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Die Wechselwirkung zwischen Schule und Gesellschaft

Die Wechselwirkung zwischen Schule und Gesellschaft

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„Gees de da gär an d’Schoul?“ – die klassische Frage, die besonders gerne ältere Familienmitglieder den kleinsten der 105.308 Schüler stellen, die am Montag nach neunwöchiger Pause wieder ranmüssen.

Würde die gleiche Frage den 10.809 Lehrern in Grund- (6.335) und Sekundarschule (4.474) gestellt werden, würde die Mehrheit – 85 Prozent in der Grundschule und 62 Prozent in den Lyzeen – mit Nein antworten. So viele Lehrer fühlen sich laut einer (aufgrund der Teilnehmerzahl als recht repräsentativ einzuschätzenden) Umfrage des Syndikats Erziehung und Wissenschaft des OGBL in ihrem Beruf unzufrieden. 90 bzw. 80 Prozent der Lehrerschaft gaben zudem an, sich in ihrem Job von der Gesellschaft nicht anerkannt zu fühlen, 85 (Grundschule) bzw. 70 Prozent (Sekundarschule) fühlen sich außerdem beruflich nicht respektiert.

Dass die demoskopischen Ergebnisse bei den „Proffen“ weniger stark ausgeprägt sind als beim Grundschulpersonal, führt das SEW darauf zurück, dass die reformgeschädigte Schülergeneration erst nach und nach in den Lyzeen ankommt: Sei der Generationswechsel erst mal vollzogen, würde die edukative Depression wohl auch komplett in den Lyzeen Einzug halten.

Einen Großteil der aktuellen Probleme in der Schule führt das Syndikat also auf die zahlreichen Schulreformen der letzten Jahre zurück – eine Behauptung, die Bildungsminister Claude Meisch selbstredend ganz anders sieht. Er freue sich darauf, so der Minister gestern zum Schulbeginn am Montag, dass die Reformen nun weiter greifen könnten.

Er scheint vor allem froh darüber zu sein, dass die Schlagzeilen über nicht-besetzte Posten in diesem Jahr ausbleiben werden, und lobt ganz besonders die zahlreichen Quereinsteiger ins Lehramt, die einen frischen Wind in die Schulen bringen würden. Die Gewerkschaft will zwar sowohl den Quereinsteigern als auch den zahlreichen „Chargés de cours“, ohne die das System zusammenbrechen würde, ihre Motivation nicht absprechen, sieht die vielen nicht pädagogisch ausgebildeten Akteure in den Schulen aber als Ergebnis eines Scheiterns des Bildungsministers, der dem potenziellen Lehrernachwuchs den Beruf vermiese.

Gerade bei einer schwieriger werdenden Schülerpopulation sei es wichtig, gut ausgebildete Pädagogen zu haben. Für die sich wandelnde Schülerschaft wird Claude Meisch („une fois n’est pas coutume“) nun nicht auch noch verantwortlich gemacht; dafür aber der gewachsene wirtschaftliche Druck, der dazu führt, dass beide Eltern meist berufstätig sein müssen und die Kinder somit einen Zwölf-Stunden-Tag in der Schule und „Maison relais“ haben.

Viele hätten im Übrigen die neunwöchigen Sommerferien ebenfalls in einer Tagesstätte verbracht, so der SEW, der wohlgemerkt die gesellschaftliche Entwicklungsschraube nicht zurückdrehen möchte und sich nicht etwa die Frauen zurück ins Heim und an den Herd wünscht, allerdings müsste politisch gegen die wachsende berufliche Belastung vorgegangen werden.

Die Schule ist eben auch Spiegelbild der Gesellschaft und beeinflusst diese – mit leichter zeitlicher Verschiebung – ebenfalls sehr direkt …

GuyT
26. September 2019 - 16.39

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Garde-fou
16. September 2019 - 12.26

@Roby:
"Knapp vorbei ist auch daneben" -> den Sënn an d'Problematik vum Text net ganz verstan. Dat eenzegt wat een bei ärn Zeilen erausliesen kann ass eng gewëssen frustréiert Jalousie.
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@Auteur/Herr Schneider

Denken dir hutt hei vill wichteg Punkten erfiergehuewen. An, dat alles ass een Deiwelskreess deen am Moment net an eng gut Richtung geet, weder fir d'Personal, nach fir d'Kanner, oder d'Bildung, an zum Schluss vir d'Gesellschaft. Mais, ewéi an esou villen Bereicher gëtt och hei leider just Gepléischtert, an och nach op den falschen Platzen.
Dës lescht gouf eng Studie publizéiert déi beseet, dass d'Kanner an déi Jugendlech méi Depressiounen hätten. Dëst kann ech verstoen an mir och erklären. Den Grond deen awer dunn genannt gouf wor "zevill Drock an der Famille an an der Schoul"... Also nees een weidert Argument wat iergendwann kann benotzt ginn fir nees manner ze machen/ze fuerderen an déi béid Bereicher "ze kastréieren". Wéi kompetent déi Persoun ass déi déi Interpretatioun gemach huet, gëtt net hannerfrot.

Roby
14. September 2019 - 17.13

Of fräck! Si kréie Paien, déi am Ufanksgehalt méi héich si wéi d'Endgehälter a sämtleche Länner vun der Welt, hunn och duebel bis 5 Mol sou vill Congé, praktesch onkëndbar, mä si hätten och nach gären Adulatioun an Unerkennung.

Wat mengt der wat all déi aner Employéeë gären hätten?

Jacques Zeyen
14. September 2019 - 12.09

Wer erinnert sich noch an den Lückentext,Sim usw. ? Man hatte also einen französischen oder deutschen Satz in dem ein oder mehrere Worte fehlten und die musste der Schüler dann einsetzen. Vokabeln und Verben büffeln war "out". Bei einer Rechenaufgabe gab es auch noch Punkte wenn der "Weg" richtig war,das Resultat aber falsch. Auf dem Gymnasium wurde das "Passageexamen" abgeschafft.Zuviel Druck für den armen Schüler.Was damals eine "Sondierung" war und im Falle eines "Durchfalls"(das sollte man jetzt nicht wörtlich nehmen),dem Schüler nahelegte es anderwo zu versuchen und nicht noch vier oder mehr Jahre zu vergeuden um beim Abitur festzustellen:" Das war wohl nichts". Auf französischen Universitäten wurden luxemburger Studenten damals sofort aufgenommen weil des luxemburgische Abitur hatte ein hohes Niveau.Vor allem konnte ein Abiturient perfekt und fehlerfreies Französich. Heute sieht das anders aus. Soviel zu Reformen die das Niveau senken.