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Saubere ArbeitDiese Mengen an Abfall beseitigt der Hygienedienst auf jeder „Fouer“

Saubere Arbeit / Diese Mengen an Abfall beseitigt der Hygienedienst auf jeder „Fouer“
Ein Teil der Fouer-Spezialeinheit posiert für das Gruppenfoto Foto: André Feller

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160 Tonnen Restmüll, 40 Tonnen Glas, 8,5 Tonnen Papier und Karton sowie 4,5 Tonnen Bioabfälle entstehen durchschnittlich während einer Auflage der Schueberfouer. Dass der Glacis täglich glänzt, bevor der Ansturm folgt, ist den Männern und Frauen des hauptstädtischen Hygienedienstes zu verdanken. Sie sind täglich, auch sonntags, bereits um 5 Uhr vor Ort. Das Tageblatt begleitete die Fouer-Spezialeinheit bei ihrem täglichen Rundgang.

Der hauptstädtische Hygienedienst mit seinen rund 400 Mitarbeitern sorgt für Sauberkeit in Luxemburg-Stadt und kümmert sich um die Reinigung des öffentlichen Raums, die Beseitigung des Hausmülls, die getrennte Sammlung wiederverwertbarer Materialien sowie deren Recycling. Außerdem hat er die Aufgabe, die Öffentlichkeit für die Abfallreduzierung und Stadthygiene zu sensibilisieren.

16 Mitarbeiter aus der kommunalen Abteilung sind einer Spezialeinheit zugeteilt, erklärt uns Gilles Zigliana, „responsable administratif“ des Hygienedienstes. Dieses Team übernimmt Spezialaufgaben, wie etwa die Reinigung von Drogenhotspots, oder eben die Arbeit auf der Fouer.

170 Restmüllbehälter

Auf dem Glacis leeren sie täglich 170 Restmüllbehälter von 240 oder 770 Litern. Diese Tonnen stehen den Besuchern zur Verfügung. Für die Schausteller selbst, sowohl am Glacis als auch in den Schaustellerdörfern, stehen nochmals 163 Tonnen für Restmüll bereit. Um die Mülltrennung zu optimieren, stellt die Stadt 13 Tonnen für Biomüll, 46 für Papier und 48 für Glas bereit.

Mülltrennung im Besucherbereich sei hingegen kaum umsetzbar und unrealistisch, erklärt Zigliana. Die Abfälle der Besucher bestünden hauptsächlich aus Essensresten sowie benutzten Pappschalen mit Soßenresten oder Servietten. Diese Art von Abfall ließe sich nicht mehr wiederverwerten. Lediglich für Zigarettenkippen stellen die Arbeiter zehn Abstimmungsboxen auf. Hier können die Besucher durch den Einwurf ihrer Kippen lustige Abstimmungsfragen in Bezug auf die Schobermesse beantworten.

Die ersten Tonnen werden entleert
Die ersten Tonnen werden entleert Foto: André Feller

Während ein Teil der Spezialeinheit die Container in den Müllwagen entleert, eilen andere Mitarbeiter, ausgestattet mit Kehrbürsten, Laubbläsern, Schaufel und zwei Kommunal-Kehrmaschinen, umher. Sie kehren jenen Dreck zusammen, den achtlose Mitmenschen auf den Boden werfen. Nach der Entleerung der Restmülltonnen werden diese wieder mit einem Plastiksack bestückt.

Auf den ersten Blick wird klar: Dies ist ein eingespieltes Team. Alles geht rasend schnell und koordiniert, denn um spätestens 9 Uhr verlässt der Hygienedienst das Glacisfeld. Feierabend ist dann aber noch lange nicht, denn die Schicht endet erst um 13 Uhr. Das mit zehn bis zwölf Tonnen Abfall beladene Fahrzeug fährt zur Verbrennungsanlage. „Die Lkws mit wiederverwertbaren Rohstoffen setzen ihre Tournee in den Wohnvierteln fort“, erklärt Gilles Zigliana. Das Gleiche gilt für die anderen Arbeiter, die für die Sauberkeit im öffentlichen Raum zuständig sind. 

Müllvermeidung und das Ende von Einwegverpackungen 

Müll wird es dieses Jahr und in Zukunft weniger geben. Seit kurzer Zeit verbietet das neue Abfallgesetz die Verwendung von Plastik-Einwegbechern oder Pommesschalen aus Plastik. Ab 2024 dürfe auch keine Pappe mehr für diese Zwecke genutzt werden, präzisiert Zigliana.

Der logistische Aufwand innerhalb des kommunalen Dienstes hält sich in Grenzen. Fouer-Zeit sei immer noch etwas Urlaubszeit, fügt Zigliana hinzu. Demnach falle in den Wohnvierteln etwas weniger Arbeit an und so ließe sich der Fouer-Dienst recht gut organisieren.

Nathalie und Micka gehören nicht der Spezialeinheit „Fouer“ an. Trotzdem haben die beiden in den umliegenden Vierteln mit mehr Müll zu kämpfen als sonst.
Nathalie und Micka gehören nicht der Spezialeinheit „Fouer“ an. Trotzdem haben die beiden in den umliegenden Vierteln mit mehr Müll zu kämpfen als sonst. Foto: André Feller

Der Abfall zur Fouer-Zeit begrenzt sich nicht nur auf das Glacisfeld. Auch in den umliegenden Straßen und Bushaltestellen fällt mehr Müll an als üblich. Micka und Nathalie, Mitarbeiter einer anderen Reinigungseinheit, sind dabei, den öffentlichen Raum außerhalb der Absperrungen des Jahrmarktes zu reinigen. Sie sind mit Laubbläsern unterwegs und blasen die Abfälle entlang der Bürgersteige oder zwischen den geparkten Autos in die Straße. Dort sammelt eine Kehrmaschine die Abfälle ein. In Sachen Achtlosigkeit habe sich in den letzten Jahren kaum etwas verändert, erzählen uns die beiden Mitarbeiter des Hygienedienstes. Essensreste, Servietten, Pappschalen und Zigarettenkippen landen einfach auf der Straße, als sei dies völlig normal. Aufgrund der Achtlosigkeit ihrer Mitmenschen laufen Micka und Nathalie 12 bis 15 km während einer Schicht, um zusammen mit ihren Kollegen für Sauberkeit zu sorgen.

Ohne Teamwork geht es nicht
Ohne Teamwork geht es nicht Foto: André Feller
Bei den hohen Besucherzahlen auf der Fouer kommt auch viel Abfall zusammen
Bei den hohen Besucherzahlen auf der Fouer kommt auch viel Abfall zusammen Foto: André Feller