Wegen eines Pilotenstreiks bei der Billig-Fluggesellschaft Ryanair sind 88 Flüge vom Flughafen Charleroi in Belgien gestrichen worden. Rund 15.000 Fluggäste, die am Montag oder Dienstag in der belgischen Stadt landen oder von dort starten sollten, seien betroffen, teilte der Flughafen mit. Es ist bereits der dritte Streik innerhalb weniger Wochen.
An einem Wochenende Mitte Juli waren bereits 120 Flüge ausgefallen, an einem weiteren Streikwochenende Ende Juli waren es erneut 96. Die in Belgien stationierten Ryanair-Piloten werfen der irischen Airline vor, sich nicht an das belgische Recht zu halten.
Im Zentrum des Streiks steht eine Einigung aus der Corona-Krise, die mehr Ruhetage im Gegenzug für Gehaltseinbußen vorsah. Ryanair wolle nun diese Ruhetage wieder streichen und führe die im Einklang mit belgischem Recht erfolgten Gehaltserhöhungen entsprechend der Inflation als Ausgleich an, sagten Gewerkschaftsvertreter. Ryanair betreibe „Sozialdumping“.
Das Unternehmen forderte die Piloten auf, „lieber zu verhandeln, als zu streiken“. Mit den Piloten in Frankreich, Spanien und Italien seien bereits Abkommen erzielt worden. Ohnehin werde mehr als die Hälfte des Flugverkehrs in Charleroi mit auswärtigem Personal abgewickelt.
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