Mittwoch31. Dezember 2025

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Ukraine-KriegErfolge für beide Seiten bei erbitterten Kämpfen im Osten und Süden

Ukraine-Krieg / Erfolge für beide Seiten bei erbitterten Kämpfen im Osten und Süden
Zivilisten in der Stadt Kostjantyniwka in der Region Donezk Foto: AFP/Yasuyoshi Chiba

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Die Ukraine macht vor allem in der Region Cherson Fortschritte. Putin hat sich derweil erneut mit Erdogan getroffen. Die Europäer liefern mehr Luftabwehrsysteme an die Ukraine.

Bei den erbitterten Kämpfen in der Ukraine haben beide Seiten am Donnerstag militärische Erfolge für sich verbucht. Während im Osten der Ukraine prorussische Separatisten die Eroberung zweier Dörfer nahe der Industriestadt Bachmut in der Donezk-Region vermeldeten, erbat die von Russland eingesetzte Verwaltung in der Region Cherson angesichts des ukrainischen Vormarschs Hilfe von Moskau bei der Evakuierung von Zivilisten. Die Ukraine meldete zudem erneute Angriffe auf die Hauptstadt Kiew durch russische Drohnen.

Es habe am frühen Donnerstag „einen weiteren Angriff mit Kamikaze-Drohnen auf essenzielle Infrastruktur“ gegeben, erklärte der stellvertretende Leiter des ukrainischen Präsidialamtes, Kyrylo Tymoschenko, ohne weitere Angaben zu machen. Die russische Armee hatte am Montag mit groß angelegten Raketenangriffen auf ukrainische Städte begonnen. In der Hauptstadt Kiew und im westukrainischen Lwiw schlugen dabei zum ersten Mal seit Monaten wieder Raketen ein.

Auch im Rest des Landes dauerten die Kämpfe an. Prorussische Behörden erklärten im Online-Dienst Telegram, eine Gruppe von Soldaten der sogenannten Volksrepubliken Donezk und Luhansk hätten „mit Feuerunterstützung der russischen Streitkräfte“ die Dörfer Opytine und Iwangrad „befreit“. Die Dörfer befinden sich südlich von Bachmut, einer Stadt mit Salzbergbau und Weinproduktion, mit einstmals etwa 70.000 Einwohnern. Bachmut wird seit Wochen von russischen Truppen belagert.

Ein Zeichen für das erfolgreiche Vorrücken der ukrainischen Gegenoffensive im Süden des Landes kam von der von Moskau eingesetzten Verwaltung in Cherson: „Wir haben vorgeschlagen, dass alle Einwohner der Region Cherson, die sich vor (ukrainischen) Angriffen in Sicherheit bringen wollen, sich in andere (russische) Regionen begeben können“, erklärte Verwaltungschef Wladimir Saldo im Onlinedienst Telegram.

Die Führung in Moskau bat Saldo, bei der Organisation der Evakuierungen zu helfen. Das von Russland für annektiert erklärte Gebiet Cherson im Süden der Ukraine ist seit einigen Wochen das Ziel einer Gegenoffensive der ukrainischen Armee.

Putin trifft Erdogan

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj forderte vor der parlamentarischen Versammlung des Europarats erneut zusätzliche Mittel für die Luftabwehr, um „den gesamten ukrainischen Himmel“ zu schützen. Mehrere westliche Staaten, darunter Deutschland, Frankreich und Spanien, hatten Kiew zuletzt die Lieferung weiterer Luftabwehrraketen und -systeme zugesagt. 

Während die Kämpfe in der Ukraine am Donnerstag andauerten, traf Putin am Rande eines Regionalgipfels im kasachischen Astana den türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan. Dabei ging es um weitere mögliche Kooperationen beider Länder im Bereich der Energie sowie die Ausfuhr von Getreide und Düngemittel aus Russland.

Die USA und die EU hatten zuletzt den Druck auf die Türkei erhöht, sich den Sanktionen des Westens gegen Russland wegen des Angriffs auf die Ukraine anzuschließen. Erdogan führt hingegen an, die Türkei könne als neutraler Akteur mögliche Waffenstillstandsgespräche zwischen Kiew und Moskau erwirken. Das Land profitiert aber auch wirtschaftlich stark von dem Konflikt: In den vergangenen Monaten haben sich die türkischen Exporte nach Russland nahezu verdoppelt.