Samstagabend. Ein Knall schallt gegen 22 Uhr durch die Escher Straßen. Dann ein zweiter, ein dritter – mehrere Minuten donnert es unaufhörlich. Die Stadt Esch schießt Unmengen an Feuerwerkskörpern in die Nacht und verwandelt den Himmel kurzzeitig in farbiges Allerlei. Der Grund: die „Nuit de la culture“. Das Kulturereignis wurde am vergangenen Wochenende nämlich mit einer Feuerwerksshow verabschiedet. Den Anwesenden wird es wohl gefallen haben – ob das auch für alle Bewohner der Kommune gilt, ist eine andere Frage. Denn die Raketen sind schon lange umstritten: Die Explosionen verursachen Schmutz, sind eine Brandgefahr und erschrecken Tiere.
Doch die Escher Gemeinde liebt ihr Feuerwerk und nutzt jede Gelegenheit, um ein paar Böller zu zünden. Ende Juni, am Vorabend des Nationalfeiertags, schoss die Stadt Raketen gen Himmel. Anfang Juni, während des Musikfestivals „Francofolies“, krachte es in der Südmetropole auch schon. Beide Male wurden Frühschläfer – sowohl menschliche als auch tierische – vom Krach wachgerüttelt. Menschen ärgern sich dann kurz über den Lärm, doch bei verschiedenen Vierbeinern sitzt der Schrecken nach den Explosionen so tief, dass sie sich auch Stunden danach nicht beruhigen lassen. Und das gilt nicht nur für Haustiere: Denn auf dem „Gaalgebierg“, wo die „Francofolies“ stattfanden, wohnen Wildtiere im Park. Ihnen wird es wohl kaum besser ergangen sein.
Dabei sind Feuerwerkskörper gemäß Artikel 29 der allgemeinen Polizeiverordnung in Esch eigentlich verboten – „und dies aus Gründen der Sicherheit und des Tierschutzes einerseits und aus ökologischen Gründen und der Sauberkeit des öffentlichen Raums andererseits“. Das schrieb die Gemeinde am 23. Dezember auf ihrer Internetseite. Die Verantwortlichen sind sich also durchaus bewusst, dass die fliegenden Knallkörper problematisch sind. Doch das scheint ihnen egal zu sein.
Und am vergangenen Samstag war es dann wieder so weit. Die Stadt hielt sich ein weiteres Mal nicht an die Regeln – die sie ihren eigenen Bürgern auferlegt. Hauptsache ein Spektakel – denn darum geht es. Es muss bewiesen werden, dass Esch beim Thema Kultur mit den Großen mitspielen kann. Das heißt aus irgendeinem Grund, einen Haufen Geld für ein bisschen „Bumm bumm“ und „Bang bang“ auszugeben. Denn zu einem guten Kulturprogramm gehören offensichtlich ein paar laute Geräusche und knallige Farben im Nachthimmel.
Das scheint jedenfalls die Truppe um Bürgermeister Georges Mischo zu denken. Die Feuerwerkskörper sind entweder schlecht oder nicht: Sollte die Stadt Esch wirklich davon überzeugt sein, dass die Raketen aus Tierschutz- und Umweltgründen verboten gehören, dann soll sie sich auch selbst daran halten. Ansonsten dürfen sich die politisch Verantwortlichen nicht darüber wundern, wenn auch Privatleute in der Silvesternacht fröhlich einen Böller nach dem anderen zünden.
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