Die Tage der Klischees sind vorbei. Die Zeit, in der die Piratenparteien in Europa als Exoten und Nerds belächelt wurden, als sie nach der Gründung der schwedischen Partei gleichen Namens im Jahr 2006 erste politische Erfolge erzielten, und von ihnen gesprochen wurde, als seien sie nur eine vorübergehende Zeiterscheinung. Sie traten für die Stärkung der Bürgerrechte, mehr Mitbestimmung und direkte Demokratie ein, verfochten eine Reform des Patent- und Urheberrechts, einen offenen Zugang zu Wissen, mehr Informationsfreiheit und einen besseren Datenschutz, kämpften für die Achtung der grundrechtlich garantierten Privatsphäre sowie für mehr Transparenz. In einigen Ländern war der Traum schnell ausgeträumt, die Piraten hatten kein Wind mehr in den Segeln. Die 2009 gegründete „Piratepartei Lëtzebuerg“ hat aus den Fehlern der Schwesterparteien gelernt.
In ihrer Hochburg Petingen bekamen die Piraten bei den Kommunalwahlen 18,74 Prozent der Wählerstimmen und erhielten dafür vier Sitze im Gemeinderat. Wer glaubt, am Sitz der Partei Seeräuber in der Art von Long John Silver, Messer-Jocke oder Blut-Svente anzutreffen, sieht sich getäuscht. Zwei Männer sitzen gemütlich in Liegestühlen mit dem Piratenlogo: Marc Goergen und Jean-Pierre Ecker. Erstgewählter Pirat, Abgeordneter und Politprofi der eine, drittgewählter Seeräuber bei den Gemeindewahlen, Pensionär und früher bei der Gemeinde angestellt der andere, strahlen Zufriedenheit aus. Ihr Hauptquartier beziehungsweise Piratennest im Zentrum haben sie eigens für die Wahlen angemietet. Es wirkt wie eine Art Bürgerbüro und Anlaufstelle.
In Luxemburg gab es schon einmal ein "Piraten"-Phänomen. Der luxemburgische Historiker Emile KRIER berichtet darüber auf Seite 430 in seinem Buch: Die deutsche Kultur- und Volkstumspolitik in Luxemburg 1933-1940: (...) In Deutschland war man über den luxemburgischen Sender verärgert, weil dieser nicht die ihm vom Weltfunkverein zugewiesene Wellenlänge benutzte. Auf der von ihm benutzten Sendewelle störte er nämlich den Deutschen Bahn- und Flugfunk, und bereitete ebenfalls der Reichswehr Probleme. Besonders erbost war man ebenfalls über die politische Tendenz des Senders. In Deutschland sah man Radio-Luxemburg als tendenziösen "Propagandasender" an; das Propagandaministerium schreckte sogar nicht davor zurück, ihn als "Piratensender" zu bezeichnen. Trotz alldem war man deutscherseits dennoch bestrebt, Einfluss auf den Sender zu gewinnen. Diesen Einfluss wollte man vor allem im Bereiche des Nachrichtendienstes und der kulturellen Sendungen geltend machen. (...) MfG Robert Hottua
Macht roueg weider esou a bleift mat zwéi Féiss um Buedem. Wann der net enges daags deselwechte geféierlechen Politiker-Fuerz an de Kapp kritt wéi déi meescht aus anere Parteien, da kommt der och nach virun. Mär gefält Äert Schema: Där spriecht e Problem un an hutt eng ausgeschaffte Léisung dozou, déi ëmzesetzen wär, wann déijéineg déi un der Macht sinn Iech géingen hëllefen se ze realiséieren. An Ärer Sproch feelt den onnëtzen, typesch politesche Vokabulär mat geschwollene Verspriechen an déckem Getéins un déi kee Mënsch gleewe kann.