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Steampunk-Convention: Fond-de-Gras reist ins viktorianische Zeitalter

Steampunk-Convention: Fond-de-Gras reist ins viktorianische Zeitalter

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Am Wochenende gab es in Fond-de-Gras wieder die Gelegenheit, sich auf die Spuren von Jules Verne und H.G. Wells zu begeben: Die achte Auflage der Steampunk-Convention „Anno 1900“ lockte, von der guten Wetterlage begünstigt, wieder tausende Besucher an.

Von Marc Gatti

Steampunk ist ein Phänomen aus den 1980ern, das sich zu einem Kunstgenre, zu einem Stil und zu einer Subkultur ausgeweitet hat, wobei das viktorianische Zeitalter, vor allem in puncto Mode und Kultur, idealisiert wiedergegeben wird. Bei Wikipedia wird diese Strömung wie folgt erklärt: „Steampunk fällt somit in den Bereich des sogenannten Retro-Futurismus, also einer Sicht auf die Zukunft, wie sie in früheren Zeiten entstanden sein könnte, ohne dass man etwas über den tatsächlichen Ablauf der Geschichte wusste.»

In der früheren Eisenerz-Umladestation Fond-de-Gras konnten Jung und Alt in eine Welt eintauchen, die Menschen wie Jules Verne sich damals vorgestellt hatten und in der Dampf, Elektrizität und kuriose mechanische Kreationen „das Sagen haben“. Wer echtes Steampunk-Feeling erleben wollte, reiste mit dem „Train 1900“ an, der am Wochenende zum letzten Mal in der Saison fuhr.

Gin aus der Zapfanlage

Im Innen- und Außenbereich des ehemaligen Elektrizitätswerkes Paul Wurth sowie den beiden Eisenbahnhallen boten passionierte Kunsthandwerker und Händler auf einem viktorianischen Markt handgefertigten Schmuck, originelle Kleidung und Accessoires zum Verkauf an.

Für dieses einzigartige Event im Großherzogtum bildete die Glas-, Stahl- und Backsteinarchitektur eine passende Szenerie, von der sich auch Staats- und Kulturminister Xavier Bettel zur offiziellen Eröffnung am Samstagmorgen begeistern ließ.

Viele der Anwesenden hatten sich in Schale geworfen: Viktorianische Röcke, edle Zylinder und dekorierte Hüte waren überall auf dem Gelände der Convention zu sehen. Doch es war nicht nur ein Treffen für Gleichgesinnte, auch viele Schaulustige nutzten die Gelegenheit, um mehr über Dampfmaschinen und Wissenschaft zu erfahren oder sich die Vorlesungen von Tim Kesseler oder dem Geschichtenerzähler Harry Rischar anhören. Musikalisch standen übers Wochenende verteilt mehrere Konzerte auf dem Programm, unter anderem von den Gavroches, Daniel Malheur, Drachenflug und Victor Sierra.

Es gab auch einige Verkostungen, unter denen mit Sicherheit der Gin Tonic aus der Zapfanlage aus dem Hause Hendricks ein Highlight darstellte. Fürs leibliche Wohl waren neben regionalen Händlern auch Vereine wie die „Lanz Bulldog Frënn Déifferdeng“ zuständig. Dessen Mitglieder ernteten für ihre angebotene „Tarte flambée“ reichlich Lob.