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EditorialDie Rolle des Privatautos in Luxemburg: Emotionen müssen Daten weichen

Editorial / Die Rolle des Privatautos in Luxemburg: Emotionen müssen Daten weichen
Trotz Verkehrsfrust wollen – oder können – die meisten Menschen nicht auf den öffentlichen Verkehr zurückgreifen Foto: Editpress/Julien Garroy

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Es ist ein emotionales Thema: Parkplätze. Schaut man sich die Reaktionen auf Mobilitätsminister François Bauschs („déi gréng“) nationale Parkraumstrategie an, könnte man glauben, er wolle den Menschen das Leben absichtlich schwer machen. Dabei soll der Plan das Gegenteil bewirken – auch wenn dieses Vorhaben auf Kosten des Privatautos geht. Der öffentliche Raum soll angenehmer, Staus kürzer und die Situation auf dem Wohnungsmarkt etwas entspannter werden. Das alles könnte durch eine effektivere Parkraumstrategie erreicht werden, heißt es im Plan. Klingt alles super.

Doch das Hauptproblem bleibt: Die Luxemburger trennen sich nur ungern vom eigenen Fahrzeug – und dem passenden Platz zum Lagern dieser Maschine. Dabei soll das neue Dokument den emotionalen Diskurs entschärfen. „Es geht darum, die Diskussion zu entpolarisieren. Sie soll auf Daten basieren“, sagte Bausch vergangenen Donnerstag während der Präsentation des Plans. Die Strategie hat 144 Seiten, ist das Ergebnis von über vier Jahren Arbeit und präsentiert auf jeder Seite etliche Prozentzahlen und andere Daten zur Parksituation in Luxemburg.

Beim Grünen-Bashing spielt das allerdings selten eine Rolle. Die Kritiker wollen weniger Stau, doch auf das Auto verzichten kommt nicht infrage. Sie wünschen sich grünere öffentliche Räume, aber auf die Parkplätze verzichten, die für Grünflachen benutzt werden könnten, wollen sie nicht. Der Parkraumplan zusammen mit dem nationalen Mobilitätsplan PNM2035 zeigt Lösungen auf. Dabei müsste klar sein, dass das Auto weiterhin ein wichtiges Element der Luxemburger Mobilität sein soll – doch ist es nötig, dass jeder Haushalt zwei oder mehr Autos besitzt, die 80 Prozent der Zeit im öffentlichen Raum herumstehen? Momentan scheint die Antwort für viele Menschen ein klares Ja. Ob das objektiv wirklich zutrifft, ist eine andere Frage.

Denn solange die Menschen das Gefühl haben, das Privatfahrzeug zu benötigen, wird sich am Verkehrschaos in Luxemburg nichts ändern. Stau hat in den vergangenen Jahren nicht abgenommen – im Gegenteil. Blechlawinen überrollen die Kommunen. Das muss sich Bausch nach zehn Jahren als Verkehrsminister auch eingestehen. Und trotz Verkehrsfrust und Park-Plage sind viele Menschen noch immer nicht bereit, auf den öffentlichen Verkehr oder den Fahrradsattel umzusteigen.

Für manche Menschen scheint das private Fahrzeug noch wesentlich attraktiver zu sein. Es fehlt an Schienen, Carsharing-Parkplätzen, Fahrrad- und Busspuren, damit die sanften Verkehrsmittel unumstritten die besseren Alternativen sind. Genau dort setzen Dokumente wie der PNM2035 und die neue Parkraumstrategie an. Sollten die Gemeinden – und auch der Staat – die Vorschläge dieser Pläne umsetzen, würde unsere Lebensqualität erheblich steigen. Doch Pläne sind nur Pläne. Jetzt müssen die Ideen umgesetzt werden – und zwar so, dass die Bevölkerung die Entscheidungen nachvollziehen kann und auch begrüßt. Dafür müssen Emotionen weniger und Daten mehr Platz in der Diskussion einnehmen.

Der Egoist
31. Mai 2023 - 9.35

Ich hab ein Auto in meiner Garage und benutze es nicht, da ich in Pension bin, nicht zur Arbeit brauche, und wenn ich einkaufen muss oder in die Stadt mich amüsieren will, dann nehme ich den Bus auf 50 Meter. Jetzt bitte ich Herr Bausch dafür zu sorgen das alle Parkpläte in der Strasse gestrichen werden, nur damit diese Autos weg kommen. Und nicht nur die, Alle, bis oben nach Wemperhardt! Bitte Herr Bausch. Ich hasse auch die Autos der Anderen.

JJ
31. Mai 2023 - 9.03

@Zeehl,
die Gemeinschaft? Sind das nicht die Autofahrer?

max.l
31. Mai 2023 - 8.38

viir op - näicht géingt Frontalier'ën-
ma all Dag kommen +- 350.000 Auto'ën aus dem noën Ausland an d'Land, plus déi pur Lëtzebuerger, déi keng aaner Méiglechkeeten hun fiir schaffen ze goën, plus Buss - Taxi - asw
do misst eng Léisung fond gin, an nët dën Auto u sëch verbidden..
wann ëch dë Radio op maan, dann héieren ëch all pur Minuten eng Reklam fiir een E-Auto ze kaafen.. a gët nëmme schéi geried, wat wonnëg dat dach flot wär..
ma wou houle mër dann dë Stroum hiir.. wat eng Iwwerléung.. do kann Een nëmme nach de Kapp rësselen
ee College wunnt am Eisleck, déi hun oft mol keng Verbindung mam Händy, an da soll Jiddreen E-Auto fouren..
wat sën ëch frou dat dëst Joer Waale sën..

Jemp
30. Mai 2023 - 18.44

Ohne Privatautos bricht unsere Zivilisation zusammen. Das kann man ganz klar aus den "Daten" herauslesen. Deshalb sollte man mit dem allgemeinen Autobashing aufhören und sich Gedanken machen, wie man den Leuten die dicken SUVs und andere Stink- und PS-Boliden ausredet, und nicht wie man dem Dorfbewohner mit seinem kleinen Dacia das Leben sauer macht. Dazu ist Bausch nicht imstande, ja die Grünen haben sogar noch 3 Tonnen schwere Elektromonster, die niemand braucht, bezuschusst. Deshalb ist es gut, wenn Bausch endlich weg ist, mitsamt seiner grünen Widerspruchs-und Verbotspartei, deren Mitglieder zum großen Teil Wasser predigen und Wein saufen.

Xav
30. Mai 2023 - 14.49

@ Zeehl / Nein die Gemeinschaft bietet nicht gratis oder billige Parkplätze an. Es kostet die gesagte Gemeinschaft null, gar nichts.
Der ö.T. und andere Bausch Schikanen kosten hingegen die Gemeinschaft viel Geld. Und von wegen Ewiggestrigen, na ja, sie wissen was ich dazu gerne sagen möchte.

Jean-Marie Grober
30. Mai 2023 - 11.25

Immer die gleiche Litanei! Was heisst hier Grünen-Bashing? Wohl eher Car-Bashing! Ich wäre wirklich froh, wenn alle grünbeseelten Verbotsfanatiker, Oberlehrer und Bevormunder endlich ihren Führerschein (am besten auch ihren Internet-Anschluss und ihr Handy) abgeben würden und Tag für Tag den ach so wunderbaren Öffentlichen Transport oder ihre Fahrräder benutzen würden, anstatt immer nur den Autofahrern die Schuld an dem bevorstehenden Weltuntergang anzulasten. Und auch wenn wir hier in Europa (vor allem bei unseren deutschen Nachbarn) uns alle ins Mittelalter zurückbeamen, wird die Welt nicht dadurch besser, denn der Rest der Menschheit tickt leider anders (China, Indien, USA usw.). Dummerweise ist auch bei uns ist überall ein Rechtsruck spürbar. Sind da auch die Autofahrer schuld?

Zeehl
30. Mai 2023 - 11.00

"Schaut man sich die Reaktionen auf Mobilitätsminister François Bauschs („déi gréng“) nationale Parkraumstrategie an, könnte man glauben, er wolle den Menschen das Leben absichtlich schwer machen. "

Den Mernschen ?

Nein, nur den ewiggestrigen Autofahrern, die glauben, die Gemeinschaft sei dazu da, ihnen gratis oder billige Parkplätze anzubieten.

Armo
30. Mai 2023 - 10.17

Die einen fahren ein dementsprechendes Fahrzeug um emotionslos von A nach B zu fahren. Die anderen haben ein Auto das schön, komfortabel und nicht zu schwach motorisiert ist. Sie geniessen und fahren gerne Auto. Logisch dass Emotionen hochkochen die leider von dem lieben Bausch einseitig und gebetsmühlenartig gegen private Autos vorgetragen werden.

Grober J-P.
30. Mai 2023 - 8.59

"Es ist ein emotionales Thema: Parkplätze." Ja, wär doch was, z.B. in der Brasseurstrasse Parkplätze weg und rechts und links Bäume anpflanzen.