In den spanischen Regionen Katalonien und Aragonien sowie auf den Balearen gilt seit Dienstag die höchste Alarmstufe. In der Hauptstadt Madrid klagte die 27-jährige Lidia Rodriguez: „Man kann sich nicht auf der Straße aufhalten, es ist furchtbar.“
Es ist bereits die dritte Hitzewelle in Spanien in diesem Jahr – und zugleich die intensivste. Temperaturen erreichten am Dienstag in der Stadt Figueres im Nordosten des Landes 45,3 Grad Celsius, wie der staatliche Wetterdienst Aemet mitteilte. Auf den Balearen wurden demnach 43,7 Grad Celsius gemessen. Laut Aemet waren die ersten 17 Tage des Julis die drittwärmsten in Spanien nach 2015 und 2022.
Das Innenministerium warnte wegen der mit der Hitze einhergehenden Trockenheit vor einer „sehr hohen bis extremen“ Waldbrandgefahr im ganzen Land, insbesondere aber auf der Kanareninsel La Palma. Dort kämpft die Feuerwehr bereits seit Samstag gegen einen großen Waldbrand.
Nach Angaben der Behörden von La Palma verbrannten bisher fast 3.500 Hektar Land, rund 4.000 Menschen mussten vorübergehend ihre Häuser verlassen. Wegen der schlechten Luftqualität riefen die Behörden die Einwohner mehrerer Orte auf, ihre Aktivitäten im Freien zu reduzieren und Schutzmasken zu tragen.
Der staatliche französische Wetterdienst meldete für den Wintersportort Alpe d’Huez in einer Höhe von 1.860 Metern den Rekordwert von 29,5 Grad Celsius. In Verdun, am Fuß der Pyrenäen, wurde erstmals eine Temperatur von 40,6 Grad Celsius gemessen. In sieben Départements gilt die zweithöchste Hitzewarnstufe, am Mittwoch sollen drei weitere Départements hinzukommen.
Die UN-Weltorganisation für Meteorologie (WMO) erklärte, beim Trend zu Hitzewellen gebe es „keine Anzeichen eines Rückgangs“. WMO-Hitzeberater John Nairn sagte in Genf, die Welt müsse sich künftig „auf intensivere Hitzewellen vorbereiten“.
Auch in Italien wurde wegen hoher Temperaturen für 20 Städte Hitze-Alarm ausgegeben, darunter Neapel und Venedig. Auf den Inseln Sardinien und Sizilien könnte der europäische Temperaturrekord von 48,8 Grad Celsius eingestellt werden, der im August 2021 auf Sizilien erreicht wurde. In einem Sommerferienlager für Kinder an Sardiniens Ostküste wurden alle Sportaktivitäten verboten.
Das Sicherheitspersonal der Akropolis in Athen und anderer archäologischer Sehenswürdigkeiten in Griechenland kündigte Arbeitsniederlegungen an. Weil die Mitarbeiter in den vergangenen Tagen unter den „extremen“ Bedingungen gelitten hätten, würden sie von Donnerstag bis Sonntag für jeweils vier Stunden nicht arbeiten, erklärte die Gewerkschaft Peyfa.
„Ein schwieriger Tag“
Der Zugang zur Akropolis war in den vergangenen Tagen bereits von den Behörden beschränkt worden. Die Maßnahmen wurden am Montag angesichts sinkender Temperaturen aufgehoben. Ab Donnerstag ist eine weitere Hitzewelle mit Temperaturen von bis zu 44 Grad Celsius vorhergesagt.
Nach Angaben von Robert Vautard vom französischen Klimainstitut Pierre-Simon Laplace handelt es sich bei den Hitzewellen „nicht um ein einzelnes Phänomen, sondern um viele, die gleichzeitig auftreten“. Sie alle würden jedoch „von einem Faktor verstärkt: dem Klimawandel“.
In Griechenland kämpften Feuerwehrleute zudem noch gegen mehrere Brände in der Nähe Athens. Am heftigsten wütete am Dienstag ein Großbrand im Waldgebiet von Dervenohoria rund 50 Kilometer nördlich der griechischen Hauptstadt. Doch auch im Strandgebiet südlich von Athen, wo zahlreiche Einwohner am Vorabend ihre Häuser verlassen mussten, brannte es weiter – ebenso wie in der Nähe des Kurorts Loutraki bei Korinth. Feuerwehrsprecher Yannis Artopios sprach von einem „schwierigen Tag“.
@ Klima oder Wetter? / Lustig ......., grün taugt eben zu überhaupt nichts.
Es ist Sommer, und auf die Temperaturanzeigen von den Apotheken war noch nie Verlass. Die sind Grün und neigen zur Übertreibung.
Strandtücher schützen vor Hitze und in den Betong-und Steinwüsten von Rom sind es 46 Grad..DAS ist furchtbar in der Tat. Aber was erwarten wir denn. Da hilft nur Verstand im ersten Fall und Bäume im zweiten.Oder zuhause bleiben.