuit de la culture’ nach Esch verlegt, doch Belval hat sich für so ein Event bewährt. Die Läufer können wählen, ob sie mit dem Bus, der Bahn, dem Fahrrad oder dem Auto anreisen wollen. Da wir über den Velodukt zurücklaufen, wird der Verkehr auf Belval nicht beeinflusst“, erklärte Pol Zimmermann.

Technisch anspruchsvoll: Während auf Belval also nicht mit größeren Verkehrsproblemen zu rechnen ist, wird das Escher Stadtzentrum komplett im Zeichen des Sports und der Kultur stehen. „Ich würde sagen, dass einige Teile der Stadt zwei Stunden lahmgelegt sein werden.“ Brill, Rathaus, Lallingen oder „Dellhéicht“ gehören zu den Vierteln, durch die gelaufen wird. Zimmermann ging kurz auf die Streckenführung ein: „Es ist ein Stadtlauf, daher handelt es sich aus Prinzip um eine Strecke mit vielen Kurven. Vom Technischen her ist es aber mit der Schwierigkeit der vergangenen Ausgabe zu vergleichen. Es ist nicht unbedingt ein Lauf, um neue Bestzeiten aufzustellen.“

1.930 Anmeldungen: Es sind bereits 200 Läufer mehr als 2022 angemeldet, dennoch hofft man bei den Organisatoren auf einen letzten Schub. „Es gibt eine Tendenz, die man auch bei anderen Straßenläufen erkennt: Die Leute warten ab und entscheiden sich dann spontan, zu laufen. Das kann das Wetter, die Form oder etwas ganz anderes sein“, erklärte Zimmermann. 

Von Mergenthaler zum DJ: 20 Musikgruppen sorgen auf der Strecke für das besondere Ambiente des „Escher Kulturlaf“. Ein besonderes Highlight erwartet die Läufer im Parc Laval, wo Cellist, Komponist, Klarinettist, Saxofonist und Filmkomponist André Mergenthaler für die musikalische Begleitung sorgen wird. Etwas härtere Klänge und Bässe gibt es dann im Ziel: Bei der Afterparty in den Räumen der Universität legt zum Abschluss des Tages ein DJ auf.

Die „Big 5“: Der „Escher Kulturlaf“ gehört zu den etablierten Straßenläufen in Luxemburg. Zu den „Big 5“ gehören der ING Night Marathon, der „Postlaf“, der „Walfer Vollekslaf“ und die „Route du vin“. Ein kleines Manko (neben der Urlaubszeit) gibt es in Esch dann doch, wie Pol Zimmermann zu verstehen gab: „Die beiden letzten Läufe dieser Liste sowie der Kulturlaf finden jedes Jahr innerhalb weniger Wochen statt. Aber viele nutzen unsere 10 Meilen, um sich auf die ‚Route du vin’ vorzubereiten.“ Die beliebteste Distanz ist und bleibt aber der 10-Kilometer-Lauf.

Einmalige Chance: Straßenumleitungen, Baustellen oder ähnliches gehören zu den ständigen Sorgen eines Straßenlauf-Organisators. „Uns wäre es auch lieber, wenn es seit zehn Jahren immer die gleiche Strecke wäre“, sagte Zimmermann mit einem Lachen und behauptete, dass Esch „von allen Städten Luxemburgs diejenige ist, die sich am meisten wandelt“. Für die Läufer haben die Anpassungen und Neuerungen aber nur Vorteile, da ihnen Teile der Stadt gezeigt werden, zu denen man im Normalfall nicht unbedingt Zugang hat: „Wir haben die Chance, durch das Werk Esch-Belval hindurchzulaufen, durch die ‚Metzeschmelz’ und sogar einen Friedhof. Das wird nicht immer positiv angesehen, aber es gehört zum Charme des Kulturlaf.“