Headlines

UmfrageEine Einladung, die man nicht ablehnen kann: Statec befragt Bürger wieder zum Tourismus

Umfrage / Eine Einladung, die man nicht ablehnen kann: Statec befragt Bürger wieder zum Tourismus
Waren Sie im Urlaub? Zum Beispiel im zentralspanischen Consuegra? Dem Statec nicht zu antworten, kann schnell zum Kampf gegen Windmühlen werden. Foto: Pixabay

Jetzt weiterlesen! !

Für 0.99 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

Die amtlichen Statistiker aus Luxemburg wollen auch 2023 wieder wissen, wie es die Einwohner mit dem Fernweh halten – selbst, wenn das nur bis Bettemburg reicht. Wen die entsprechende Aufforderung zum Mitmachen ereilt, der hat eigentlich keine Wahl, sondern muss antworten.

Auch das nationale Statistikinstitut Statec lässt sich nach den Feiertagen nicht lange Zeit, sondern wirft zum zweiten Tag des Januars die Frankiermaschinen an, um Einladungsschreiben „an 6.000 zufällig ausgewählte Einwohner im Alter zwischen 15 und 85 Jahren zu verschicken“. Das hat die Behörde am Montag mitgeteilt.

Der Grund der Schreibwut: Die neueste Welle der Umfrage zu Reisen und Exkursionen im letzten Quartal 2022. „Der Tourismus hat einen großen Einfluss auf die nationale Wirtschaft“, stellt Statec in diesem Zusammenhang fest. 2020 hat der Tourismussektor immerhin 0,95 Prozent des Bruttoinlandsprodukts dargestellt. Und die entsprechenden Umfragen sollen weiterhin helfen, die Entwicklung der luxemburgischen Gesellschaft, ihren Bezug zum Tourismus sowie die Nutzung des Internets bei Buchungen zu verstehen.

Die Einladung, diesen Wissensdurst der Statistiker zu stillen, kann dabei übrigens nicht ausgeschlagen werden: „Die Teilnahme an den Umfragen ist für die ausgewählten Personen eine gesetzliche Verpflichtung“, wird in der Mitteilung betont – mit Verweis auf ein 2011 beschlossenes Gesetz. Demnach sind „die öffentlichen Verwaltungen, die Gemeinden und die öffentlichen Einrichtungen sowie alle natürlichen oder juristischen Personen verpflichtet, die von Statec angeforderten statistischen Informationen innerhalb der in der Anfrage festgelegten Fristen zu liefern“.

Bei einer Verweigerungshaltung können durchaus mittelschwere Geschütze aufgefahren werden. Das geht zumindest hervor aus Artikel 15 des „Gesetzes vom 10. Juli 2011 über die Organisation der amtlichen luxemburgischen Statistik, die Aufgaben des Statec und seiner internen Organisation“. Da werden Geldbußen von 251 bis zu 2.500 Euro angedroht – und nach Zahlung wäre man immer noch nicht davon befreit, die angeforderten Informationen bereitzustellen.

250 Seiten Kopfschmerzen

Etwas mehr Verständnis dafür, dass die Erstellung solcher Umfragen nicht umsonst gewesen sein sollte, überkommt den Leser möglicherweise angesichts der Methodologie, nach der die Statistiker europaweit ihre Fragen entwerfen sollen: Auf rund 250 Seiten voller Flussdiagramme und Tabellen werden da alle Fallstricke durchdiskutiert, die sich auftun, wenn man Reisefreudigkeit messen will. Besonders in einem kosmopolitischen Land wie Luxemburg entstehen da schnell Grenz- und Sonderfälle. Bei einem durchschnittlichen Leser sollte das Regelwerk zuverlässig Kopfschmerzen erzeugen – und das Gefühl der Dankbarkeit, die daraus resultierenden Fragen nur beantworten zu dürfen (müssen).

Wie einfach es die Angeschriebenen haben, betont jedenfalls auch Statec in seiner jüngsten Mitteilung: „Der Fragebogen ist in luxemburgischer, französischer, deutscher und englischer Sprache verfügbar und kann online oder via Telefon ausgefüllt werden“.

Heraus kommt nachher solches Wissen, wie es Tourismusminister Lex Delles zuletzt im Oktober 2022 das Großherzogtum betreffend verkünden konnte: Dass sich die Zahl der Übernachtungen von Januar bis August im Vergleich zur entsprechenden Vorjahresperiode um satte 53 Prozent gesteigert hat. Dass die Luxemburger 2021, immerhin, satte 1,8 Millionen Vergnügungsreisen unternommen haben und 180.000 Geschäftsreisen (und das eine offenbar immer genau vom andern unterscheiden konnten). Und dass die Top-Drei-Ziele innerhalb des Landes, in aufsteigender Reihenfolge, so heißen: Müllerthal-Trail (88.000 Besucher), Schloss Vianden (159.668 Besucher), Park Merveilleux Bettemburg (261.953 Besucher). Bon Voyage!

Grober J-P.
4. Januar 2023 - 23.58

Freue mich schon auf die Einladung, kann man so schön flunkern!

Jemp
4. Januar 2023 - 12.49

Méi domm geet et alt emol erem nees net. Esou Strofundrohunge féieren dozou, datt d'Leit rose ginn, an egal wat äntweren, awer net d'Wourecht. Esou Statistike kann een direkt an d'Dreckskescht werfen.

viviane
4. Januar 2023 - 11.59

@ Nicolas

"Daat wärt sin ewei‘ mat deenen Stroofen wann een net wielen geet. Ech wor och 3 mol net wielen "

Ee Gléck, da kënne mer Gambia nach e puer mol wielen, Merci am viraus.

Romain C.
4. Januar 2023 - 10.33

Wie wäre es mit einer Prämie für das Liefern der Daten?!.

Phil
3. Januar 2023 - 20.33

>>> RETURN TO SENDER !!

Nicolas
3. Januar 2023 - 17.38

Daat wärt sin ewei' mat deenen Stroofen wann een net wielen geet. Ech wor och 3 mol net wielen , an hun een Kolleg deen schon 10 Joer net mei' wielen geet. Stroof = 0.-

Nicolas
3. Januar 2023 - 17.12

Daat wärt sin ewei' mat deenen Stroofen wann een net wielen geet. Ech wor och 3 mol net wielen , an hun een Kolleg deen schon 10 Joer net mei' wielen geet. Stroof = 0

Jill
3. Januar 2023 - 11.52

Wirklech schlemm dat doten! An wéi engem aneren Land an der EU gin d‘Leit mat Geldstrofen bestroft, wann se net un enger Ëmfro iwer Tourismus deel huelen??

Gibbes
3. Januar 2023 - 10.30

An a wéi enger Diktatur si mer dann? - - - - Onméglech.

Grober J-P.
3. Januar 2023 - 9.35

"Da werden Geldbußen von 251 bis zu 2.500 Euro angedroht."
"Eent starrékt Stéck!"