Sorry. Das hier ist eine aufrichtige Entschuldigung. Vor etwa einer Woche wurde Luxemburg an dieser Stelle liebevoll als „Du klenge Rassist“ beschrieben. Das stimmt so nicht. „Du grousse Rassist“ wäre treffender gewesen. Das war es dann auch mit den Entschuldigungen. Denn genau diese verlangt man scheinbar Menschen ab, die der Öffentlichkeit ihr Herz öffnen. Einfach mal von erlebtem Rassismus erzählen. Wie das denn so ist, in diesem Land aufzuwachsen, wenn man nicht schneeweiß ist und Paul Schmit heißt. Wenn man seinen ganzen verdammten Mut zusammennehmen muss und Dinge ausspricht, die man nicht einmal seinen Freunden oder Eltern erzählen will. Aber sich trotzdem traut. Sich verletzlich zeigt. Was sollte auch schon passieren? Im schlimmsten Fall müdes Schulterzucken, im Idealfall rührseliges „Kumbaya My Lord“, gefolgt von kollektiver Amnesie.
Weit gefehlt. Verständnis, Solidarität, ja, kein Zweifel: Es gibt sie, die guten Menschen in diesem Land. Aber seit kurzem kann man im Zuge der Tageblatt-Serie „Rassismus in Luxemburg“ auch das andere Lëtzebuerg beobachten. Jenes, das Rassismus totschweigt. Das hinter seiner heuchlerischen Maske des stets netten, weltoffenen Lächelns sein reaktionäres Wesen versteckt. Das, bevor es sich auch nur eine Sekunde infrage stellt, lieber einen ehemaligen schwarzen Schüler anruft und Rassismus kleinredet: „Jo, mee ech war dat dach net“, „Et geet der dach gutt hei“, „Elo iwwerdreif mol net, mir sinn hei net an Amerika oder am Noen Osten“. Wie wahr. Denn: In Luxemburg wird niemand diskriminiert, es gibt keine Armen, keine Wohnungsnot, keine Depressiven, keine Ungleichheiten, keinen Selbstmord, keine Drogenabhängigen, jeder arbeitet beim Staat, niemand ist Grenzgänger oder Flüchtling, alle haben die gleichen demokratischen Rechte – und selbst die Corona-Pandemie kann uns nichts anhaben. Miese Gesetzesvorlagen sind so schnell vergessen wie der Lockdown. Was soll also dieses ewige Genörgele? Einfach mal den Bizeps in Rot-Weiß-Blau flexen und chillen.
Genau dieses Luxemburg verhindert mit all seiner Kraft eine ungefilterte Diskussion über Rassismus. Eine, die über Namen und Hautfarbe hinausgeht. Die Privilegien von weißen Menschen thematisiert und alte Rassenkonstrukte durchbricht. Die sich nicht mit Wohlfühl-Storys fürs schlechte Gewissen und putzigen Instagram-Posts begnügt. Eine, deren Hauptinteresse nicht darin besteht, die Frage zu stellen, ob es hier Rassismus gibt, sondern wie er sich strukturiert, wer davon betroffen ist und welche Lösungsansätze existieren. Und schließlich eine, die Rassismus nicht mit Rechtsradikalismus gleichsetzt. Rechtsradikale sind stets rassistisch, Rassisten nicht zwingend Skinheads mit Bomberjacke: Es sind oft „Leit ewéi du an ech“. Erst wenn diese Erkenntnis reift und sich Schwarze nicht mehr für erlebten Rassismus entschuldigen müssen, kann eine aufgeklärte Debatte beginnen und der systemische Unterdrückungsapparat in seine Einzelteile zerlegt werden.
Wir Luxemburger sind alles Rassisten / Antisemiten /Gegen Homosexuelle USW!!!!So wie ihr Jounalisten gerade drauf seit ;( Man könnte glauben dass ihr die Leute gegeneinander aufhetzen wollt!! Aber das gelingt euch nicht !!
Die wirklich Dummen brauchen immer einen Schuldigen an ihrem Scheitern. Hinzu kommt die Angst vor dem Fremden und dem Anderssein. In unserer 3000 Einwohner zählenden Gemeinde mit über 30 verschiedenen Nationalitäten und vielen Andersfarbigen, haben wir kein Problem friedlich zusammenzuleben. Ich nehme an, wir sind nicht die rühmliche Ausnahme. Die Luxemburger sind nicht per se ausländerfeindlich geschweige denn rassistisch. Das zu behaupten ist übertrieben und trifft so nicht zu. Bei über 30% Ausländern müsste eine solche Einstellung doch zu Mord-und Todschlag führen. Hier wird der Rassismus förmlich herbeigeredet!
Rassismus hat keine Farbe!
“ Die multikulturelle Gesellschaft ist eine Illusion von Intellektuellen “.
” Wir können nicht mehr Ausländer verdauen, das gibt mord und totschlag“.
Zitate Helmut Schmidt.
Mehr ist dem nichts beizufügen!
also, wir stellen fest. der weisse mensch ist böse. aber, nehmen wir mal an die Kolonisation wäre von Afrika ausgegangen. wäre die Welt dann besser dran? oder, hätten sich nur die rollen bei "vom winde verweht" geändert?
@Haas: Werter Herr Haas, noch am heutigen Morgen , haben etliche deutsche Nachrichtensendungen darauf hingewiesen, dass neben Randalierern aus der deutschen Partiszene , bei 24 Festnahmen , die Hälfte deutscher Nationalität sind, davon drei Festgenommene mit Migrationshintergrund, der restliche Teil aus Afghanistan, Somalia,Bosnien stammen. ( nachzulesen ntv / Wer sind die Täter in Stuttgart).Übrigens war nicht nur Stuttgart von Ausschreitungen betroffen , sondern auch noch andere Städte, wohl nicht mit dem Ausmaß , wie Stuttgart ., aber auch hier haben deutsche Nachrichtensendungen gemeldet, diese Ausschreitung häufig sind und von „Nicht-Deutschen“ provoziert werden. Werter Herr Haas, durch meine Kommentare zu vielen Artikel müssten Sie meine Meinung kennen, aber es ist und ich habe oft hingewiesen, Öl auf das Feuer zu giessen und Rassismus überall ist, solche Ausschreitungen bekanntlich nicht fördernd für das Zusammenleben sind, die Thematik von allen Seiten differenzierter angegangen werden muss, die Schuldzuweisungen zu mehr „Hass und Gegenwehr„führen.
Interessant. Unter den 24 Festgenommenen in Stuttgart sind neun Deutsche ohne Migrationshintergrund. Wären Sie so gut, den Lesern zu erläutern, inwiefern die Staatsbürgerschaft der übrigen Randalierer nun Rassismus fördert?
Freundliche Grüße aus der Redaktion
Reading und Stuttgart , Ereignisse die Rassismus fördern, dem Miteinander nicht dienlich sind.
@Klausner Veit
Schön, dass sie sich bei uns willkommen fühlen?
Leider können das nicht alle Mitmenschen hier so erleben in unserem Dorf Luxemburg.
Ich denke schon, dass dunkelhäutige Menschen es manchmal sehr schwer hier haben.
Hier in meiner sehr bunten Nachbarschaft geht eine "Dame" aus Portugal immer wieder gegen eine afrikanische Familie an. Dies verbal und immer per Tratsch so hinten rum.
Die frisch gewaschene Wäsche im Gemeinschaftskeller würde schlecht riechen, ich besuchte den Keller mit einer Nachbarin, es duftete frisch und sehr angenehm.
Die Decke des Aufzugs würde von "diesen schwarzen Kindern "verschmutzt ( da kann ich nur sagen, die Kinder erreichen mit ihren Händen diese Decke nicht ohne Leiter). Ich hätte da noch unzählige Beispiele...
Ich reagiere dann und versuche zu schlichten, jedoch gibt es Menschen ohne Einsicht und Herz.
Was ich in unserer Nachbarschaft sehr schätze, da bringt uns eine liebe Nachbarin immer Kuchen nach Rezept aus ihrer Heimat Portugal. Ich verteile meine Wäffelcher und die afrikanische Nachbarin bringt uns dann wieder Leckereien aus ihrer Heimat.
So klappt das mit den Nachbarn, offen und freundschaftlich.
Und dann die Gespräche, immer so wertvoll. Ach, ist bei Euch so, das ist ja echt wissenswert. Bei uns ist das so, kennst du das auch?
Eine friedliche Nacht❣❣❣
@Klausner Veit,
Bravo. Ich bin seit 65 Jahren Luxemburger und habe mich nie dafür schämen müsen.WIR haben italienische Familien nach Luxemburg geholt(Stahlindustrie),portugiesische Familien(Bausektor) usw. Ohne diese Menschen wären wir nicht das was wir sind.Und wenn irgendwo ungebildete Hohlköpfe fremde Menschen als Spaghettifresser oder Krauts bezeichnen,dann ist das keine Wertung für das ganze Land. Ich frage mich ob der Verfasser des Artikels in anderen Ländern ähnliche Berufsmöglichkeiten gehabt hätte als eben in Luxemburg. Die "Schlichtheit" vieler Luxemburger gegenüber Ausländern mag man ihnen verzeihen,bei uns ist noch niemand von einem Polizisten erstickt worden,nur weil er eine andere Hautfarbe hat. Halten wir es wie die Australier."Jeder ist bei uns willkommen,aber wem es nicht gefällt kann jederzeit wieder dahin zurück wo er hergekommen ist."
Staarken Editorial! Mol sou richteg De Paul op de Kapp getraff!
@ Lucilinburhuc: Wer glaubt öffentliche Debatten würden etwas ändern, der verkennt die Realität. Solange öffentliche Debatten die Wirtschaft und Machtstrukturen nicht gefährden sind sie toleriert. Demokratie ist nicht Demokratie, leben wir doch eher in Scheindemokratien. Ein Beispiel ist die Politik , dieBürger sprechen von Frieden und Solidarität, hinter den grauen Vorhängen verkauft die Wirtschaft Kriegsgerät und sichert sich die Bodenschätze in anderen Weltbreiten.
Wie immer erfrischend und intelligent, die Beiträge vom Autor! Ein würdigen Nachfolger vom Herr Alvin Sold. Eben gerade diese Beiträge führen dazu, dass auch in Luxemburg öffentliche Debatten immer mehr greifen und langsam erwachsen und weniger heuchlerisch (sprich auch mehr aus der Reserve) werden.
In Luxemburg diskutiert man an der Thematik „ Rassismus“ vorbei .Anstatt Kleinkrämerei und sich gegenseitig Vorwürfe zumachen , Öl ins Feuer zu gießen, sollte man auf den Boden der realen Tatsachen zurückkommen , sich nicht utopistischer Spinnereien hingeben. Wir müssen uns im Klaren sein, das Gute und Böse ist Menschennatur, eine humanistische Welt können wir nicht schaffen , ein ewiger Traum wird es bleiben.Einziger Lösungsvorschlag um auf lange Sicht etwas zu ändern, über die kleinen rassistischen Hänseleien hinwegsehen , solche Bemerkungen ignorieren. Rassismus hat keine Hautfarbe, kein Geschlecht, keine Religion, Rassismus ist überall.
Nun ich bin da nicht der Meinung.
Vor über 20 Jahren bin ich hier in das Land gekommen. Was mir sofort gefallen hat war dieses Multi kulti hier in Luxemburg. Ich selbst war hier Ausländer und habe nie schlechte Erfahrungen gemacht. Im Gegenteil. Wer die Luxemburger Mentalität versteht wird die Luxemburger niemals als rassisten bezeichnen. Der luxemburger möchte nur Respektierte werden im eigenen Land genau wie ihre Sprache . Wofür ich vollstes Verständnis habe. Ich habe dieses Land und die Leute lieben gelernt und bin froh und zufrieden jetzt auch luxenburger zu sein und das aus Überzeugung. Denn einen Vorteil habe ich davon nicht ich habe die gleichen Rechte und Pflichten weiterhin wie jeder Mensch der in Luxemburg lebt und arbeitet egal welcher Nationalität.
Leider gëtt d'Friëmefeindlechkeet net an d'Debatte vum Rassismus abezunn. Et wier et ower wert. Aleng schonn nom Resultat vum Referendum iwwer d'Wahlrecht fir d'Auslänner hätt sech d'Fro musse gestallt gin. Hu mir Angscht, de Minoritéite méi Rechter ze ginn well mer da selwer géifen eppes verléieren? Ass do net eng Paralell mat der Diskriminéierung an den USA?
Eppes, wat ech an der ganzer Diskussioun di läscht Zäit vermësst hun, sin d'Fäll vu Leit, déi ennert dem Deckmantel vu Rassismus hier Onzefriddenheet oder Frust zum Ausdrock brengen.
Wanns de een kritiséiers, fir wann en eng Arbicht nit gutt gemeet hott (also fir dat wat en mëcht, an nit dat wat en ass), dann hun ech maer ewer och schons unhéieren missen, ech wier een Rassist. A vill esou blöd Commentaren hun ech vun francophonen Frontalier'en an auslännischen Matbierger héieren. Et ass maer opgefall, datt déi Persoun'en all an der Alterskategorie vun 15 bis 35 leien. An mengen Aan sin demno verschidden Aussoen oder Enquête'n mat Virsicht ze genéissen ...
Wéi am Artikel erwähnt, et kann een nit all d'Leit an dat selwicht Dëppen geheien, mee den Abus vum Wuert "Rassismus" soll ewer och thematiséiert gin.
ganz gudde Commentaire
Diir hot Recht, genee esou ass êt
awer Gott sei Dank, nêt bei Jidderengem
ech hun ee pur Joer an Däitschland an och am Frankréich geliewt
ech muss do betounen
do war êt genau selwecht wéi hei zu LB
ech war do den Auslänner, an deen brengt mat sêch, dat d'Awunner vun de jeweilege Länner soen, sêch keen Haus oder Wunnecht méi könnte leeschten, oder den Auslänner hölt ons d'Aarbechtplazen weg asw, an Däitschland hun ech esougur héieren "wir bluten aus"
an deenen 2 Länner, waren se awer op eng aaner Manéier frou, dat êt hinnen, wéinst den Auslänner awer géing Besser goen, well déi jo vill Geld hänke loossen
êch mengen de Rassismus léit am Mênsch,
bei dem enge mol méi, bei dem aaneren mol manner
oder êt geet een besser domat êm, a stellt sêch déi berümt Frô'én
wann ee scho mol an de Nooriichten an der Tele, geséit, wéi schroo ee Mênsch ka sen, dat een ee Mênsch einfach ruckzuck "futti schléit", da krit ee wiirklech dat Gefill nêt lass
-wien a wat ass de MÊNSCH-
Lully
Ganz hannergröndegen Editorial.
Ich habe im Laufe der vierzig Jahre die ich hier Lebe, davon mehr als fünfunddreißig als naturalisierter Luxemburger immer wieder erlebt wie Luxemburger sich gegenüber Nicht Luxemburger, um nicht zu sagen Kaffer, Spagettifresser, Käseköpfe, Joghurten und wie man sie sonst noch nennt, benehmen, das kann man in einem Satz zusammenfassen : Arrogante, Besserwisserische und Eifersüchtige Menschen die meinen sie wären die Köpfe der Elite, weit gefehlt ich habe im Laufe der Jahre auch bei den sogenannten besseren Herrschaften das genaue Gegenteil gesehen, wenn man da mal am Lack gekratzt hat merkte man sehr schnell das die nicht besser sind als die über die sie herziehen, ich muß gestehen das ich bis heute nach all der Zeit noch immer nicht mit dieser Mentalität klar komme, wenn ich denke das jemand ein Arsch ist dann sage ich ihm das ins Gesicht und nicht wie die Einheimischen hinterm Rücken am liebsten noch in Cafés das alle es mitbekommen weil man sich dann wichtig vorkommt und Schulterklopfen erwartet.
Höflichkeit, Anstand und gutes Benehmen kostet nichts man muß es nur haben bzw. benutzen.
Der Artikel ist sehr gut und jetzt hat der Verfasser so wie ich ein paar Freunde mehr in diesem Sinne ein schönes Rassen freies Wochenende.
Sehr treffend formulierter Artikel, der mehr als nur polarisiert...!
"Denn: In Luxemburg wird niemand diskriminiert, es gibt keine Armen, keine Wohnungsnot, keine Depressiven, keine Ungleichheiten, keinen Selbstmord, keine Drogenabhängigen, jeder arbeitet beim Staat, niemand ist Grenzgänger oder Flüchtling".
Nun, unter den Aufgezählten befinden sich aber auch viele Schneeweisse.
Aber wo sie RECHT haben, es ist in Luxusbuerg ein Tabuthema!
Um auf einen Werbespruch zurückzugreifen (in veränderter Form) von einer Limonadenmarke;
Sind wir nicht alle ein bisschen Rassist?
Spieglein, Spieglein in der Hand....
Bevor ein P. Schmit sich jetzt persöhnlich angegriffen fühlt, hätte der weisse Max Mustermann besser gepasst.
Und solange die Klischees, vom bösen Russen, der gelben Gefahr oder vom bösen schwarzem Mann in unseren Köpfen umher spukt, wird sich nie ETWAS ändern!
Bemerkenswerter Artikel! Eindeutiges Lob für den Verfasser!
Genau esou ass et hei zu Lëtzebuerg!
Awer net mir!
Mir huet den Editorial aus dem Gehier geschwat!
Merci Dhiraj Sabharwal