Mehr als zwei Jahre hält das Coronavirus nun schon die Welt im Würgegriff. Doch die Pandemie könnte bald vorbei sein. Das teilte die WHO am Mittwoch in einem Statement mit. Die Zahlen würden Hoffnung auf ein baldiges Ende machen. Doch gleichzeitig warnte die Behörde die Länder davor, zu früh unvorsichtig zu werden.
Dr. Claude Muller sagte in einem Telefongespräch am Freitag, dass „für Luxemburg die Pandemie eigentlich schon seit zwei bis drei Monaten vorbei ist“ – zumindest als direkte Bedrohung für das Gesundheitssystem. Ausschlaggebend sei vor allem die Belegung der Krankenhausbetten und die sei nun seit Wochen stabil auf einem sehr niedrigen Niveau. „Damit ist es inzwischen keine bedrohliche Gesundheitskrise mehr, sondern eine gegebenenfalls mehr oder weniger saisonal wiederkehrende Krankheit, vor der jeder sich selbst schützt, oder eben nicht. Meine Erwartung ist, dass Omikron eine Krankheit wird, die – ähnlich wie die Influenza – wahrscheinlich saisonal gehäuft auftreten wird.“ Wenn wieder eine Welle im Herbst anstehe, dann vermutlich eine kleine.
Omikron künftig wohl eine saisonale Krankheit
Doch mit Impfungen und passenden Medikamenten sei man in der Lage, die meisten schweren Krankheitsverläufe zu verhindern. Es sollte auf jeden Fall mehr Gebrauch von Paxlovid gemacht werden, besonders bei altersbedingter Gefährdung oder im Fall von Risiko-Vorerkrankungen. „Aber man ist nur gut geschützt, wenn man sich auch impfen lässt.“ Eine jährliche Auffrischungsimpfung könnte möglich werden. „Ändert sich das Virus aber nur wenig, kann die Impfung auch länger gegen einen schweren Krankheitsverlauf schützen“, meint Muller.
Auf die Frage, ob denn nun die Zeit gekommen sei, eine Pandemie-Bilanz für Luxemburg zu ziehen, reagiert der Wissenschaftler nachdenklich. „Eine qualitative komplette Bilanz zu erarbeiten, halte ich für nicht machbar“, so Muller. Dafür sei Luxemburg nicht richtig aufgestellt. Doch es sei wichtig, einzelne Punkte kritisch zu beleuchten. Als Beispiel nennt Muller die hohe Sterblichkeit in den Altersheimen während des Beginns der Pandemie. Außerdem müsse man die Kommunikation der Regierung während der Krise analysieren. Für ihn seien zu viele wichtige Briefings von Politikern durchgeführt worden, die unwichtige oder missverständliche, und auch falsche Zahlen genannt hätten. Weiter sieht er die Presse in der Pflicht, zu überdenken, wie sie in der Pandemie berichtet habe und welchen Stimmen sie eine Plattform geboten habe.
Dass die Regierung aktuell noch Maßnahmen wie Contact Tracing und Monitoring weiterlaufen lässt, findet Muller verständlich. „Vor allem aus wissenschaftlichen Gründen ist das Contact Tracing interessant und es schadet auch nicht, die Monitoring-Programme weiterlaufen zu lassen.“ Aber: „Tatsächlich ist die Pandemie vorbei.“ Tritt eine neue Variante auf, gegen die die kollektive Immunität nicht schützt, zumindest nicht gegen einen schweren Verlauf, ist es eigentlich eine „neue“ Pandemie. „Ich erwarte für den Herbst keine neue gefährliche Variante“, sagt Muller abschließend.
@Beobachter,
1000.000 + weltweit sind an Erkältung gestorben? Sie können der Gurkentruppe Jakoby,Freitag,Ochs &Co beitreten.
Vielleicht hat es sie nie so richtig gegeben. Alles nur übertriebene Panikmache.Ohne Tests wäre Corona kaum aufgefallen! Die Schwachen wären an Erkältung gestorben, die Wirtschaft wäre nicht so ausgebremst worden...