Schlag gegen den Drogenhandel in Esch: Polizei stürmt mit 130 Einsatzkräften Kneipen im Bahnhofsviertel

Schlag gegen den Drogenhandel in Esch: Polizei stürmt mit 130 Einsatzkräften Kneipen im Bahnhofsviertel

Jetzt weiterlesen! !

Für 0,59 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

Am späten Dienstagnachmittag liegt in Esch/Alzette etwas in der Luft – im wahrsten Sinne des Wortes: Über dem Bahnhof steht ein Hubschrauber knatternd in 100 Metern Höhe, Polizeisirenen heulen durch die Stadt, Menschen schauen sich fragend an.

In der Avenue de la Gare wird klar, was das fliegende Auge im Blick behält: eine Großrazzia der Polizei mitten in der Stadt. Die Einsatzkräfte führen einen Schlag gegen den Drogenhandel durch. Ihr Fokus liegt auf einem Café im Bahnhofsviertel. Der Straßenabschnitt, in dem die Kneipe liegt, ist mit Flatterband abgesperrt worden. Beamte halten die Schaulustigen auf Abstand, die bald Zeuge werden, wie eine Vielzahl von Verdächtigen abgeführt wird.

Spezialeinheit und Polizeihubschrauber

130 Beamte seien bei der «Blitzaktion» im Einsatz, erklärt die Staatsanwaltschaft. Darunter Spezialeinheiten der Polizei. Auch ein stellvertretender Staatsanwalt und ein Ermittlungsrichter aus dem Gerichtsbezirk Luxemburg sind anwesend.

Ein Anwohner, der den Trubel beobachtet, äußert Zustimmung zum Polizeieinsatz: Ständig gebe es Probleme in der Gegend – Bedrohungen, Schlägereien.

Auch eine Frau mittleren Alters äußert sich. «Ich finde es gut, dass hier etwas gemacht wird», sagt sie und zeigt auf ihre Tochter: «Ich habe schließlich Kinder.» Es gebe viele Probleme in Esch, durch bestimmte Leute, nicht nur im Umfeld des Bahnhofs.

Der 24-jährige Diego findet die Situation aber nicht ganz so dramatisch. Der hochgewachsene junge Mann weiß zwar, dass Esch der Statistik zufolge «die zweitgefährlichste Stadt im Land» sei – ihm persönlich sei allerdings noch nie etwas passiert.

«Ich traue mich abends kaum aus dem Haus»

Wieder ganz anders sieht das eine Seniorin portugiesischer Herkunft, die vorsichtig aus ihrer Haustür herausschaut: Sie traue sich abends kaum aus dem Haus, erklärt sie auf Anfrage. Im Umfeld des Bahnhofs seien die Menschengruppen oft unangenehm laut und machten ihr Angst – obgleich sie niemanden kennt, dem schon einmal etwas passiert sei.

Mehrere Personen sind festgenommen worden, erklärt die Staatsanwaltschaft. Diese würden dem Untersuchungsrichter noch in den nächsten Stunden vorgeführt, der dann entscheide, ob sie länger in Gewahrsam genommen werden.

Auf einen der Festgenommenen wartet am frühen Abend eine zierliche junge Frau vor dem Polizeirevier: «Mein Freund hat gar nichts gemacht», beteuert die 18-Jährige. Er nehme keine Drogen und verkaufen würde er sie schon gar nicht. «Sie haben ihn einfach mitgenommen, weil er schwarz ist», sagt sie. Ihr Freund habe – wie Dutzende andere Menschen auch – nur schauen wollen, was los ist. Sie gibt aber zu, dass es innerhalb der großen Cliquen Überschneidungen zur Drogenszene geben würde. Und in und rund um die Kneipen im Escher Bahnhofsviertel herrschte oft eine aggressive Stimmung – die werde aber vor allem durch den Alkohol angeheizt. fgg

harry
17. Oktober 2018 - 16.54

und was ist denn bei der Aktion als resultat herrausgekommen? 10 gramm gras beschlagnahmt wie üblich?

deLuc
17. Oktober 2018 - 9.10

Bravo POLICE. Wéider esou, net nëmmen zu Esch.

Fränz
16. Oktober 2018 - 23.52

BRAVO!!! Datselwecht bei der Brill Platz, allentours bei der Gemenge Platz, rue de la Libération, rue Louis Pasteur etc. maachen. An dat sou all 2 Méint oder sou. An och direkt un dLëtzebuerger Strooss beim Cactus direkt ufänken soubal dat "Extra" Etablissement bis do ass.

Guy Guth
16. Oktober 2018 - 18.46

An erëmm hei bei eis an Esch. Wéini gin den Responsablen ,déi eppes können ennerhuelen endlich Aaen op wat hei lass ass,MERDE! Déi actioun do ass selbstverständlech gudd gemeet awer dat geet muar erëmm weider op mat deenen déi haut gepëtzt gin sin an iwwermuar nees dobaussen sin oder mat aaneren