Sportinfrastruktur in LuxemburgEs ist kompliziert: Von Luxemburg und seiner Sportinfrastruktur

Sportinfrastruktur in Luxemburg / Es ist kompliziert: Von Luxemburg und seiner Sportinfrastruktur
Beim Nationalstadion hat man sich verkalkuliert Foto: Editpress/Julien Garroy

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Wenn man über die Grenzen geht, ist die Meinung zur Luxemburger Sportinfrastruktur fast einhellig: Sie ist auf einem hohen Niveau. Belgier, Franzosen und Deutsche beneiden das Großherzogtum um seine Prunkbauten in den kleinen Gemeinden. Doch es ist nicht alles Gold, was glänzt.

Das nationale Rugby- und Fußballstadion ist seit über einem Jahrzehnt ein Politikum. Vor allem die Kostenexplosion hat in den vergangenen Monaten wieder für reichlich Gesprächsstoff gesorgt. Schuld daran sind vor allem falsche Kalkulationen von Budgetposten, die eigentlich von Baubeginn an auf der Hand lagen. Solche Fehler ziehen sich wie ein roter Faden durch die Luxemburger Sportinfrastruktur. Quer durchs Land gibt es Sporthallen, die entweder unpraktisch geplant sind, bei denen die Mindestanforderungen für einen nationalen Meisterschaftsbetrieb nicht erfüllt werden oder in denen die eingezeichnete Spielfläche schlicht und einfach zu klein ist. Und das sind nur einige Beispiele.

Eines haben alle diese Bauten gemeinsam: Sie haben viel Geld gekostet, wurden von den verantwortlichen Personen in den Gemeinden oder den Architekturbüros jedoch nicht bis ins letzte Detail durchdacht.

Ein rezentes Beispiel Luxemburger Sportinfrastruktur zeigt, was Uneinigkeit und fehlender Wille auf politischer Ebene ausmachen können. In Differdingen sowie den Nachbargemeinden Sanem, Petingen und Käerjeng ist man seit neun Jahren auf der Suche nach einem Standort für ein neues Leichtathletikstadion. Auch wegen dieser Pläne bekam Differdingen 2018 das Label der europäischen „City of Sports“ in ihrer Kategorie. 2011 wurde die Anlage in Oberkorn plattgemacht und durch ein reines Fußballstadion ersetzt. Lange wurde kein geeigneter Standort gefunden. Als es schließlich so weit war, wurden die Pläne in die Schublade gelegt. Kurz danach kam es wieder zu einer neuen Situation und mittlerweile ist der alte Standort wieder der richtige. Und das letzte Wort ist in diesem Dossier noch lange nicht gesprochen. Es ist ein typisches Beispiel für das Prozedere, wenn es um Sportinfrastruktur geht. Dabei sind es die Athleten aus dem Kordall durchaus wert, gefördert zu werden. In den vergangenen 32 Jahren brachten die beiden Leichtathletikvereine dieser Region mit Danièle Kaber (RBUAP) und Bob Bertemes (CAB) immerhin zwei Olympioniken hervor.

In diesem Jahr soll endlich das Velodrom in Mondorf gebaut werden. Dies, nachdem es im achten, neunten und zehnten Fünfjahresplan der Regierung aufgetaucht war und bereits über eine Million Euro für Gutachten verschlungen hat. Nach rund 20 Jahren Velodrom-Gespräch wird dann auch hier alles gut. Der elfte Fünfjahresplan enthält 33 Projekte – darunter das Kordall-Leichtathletikstadion, aber nicht das Velodrom –  und im Budget wurden 120 Millionen Euro bereitgestellt für nationale, regionale und kommunale Sportinfrastruktur. Unbezahlbar und zuweilen unerreichbar scheint es hingegen zu sein, schnellere Prozeduren zu schaffen, Politik im Sinne der Allgemeinheit zu betreiben, mit Präzision und Konzentration zu arbeiten. Doch gerade diese Faktoren sind unabdingbar, um zu vermeiden, dass sich Sportstätten trotz jahrelanger Planung als ungeeignet herausstellen und öffentliche Gelder verschwendet werden.

Nomi
12. Februar 2020 - 10.59

Elo endlech mat Wunnengen unrappen amplaatz Velodrom, Liichtathletik, Tenniszenter-Esch, etc etc ! An deenen Sportpalaest kann een net wunnen ! Oder eis Politiker stellen hir Wunnungen zur Verfuegung an gin an de Futtballstadion wunnen an enger WG !