Steven Spielberg ist weltbekannt als Filmregisseur und Kinovisionär. In die Geschichte wird er aber auch wegen des Nachfolgeprojektes von „Schindlers Liste“ eingehen.
Während der Dreharbeiten im polnischen Krakau äußerten Holocaust-Überlebende den Wunsch, dass ihre Erinnerungen auf Film festgehalten werden. 1994 gründete Spielberg die „Survivors of the Shoah Visual History Foundation“, kurz Shoah Foundation (https://sfi.usc.edu). Von 1994 bis 1999 zeichnete die Shoah Foundation mehr als 50.000 Interviews in über fünfzig Ländern und dreißig Sprachen auf, mit jüdischen Überlebenden der Shoah, aber auch mit Sinti und Roma, Zeug-inn-en Jehovas, politisch Verfolgten, Homosexuellen, Überlebenden der Krankenmorde, Retter-innen, Befreier-innen, Beteiligten an den Kriegsverbrecherprozessen … Inzwischen wurde das Visual History Archive um Interviews mit Überlebenden und Zeug-inn-en weiterer Genozide erweitert: des Völkermords an den Armeniern im Ersten Weltkrieg, des Nanjing-Massakers 1937/1938, des Genozids an den Tutsi in Ruanda 1994 …
Am 9. Mai 1996 berichtete Lily Friedrich geb. Gelber in ihrem Haus in New York vor der Kamera über ihre Kindheits- und Jugenderinnerungen in Luxemburg vor dem Krieg, ihre Deportation nach Polen und ihren Leidensweg, zusammen mit ihrer Mutter Bronia, im Ghetto Litzmannstadt (Lodz), in Auschwitz, in Birkenau, in Bomlitz, in Bergen-Belsen und Elsnig, über ihre Rückkehr nach Luxemburg und ihre Auswanderung in die USA, wo sie eine Familie gründete. Dank dieses einmaligen Zeitdokuments sehen wir als Historiker dieses Leben und diese Zeit aus der Sicht des Opfers und nicht, wie in vielen Archivquellen zum Holocaust, aus der Sicht der nationalsozialistischen Täter oder, wie in den behördlichen Archivquellen in Luxemburg, z. B. aus der Sicht der Luxemburger Fremdenpolizei, die Ausländer vor dem Krieg überwachte, verdächtigte und, im Falle Bronias und Lilys, nach dem Krieg unwürdig behandelte und abwies.1
Bronia, Benno, Max und Lily Gelber-Springut
Bronia (Bronislawa) Springut wurde am 15. September 1895 in Bochnia (Galizien, damals Österreich-Ungarn, seit 1918 Polen) geboren. Sie hatte viele Geschwister. Bronia wanderte mit ihrer Familie in ihrer Kindheit nach Deutschland aus, zunächst nach Frankfurt und später nach Saarbrücken. Sie erlernte den Pflegerinnenberuf und kam im Oktober 1918 nach Luxemburg.2 Am 10. November 1918 heiratete Bronia in Esch/Alzette Benno (Benjamin) Gelber, geboren am 23. Dezember 1894 im galizischen Przeworsk.3 Benjamin Gelber hatte seit 1906 in Saarbrücken gelebt und immigrierte 1915 nach Luxemburg, wo er zuerst in einem Schuhgeschäft in Rümelingen und danach als Handelsreisender in Esch/Alzette arbeitete. Im Dezember 1917 wurde er in das österreichisch-ungarische Heer eingezogen, desertierte aber im September 1918 und flüchtete nach Luxemburg.
Nach der Hochzeit lebten Bronia und ihr Mann zuerst in Luxemburg-Stadt, dann in Trier, wo am 31. Oktober 1920 das erste Kind zur Welt kam, Sohn Max. Nach einem Umzug wurde am 5. August 1923 in Saarbrücken das zweite Kind geboren, Tochter Lily. Benno betrieb in Saarbrücken gemeinsam mit seinem Bruder Jacob ein Schuhgeschäft. 1926 zog er mit seiner Familie definitiv nach Luxemburg und eröffnete in der hauptstädtischen Avenue de la Gare das „Schuhhaus Gelber“.
Das Geschäft lief gut, die Familie Gelber führte ein Leben in relativem Wohlstand. Im Interview von 1996 bezeichnet Lily Gelber diese Jahre ihrer Kindheit und Jugend als die schönsten ihres Lebens.4 Sie besuchte öffentliche Schulen in Luxemburg-Stadt (Primärschule in der rue du Verger in Bonneweg, wo die Familie auch wohnte, dann eine weiterführende Schule) sowie den Religionsunterricht in der Synagoge. Sie war aktives Mitglied der luxemburgischen Sektion von Hanoar Hatzioni, einer 1926 gegründeten zionistischen Jugendbewegung, hatte aber auch viele nicht-jüdische Freundinnen, darunter ihre beste Freundin Marcelle Rossberg. Lily kann sich persönlich an keinen direkten Antisemitismus während ihrer Jugendjahre in Luxemburg erinnern. Die Sommerferien verbrachte sie mit ihrer Familie in Blankenberge und Ostende an der belgischen Küste.
Am 19. Juli 1935 starb Benno Gelber nach kurzer Krankheit mit nur vierzig Jahren. Bronia führte das Schuhgeschäft gemeinsam mit ihrem Schwager Elie Khonon, genannt Hans Rudow, dem Ehemann ihrer Schwester Gisela, weiter.5 Wie ihr Vater es ihr versprochen hatte, wurde Lily für ein Jahr in ein Pensionat nach Italien geschickt, wo sie mit dem Italienischen neben Deutsch, Luxemburgisch, Französisch und Englisch eine weitere Sprache lernte und vor allem eine neue Welt entdeckte: jene der Museen, der Konzerte und der Oper. Ihr älterer Bruder Max machte zunächst eine Ausbildung im familieneigenen Geschäft und erlernte später den Beruf des Dekorateurs.
Leben unter der Nazi-Okkupation (1940-1941)
Wie Lily erzählt, traf die Invasion Luxemburgs durch die Wehrmacht sie völlig unvorbereitet. Am 10. Mai 1940 konnte sie ebenso wenig wie ihre Familie glauben, dass „sie da waren“, dass die Wehrmacht ins Großherzogtum einmarschierte. Ihr Bruder Max flüchtete nach Frankreich, meldete sich in die französische Fremdenlegion und kämpfte in Nordafrika gegen Rommels Truppen. Hans Rudow befand sich am 10. Mai auf einer Geschäftsreise in Brüssel und flüchtete ohne seine Familie nach England. Gisela, ihre drei Kinder (Herbert, 15, Theo, 10, René, 8) und ihre 73 Jahre alte Schwiegermutter Pessa zogen zu Bronia und Lily. Sie alle versuchten ebenfalls, über Belgien zu flüchten, was jedoch misslang.
Für die zurückgebliebenen Familienmitglieder begann im besetzten Luxemburg die progressive Entrechtung durch die Nazis. Man nahm ihnen das Geschäft weg. Die Kinder wurden, aufgrund der von der Luxemburger Verwaltungskommission erstellten Listen über die „Kinder israelitischer Konfession“, vom Schulunterricht ausgeschlossen. Nach dem deutschen Angriff auf die Sowjetunion wurde Herbert Rudow im Alter von 16 Jahren als „Jude“ russischer Herkunft (sein Vater kam aus Lettland) im Juni-Juli 1941 mehrere Wochen lang im Gefängnis in Luxemburg-Grund inhaftiert. Lily erzählt weiter: „And one day they took a group of people, doctors, lawyers, big business people, and one woman, my mother, and they had to dig ditches, just you know, to degrade peoples.“ Lily wurde im Alter von 17 Jahren eine der Lehrkräfte der jüdischen Schule (1. und 2. Schuljahr), die unter der Leitung von Ernst Ising eingerichtet wurde. Giselas Schwiegermutter Pessa wurde im sogenannten „jüdischen Altenheim“ im Kloster Fünfbrunnen interniert und starb dort am 30. Januar 1942.
Deportation ins Ghetto Litzmannstadt
Am 16. Oktober 1941 wurden Bronia, Lily, Gisela und ihre drei Kinder von Luxemburg in das Ghetto Litzmannstadt deportiert, zusammen mit insgesamt 513 weiteren Menschen aus Luxemburg und der Gegend von Trier. Lily beschreibt die Ankunft im Ghetto: „That was an awakening. It was a shock when we looked at the people. […] Horrible, starved.“ Bronia und Lily Gelber lebten im Ghetto Litzmannstadt zu sieben Personen in einem Raum, wo sie auf Holzpritschen schliefen. Sie litten unter Kälte und Hunger. Lily arbeitete in einer Korsett- und Büstenhalterfabrik als Näherin, ihre Mutter in einer Uniformfabrik. Auch im Ghetto kümmerte Lily sich um die Kinder und organisierte eine Spielgruppe. „And it gave me strength, and it gave them strength.“ Gisela und ihre drei Kinder wurden Anfang 1942 nach Treblinka deportiert und vergast. Im Frühjahr 1942 wurden dann sämtliche Kinder unter zehn von ihren Eltern weggerissen und zusammen mit den älteren Menschen aus ihrem Wohnviertel nach Treblinka deportiert.
Lily und Bronia Gelber blieben bis 1944 im Ghetto und wurden dann nach Auschwitz deportiert. Auf Auschwitz folgte Birkenau. Von hier wurden Bronia und Lily im Sommer 1944 in Viehwaggons in ein Arbeitslager bei Bomlitz in der Lüneburger Heide deportiert. Dort mussten sie Zwangsarbeit für den größten Schießpulver-Produzenten im Deutschen Reich leisten, das Unternehmen EIBIA. Nachdem sie von den SS-Wachen brutal zusammengeschlagen worden war, versuchte Lily sich hier umzubringen, indem sie in den elektrischen Zaun rannte. Ihre Mutter und Mitgefangene konnten sie im letzten Moment aufhalten.
Auschwitz, Birkenau, Bomlitz, Bergen-Belsen, Elsnig
Der Leidensweg von Bronia und Lily war jedoch noch nicht zu Ende. Es folgte die Deportation ins KZ Bergen-Belsen, wo sie nur kurz blieben. Im Oktober 1944 wurden sie zusammen mit über 700 polnischen Jüdinnen von Bergen-Belsen in das KZ-Außenlager der Westfälischen-Anhaltischen-Sprengstoff-Aktiengesellschaft (WASAG) in Elsnig/Elbe transportiert, eine der größten Sprengstoff- und Munitionsfabriken Nazideutschlands. Hier brachte ein französischer Zwangsarbeiter Lily bei, wie man sabotiert. In Elsnig blieben sie, unter denselben unmenschlichen Bedingungen wie auf ihren anderen Leidensstationen, die Lily in ihrem Interview im Detail beschreibt und die sogar für den Zuhörer schwer auszuhalten sind, bis April 1945. Am 13. April 1945 wurden die Häftlinge in Eisenbahnwaggons verladen und in Richtung Potsdam und des Außenlagers des KZ Sachsenhausen in Gröwen befördert. Eine Woche verbrachten die beiden Frauen in diesem Zug, mit vielen sterbenden Menschen um sie herum. Am 20. April 1945 wurde der Zug im Bahnhof Seddin von den Alliierten bombardiert. Es gelang Bronia und Lily, aus dem brennenden Zug zu fliehen. Sie wurden von zwei französischen Zwangsarbeitern beschützt und in einem Wald versteckt.
Nach der deutschen Kapitulation begaben Bronia und Lily sich zu einer Repatriierungs-Sammelstelle und erklärten, sie wollten zurück nach Luxemburg. Ein afroamerikanischer Soldat brachte sie in seinem Wagen in ein Lager in der von den Amerikanern befreiten Zone, in Polenz bei Leipzig, wo sie bis Ende Mai blieben. Hier kümmerte sich ein Rabbi der US-Armee um sie. Dann brachten die Amerikaner die zwei Frauen nach Frankreich, wo man ihnen vorschlug, sich in einem Sanatorium zu erholen.
In Luxemburg abgewiesen
Aber Bronia und Lily wollten so schnell wie möglich zurück nach Luxemburg, ihre Heimat seit 1926. Die französischen Behörden organisierten für beide einen Transport nach Luxemburg, wo sie am 8. Juni 1945 ankamen. Was dann hier geschah, ist unvorstellbar. Nicht im positiven Sinne, wie Bronia und Lily es erwartet hatten. Sie begaben sich zum „Centre d’accueil“ in der alten Schule in der Kongregationsstraße, immer noch in ihrer KZ-Häftlingskleidung. Da sie keine Papiere hatten, gaben sie ihre Namen, Geburtsort, Geburtsdatum usw. an. Dazu Lily: „And the person that took ours [informations] wrote down ‘Jew’ and ‘Polish’. My parents were originally born in Poland. So you never became Luxembourg citizen.6 […] And they refused us any help whatsoever. They didn’t offer us lodging for the night. They didn’t offer us any food. And my mother cried. […] That person was a big antisemite.“
Was Lily nicht wissen konnte: Vor ihr saß der antisemitische Brigadier des öffentlichen Sicherheitsdienstes (Sûreté), Jean-Pierre Alfred Schott, der all seine, meist ablehnenden Berichte zu den Gesuchen um eine Aufenthaltsgenehmigung jüdischer polnischer Rückkehrer mit dem Satz begann: „Die Interessenten sind Polen. Sie sind Juden.“ Was sie auch nicht wissen konnte, ist, dass derselbe Schott im Dezember 1944 bereits ihren Onkel Joseph Springut und ihren Cousin Willy mit komplett erfundenen Anschuldigungen im Grundgefängnis hatte inhaftieren lassen.7 Josephs Anwalt, Bâtonnier Maurice Neuman, hatte mittlerweile Schotts völlig falsche Angaben entlarvt. Joseph, der im Gefängnis einen Schlaganfall erlitten hatte, und Willy wurden im April entlassen, allerdings mit der Auflage, sofort das Land zu verlassen. Neuman forderte eine Untersuchung, um den Urheber dieses Justizskandals zu identifizieren, doch Schott wurde vom stellvertretenden Staatsanwalt Delvaux und vom sozialistischen Justizminister Bodson gedeckt und konnte so weiter sein Unwesen treiben. 1946 wurde Schott sogar in den Rang eines „Maréchal des Logis“ befördert. Ein an Bodson gerichtetes Dokument aus dem Jahr 1948 mit antisemitischen Unterstellungen Delvaux’ gegen Bronia und ihre Familie befindet sich auch im Fremdenpolizeidossier. Eine unglaubliche Niederträchtigkeit.
In ihrer völligen Hilflosigkeit hatten Bronia und Lily das Glück, dass sie auf Menschen mit einem großen Herzen („hearts out of gold“) zählen konnten, nämlich auf Lilys beste Freundin Marcelle Rossberg und deren Eltern Charles und Hélène geb. Flammang, die sie bei sich zu Hause aufnahmen. Sie besorgten ihnen die Kleidung, die das Luxemburger Rote Kreuz ihnen verweigerte.8 Die Familie Rossberg kümmerte sich um Menschen in Not, obwohl sie selbst in großer Sorge war, da ihr zwangsrekrutierter Sohn, Nicolas Rossberg, Jahrgang 1925, zu jenem Zeitpunkt als vermisst galt (sieben Jahre später wurde er für tot erklärt).
Die luxemburgischen Behörden planten, Bronia und Lily „zwecks Repatriierung nach Hollenfels in ein Auffanglager“ (Polizeibericht 29.8.1945) zu bringen. Gemeint war damit eine Repatriierung nach Polen … Mittlerweile waren die beiden aber mit dem Zug nach Brüssel zu Bronias Bruder Joseph Springut gefahren. Sie hatten keine Papiere, doch in ihrer KZ-Häftlingskleidung wurden sie nicht nur über die belgische Grenze gelassen, sondern sie wurden dort, im Gegensatz zu Luxemburg, darüber hinaus als KZ-Überlebende freundlich empfangen und mit einem Lebensmittelpaket versorgt.9 In Brüssel konnte Lilys Onkel Joseph Springut nicht viel für sie tun, da auch er wieder bei null anfangen musste und den größten Teil seiner Vorkriegsersparnisse ausgegeben hatte, um mit seiner Familie im Untergrund in Brüssel zu überleben und anderen zu helfen. Mit seiner bescheidenen finanziellen Unterstützung gelang es Lily und Bronia dennoch, eine Zweizimmerwohnung in Bonneweg zu mieten und vorerst in Luxemburg bleiben zu können.
Emigration in die USA
Lily Gelber heiratete am 26. Oktober 1945 in Luxemburg einen US-Soldaten, David Friedmann, womöglich eine Scheinehe. Im April 1946 wanderte Lily in die USA nach New York aus, wo ein anderer Onkel lebte. Sie arbeitete dort zunächst als Näherin in einer BH-Fabrik, später als Verkäuferin. Mit dem verdienten Geld unterstützte sie ihre Mutter in Luxemburg und ihren Bruder in Algerien, der den Krieg ebenfalls überlebt hatte. Bronia Gelber-Springut blieb bis 1950 in Luxemburg, wo die Familie Rossberg sich weiter um sie kümmerte. Sie versuchte vergebens, ihr von den Nazis beschlagnahmtes Geschäft zurückzubekommen oder vom luxemburgischen Staat entschädigt zu werden. 1950 zog sie zu ihrer Tochter nach New York. Auch Max wanderte in die USA aus.
Lily wollte nach dem Krieg nie mehr etwas mit Deutschen zu tun haben, kaufte nicht einmal deutsche Waren. Auch den Luxemburger Behörden hat sie nie verziehen. Sie kam nur noch ein einziges Mal nach Luxemburg, nachdem ihre Freundin Marcelle sie Anfang der 1970er Jahre auf den schlechten Zustand des Grabes ihres Vaters hingewiesen hatte.
1952 heiratete Lily Eli Friedrich (1915-2002), ebenfalls ein Holocaust-Überlebender. Am Ende des Interviews für die Shoah Foundation stellt Lily 1996 ihre Familie vor: Eli, ihre Tochter, ihren Schwiegersohn und ihre beiden Enkelkinder. Bronia war 1979 gestorben. Lily pflegte sie neun Jahre lang, nachdem sie einen Schlaganfall erlitten hatte. Max starb 1987.
2003 legte Lily Gelber bei Yad Vashem mehrere Gedenkseiten („pages of testimony“) für die folgenden ermordeten Familienmitglieder an10: für ihre Tante Gisela Rudow geb. Springut und die Cousins Theo, Herbert und René, die 1942 in Treblinka ermordet wurden; für ihre Tante Amalie „Mali“ Neumann geb. Springut und deren Söhne Willy und Leo Neumann, die in Auschwitz vergast wurden; für ihren Onkel Usias Springut sowie die angeheiratete Zania Springut geb. Kornfeld und ihre Tochter Esti, deren Spur sich im Ghetto Krakau verliert.
Lily Friedrich-Gelber starb im Dezember 2014 in New York im Kreis ihrer Familie, im Alter von 91 Jahren.
1 Dies ist die Kurzfassung der Familienbiografie von Benno, Bronia, Max und Lily Gelber-Springut. Die komplette Biographie, mit allen Fußnoten, wird demnächst im Mémorial digital de la Shoah, ein Projekt der Fondation luxembourgeoise pour la Mémoire de la Shoah und des C2DH, publiziert: memorialshoah.lu.
2 Zu den biografischen Daten Bronias und ihrer Tochter Lily, falls nicht anders angegeben: Fremdenpolizeidossier in Luxemburg, ANLux, J-108-0454027.
3 Zu den biografischen Daten Bennos und seines Sohnes Max, falls nicht anders angegeben: Fremdenpolizeidossier in Luxemburg, ANLux, J-108-025756.
4 Friedrich (geb. Gelber), Lily. Interview 15125. Interview von Diane C. Weinreich. Visual History Archive, USC Shoah Foundation, 9. Mai 1996. https://vha.usc.edu/testimony/15125?from=search&seg=3&op=shr. (letzter Zugriff: 19. Januar 2023).
5 Siehe hierzu die Biografie der Familie Rudow-Springut : https://memorialshoah.lu/de/story/0006-rudow-springut.
6 Lily und die Mitglieder ihrer Familie konnten die luxemburgische Staatsangehörigkeit nicht erwerben, da sie nicht in Luxemburg geboren wurden und da in der Zwischenkriegszeit kein einziger Ausländer, der nach 1918 eingewandert war, von der Abgeordnetenkammer naturalisiert wurde, obwohl die gefragte Residenzdauer vor Naturalisierung bis 1934 lediglich fünf Jahre betrug. Die Abgeordneten weigerten sich, über zahlreiche Naturalisierungsanfragen abzustimmen, obwohl die Dossiers komplett und positiv begutachtet worden waren.
7 Siehe hierzu die Biographie der Familie Springut-Bornstein : https://memorialshoah.lu/de/story/0048-springut-bornstein.
8 Interview Lily Friedrich geb. Gelber, Visual History Archive, 1996.
9 Id.
10 The Central Database of Shoah Victims’ Names, Yad Vashem, https://yvng.yadvashem.org/index.html?language=en&advancedSearch=true&sln_value=Friedrich%20Gelber&sln_type=synonyms&sfn_value=Lily&sfn_type=synonyms (letzter Zugriff: 31. August 2021).
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