Eine neue Rekordsumme wurde es schlussendlich doch nicht, aber immerhin 11,84 Millionen US-Dollar brachte das Bild „The Flatiron“ (1904) vom Luxemburger Fotografen Edward Steichen ein. Das Bild wurde am Mittwoch vom Auktionshaus Christie’s in New York verkauft und gilt damit als das zweitteuerste Foto, das je versteigert wurde. Nur der Abzug von Man Rays „Le Violon d’Ingres“ (1924) hatte im Mai 2022 mit insgesamt 12,4 Millionen Dollar ein höheres Gebot erzielt.
„The Flatiron“ wurde 1904 aufgenommen und 1905 gedruckt. Es existieren nur drei Abzüge des Bildes, von denen sich zwei in der Sammlung des Metropolitan Museum befinden. Und: Alle drei unterscheiden sich in ihrem Farbton leicht. Der Wert von Steichens Foto wurde vor der Auktion auf zwei bis drei Millionen Dollar geschätzt, doch die Erwartungen der Fotografengemeinschaft waren aufgrund seiner Seltenheit und Bedeutung hoch: Es gilt laut The Art Newspaper „als Vorbote der künstlerischen Möglichkeiten des Mediums“.
Edward Steichen
Edward Steichen wurde 1879 in Luxemburg geboren und wanderte im Alter von zwei Jahren mit seiner Familie nach Amerika aus. Nach der Highschool wurde er Lehrling in einer Lithografie-Firma in Milwaukee und kaufte sich dort seine erste Kamera. Im Jahr 1900 lernte er Alfred Stieglitz kennen, Amerikas führenden Fotografen, und gemeinsam gründeten sie die Photo-Secession-Bewegung, die die Fotografie als Kunstform propagierte. Seine Fotografien erschienen in Alfred Stieglitz’ Zeitschrift Camera Work häufiger als alle anderen. Stieglitz bezeichnete ihn als „den größten Fotografen, der je gelebt hat“.
Steichen schoss das Bild zwei Jahre nach der Fertigstellung des Flatiron Building, das als Zeichen für die New Yorker Blütezeit der Moderne gilt. Zudem war die Aufnahme eine Antwort auf ein Foto von Alfred Stieglitz, Steichens Mentor, der das Gebäude im Jahr zuvor fotografiert hatte.
Rekord-Auktion
Doch nicht nur Steichens Foto brachte eine rekordverdächtige Summe: Die Auktion für die Kunstsammlung des 2018 verstorbenen Microsoft-Mitbegründers Paul Allen – zu der „The Flatiron“ gehörte – hat die Marke von einer Milliarde Dollar (rund eine Milliarde Euro) überschritten. Fünf Werke wurden dabei jeweils für mehr als 100 Millionen Dollar verkauft, wie das Auktionshaus Christie’s in New York am Mittwoch (Ortszeit) mitteilte. Die gesamte Verkaufssumme soll Christie’s zufolge für wohltätige Zwecke gespendet werden.
Das teuerste Gemälde des Abends war „Les Poseuses, Ensemble (petite version)“ des französischen Malers Georges Seurat. Das Werk gilt als Höhepunkt des Pointillismus und wechselte für 149 Millionen Dollar den Besitzer. Mit Paul Cézannes „La Montagne Sainte-Victoire“ wurden 137 Millionen Dollar erlöst, was einen Auktionsrekord für den französischen Maler bedeutet. Auch mit dem Verkauf von Gemälden der Maler Vincent Van Gogh und Gustav Klimt wurden neue Höchstwerte für Werke der Künstler erzielt.
Obwohl am Mittwoch nur 60 von insgesamt rund 150 Werken verkauft wurden – am Donnerstag geht die Auktion weiter –, hat der Wert der Sammlung bereits den bisherigen Rekord bei der Versteigerung einer privaten Kunstsammlung übertroffen. Dabei wurden im Frühjahr für die Sammlung des US-Ehepaars Harry und Linda Macklowe 922 Millionen Dollar erzielt.
Microsoft-Mitbegründer Paul Allen war 2018 im Alter von 65 Jahren an Krebs gestorben. Er hatte das Unternehmen 1975 zusammen mit Bill Gates gegründet. 1983 verließ er den Software-Giganten aus gesundheitlichen Gründen und wegen Spannungen im Verhältnis zu Gates, blieb aber als Unternehmer und Investor aktiv.
Trotz der Spannungen mit Gates unterzeichnete Allen dessen Initiative „Giving Pledge“. Damit verpflichtete sich der Milliardär, einen Großteil seines Vermögens zu spenden.
onverständlech, mat dem Geld kéint villen Armen gehollef gin. Mee esou as d'Welt