Von Melody Hansen
Die Feuchtigkeit hat ihre Spuren hinterlassen und nicht wenige Spinnen haben es sich in den Ecken des Kellers gemütlich gemacht. Die Badezimmerkacheln im ersten Stock leuchten in grellem Grün und Türkis und versetzen einen zurück in die 70er Jahre. An der Decke des Hauptzimmers im Erdgeschoss hängt ein altmodischer Ventilator.
Der 62-jährige Théid Johanns, Mitglied des Künstlerkollektivs Cueva, hat früher im «Basket Lalleng» gespielt und erinnert sich daran, dass hier damals das alte Lokal des Klubs war: «Wir haben uns immer hier getroffen, um gemeinsam zu den Spielen zu fahren. Wir haben auch ‚Fuesbaler‘ hier gefeiert. Das war in den 1970er Jahren.» Danach befanden sich in dem Haus immer wechselnde Cafés, das letzte davon war die «Châtelet Bar».
Viertes Projekt
Das Künstlerkollektiv Cueva startet in genau diesem Haus im Quartier Lankelz sein viertes Projekt in der Reihe, in die sich bereits das Projekt «Uecht» Anfang des vergangenen Jahres eingegliedert hat. Das Konzept: Mehrere Künstler können sich vor dem Abriss eines Gebäudes dort nach Lust und Laune ausleben. Danach ist das Gesamtkunstwerk einige Zeit für das breite Publikum geöffnet, bis es dann zerstört wird.
Damals wurde die einstige «Garage Losch» am Boulevard Prince Henri in eine Kunstgalerie verwandelt. Das Projekt wurde zu einem Erfolg. 1.500 Menschen kamen zur Vernissage, 5.000 weitere besuchten die Ausstellung.

Nach den Künstlern beziehen Arbeiter das Haus in der rue de Cologne
Die vier Organisatoren von Cueva, Théid Johanns, Daisy Wagner, Jeff Keiser und Sergio Sardelli, haben die Teilnehmer für dieses Jahr sorgfältig ausgesucht. „Bisher haben insgesamt an die 130 Künstler an den Projekten dieser Reihe teilgenommen. Die meisten davon wollen erneut mit dabei sein. Da müssen wir natürlich darauf achten, dass die Neuen und diejenigen, die noch nicht so oft mit dabei waren, auch mal drankommen“, erklärt Johanns gegenüber dem Tageblatt.
Erst die Künstler, dann die Arbeiter
15 neue Künstler sind diesmal mit dabei. Einen Unterschied zu den vorherigen Projekten gibt es bei „Lankelz“ allerdings. Das Gebäude, das dem Kollektiv vom „Cactus“ zur Verfügung gestellt wird, soll nach der Ausstellung noch etwas länger stehen bleiben. Danach dient es den Arbeitern, die daneben ein neues Cactus-Gebäude bauen, als Büro und Rückzugsort. Mal etwas anderes als immer nur Container. Das ist auch der Grund, wieso die Künstler nichts an der Außenfassade des Hauses ändern dürfen.
Weil das ehemalige Café und Einfamilienhaus nicht ganz so viel Platz bietet wie die vorherigen abrissreifen Gebäude, können dieses Mal nur in etwa 30 Künstler am Projekt teilnehmen. Sie haben Platz im Keller, im Erdgeschoss und in den beiden oberen Stockwerken.
Seit einer Woche sind die vier Cueva-Mitglieder dabei, das Gebäude für die Künstler vorzubereiten. Alles, was überflüssig ist, muss raus, sodass am Ende nur noch eine kahle Fläche bleibt. Die Künstler können sich dann in einer ersten Phase aussuchen, welche Ecke des Hauses sie gestalten wollen.
Ende Februar wird es kreativ
Nachdem alles aufgeteilt ist, fangen sie Ende Februar mit der kreativen Arbeitsphase an. Der Fantasie sind dabei zwei Monate lang keine Grenzen gesetzt: Egal ob Mauern, Decke oder Boden – alles kann bemalt, beklebt und sogar beschädigt werden.
Im Gegenzug bietet ihnen das Projekt eine Plattform, um ihre Arbeit einem Publikum zu präsentieren. Und das wird, wenn man sich das letzte Projekt ansieht, voraussichtlich zahlreich erscheinen. Cueva rechnet auch jetzt wieder mit großem Zulauf. Deshalb planen sie, die Vernissage größtenteils nach draußen zu verlagern. Sowohl der Eintritt als auch die Getränke sind kostenfrei. Wer das Projekt unterstützen will, kann eine Spende in der aufgestellten Geldbox hinterlassen. Strom und Wasser stellt die Gemeinde Esch.
Zu Demaart
"Konscht" bedeit schlicht, datt een eppes "kann", wat hautdesdags selten de Fall ass.
"Könschtler": All die bedeutenden Künstler und Intellektuellen der Weltgeschichte, die ihren Lebensunterhalt nur mithilfe eines Brotberufes bestreiten konnten (z.B. Schriftsteller Franz Kafka als Versicherungsbeamter, die Fotografin Vivian Maier als Kindermädchen, der Philosoph Baruch de Spinoza als Optiker, der Maler René Magritte als Werbegrafiker etc. etc.) vermögen also vor Ihren gestrengen Augen keine Gnade zu finden? Könnte es etwa sein, dass Sie von Kunst keinen blassen Schimmer haben?
Si kee Konschtbegeeschterten, awer och keen Desinteresséierten. Déi Ausstellung "Uecht" war richteg flott, interessant an och bëssi komesch, makaber...soit, Konscht eben. Esou originell Initiativen, net nëmmen an der Konscht, verdéngen einfach ënnerstëtzt ze ginn, well do Leit sinn déi hier Leidenschaft fir méi e breede Publikum zougänglech maachen, ouni an en gewëssen Elitismus ze verfalen. Den 1535 fannen ech genau esou eng originell dynamesch Iddi, an et ass richteg flott ze gesinn, wei do geschafft gëtt. Méi dovunner. All Respekt a vill Erfolleg.
Daat Wuert Kënschlter get bei eis esou oft falsch verstaanen. E Kenschtler ass een dee sei Liewensennerhalt mat Konscht denken, entwerfen, maache verdéngt. (...)
Tiptop,Thed!!!Bleiw aktiv.
Déi Initiativ ass dat erfrëschends wat an denen leschten Joeren an der Kulturszene ofgeet !! Hoffentlech kritt dat Künstlerkollektiv fir 2022 (!) en Objet zur Verfügung wou se ALLeguerten därfen deelhuelen .